Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Philomena. Wir freuen uns sehr, dass Sie bei uns sind.”
Sam setzte sich mit wackligen Knien.
“Gut gemacht”, flüsterte Lauren. “Mrs Chavez hat diese Baby Dolls selbst entworfen. Daher haben Sie gerade ein paar Punkte gewonnen.”
Er schob seine Brille hoch und vermied es, sie anzusehen. “Danke. Werden Sie sich … umziehen?”
“Sobald das Meeting vorbei ist.” Sie schaute auf ihre Armbanduhr. “Danach ist es schon Mittag. Möchten Sie mit mir essen gehen? Ich kenne ein nettes Bistro um die Ecke. Wenn wir über die Firma reden, kann ich den Lunch als Spesen verbuchen.”
“Hört sich prima an.” Sam nahm an, dass es ihm leichter fallen würde, mit Lauren zusammen zu sein, sobald sie halbwegs ordentlich angezogen war. Ein Mann ertrug schließlich nur ein begrenztes Maß an Versuchung.
Sogar ein Mann, der Lippenstift und BH trug.
“Schmeckt Ihnen Ihr Sandwich, Philomena?”, fragte Lauren. Sie saß ihr an einem Bistrotisch gegenüber und wunderte sich, weil die neue Kollegin so schweigsam war.
“Ja”, erwiderte sie. “Wie ist Ihres?”
“Gut.” Damit erstarb die Konversation bereits wieder. Lauren aß ein Stück von ihrer Kartoffeltorte und fragte sich, wie es ihr gelingen könnte, die Mauer zu überwinden, die Philomena zu umgeben schien. Sie wusste, wie schwer es war, eine Scheidung zu verkraften und sein Leben neu zu organisieren. Für Philomena musste es noch schwieriger sein, da sie zwanzig Jahre lang nur Hausfrau gewesen war. Kein Wunder, dass sie unsicher und zurückhaltend war.
“Mir hat die Modenschau gefallen”, bemerkte Philomena schließlich. “Obwohl ich eigentlich gehofft hatte, den neuen Seductress-BH zu sehen. Ich habe schon viel von ihm gehört.”
Lauren nickte. “Das ist das bestgehütete Firmengeheimnis. Ich habe auch noch kein Exemplar gesehen. Mrs Chavez hat mir allerdings versprochen, mir einen der Prototypen schicken zu lassen, weil ich jetzt zur Mentorin aufgestiegen bin.”
“Interessant”, antwortete Philomena und biss in ihr Sandwich.
“Erzählen Sie mir etwas von sich.” Lauren griff nach ihrem Limonadenglas. “Haben Sie Kinder?”
Philomena schüttelte den Kopf. “Nein. Ich kann keine … ich meine, wir haben nie welche bekommen.”
“Das tut mir leid.”
“Das muss es nicht.” Philomena zuckte die Achseln und wandte sich wieder ihrem üppigen Sandwich zu. Sie hatte offensichtlich einen außerordentlich guten Appetit.
“Nach meiner Scheidung habe ich auch sehr viel gegessen”, platzte Lauren heraus, dann begriff sie, wie unhöflich das klang. “Es tut mir leid. Ich wollte nicht …”
“Schon gut”, versicherte Philomena. “Sie sind geschieden?”
Lauren nickte. “Seit fast zwei Jahren. Seltsam, es kommt mir länger vor.”
“Und sind Sie wieder mit jemandem zusammen?”
“Nein. Ich bin ein paarmal mit Männern ausgegangen, aber ich fürchte, ich bin einfach übervorsichtig geworden.” Sie aß mit sichtlichem Genuss die aus Eiern, Paprika und Pilzen bestehende Füllung. “Um ehrlich zu sein, war ich nicht ganz uneigennützig, als ich Sie heute zum Mittagessen einlud.”
“Tatsächlich?”
Sie nickte. “Chuck, mein Exmann, will sich heute hier mit mir treffen. Chuck versucht, mich zu einer Versöhnung zu überreden. Er ist Rechtsanwalt und wirkt immer ziemlich überzeugend.”
Philomena hielt inne und legte ihr Sandwich auf den Teller. “Und sind Sie dazu bereit?”
Lauren schüttelte den Kopf und wunderte sich, wie leicht es ihr fiel, mit dieser Frau zu reden. Vielleicht lag es am Altersunterschied und der Lebenserfahrung, die sie bei der Älteren vermutete. Oder an der gemeinsamen Erfahrung. Sie waren beide geschieden, beide arbeiteten sie für “Ladybug Lingerie”. Egal, auf seltsame Weise fühlte sie sich Philomena verbunden. Sie spürte in dieser Frau eine Wärme und Kraft, die sie beruhigend fand.
“Eher nicht”, gab sie zu. “Allerdings kann Chuck ziemlich überzeugend wirken. Vor allem wenn ich bedenke, wie schwer es mir fällt, jemand Neuen kennenzulernen. Wenn ich auf Chucks Versöhnungsgerede einginge, wäre das vielleicht ein erster Schritt, meinen Vorsatz für das neue Jahr zu verwirklichen.”
“Was für einen Vorsatz?”, hakte Philomena nach und trank einen Schluck ihrer Limonade.
Lauren errötete. “Ich hätte nicht davon sprechen sollen.”
“Jetzt haben Sie erst recht meine Neugier geweckt.”
Laurens Röte verstärkte sich. “Es ist nur ein dummer Vorsatz. Ich habe mir geschworen, mit
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