Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
nicht so schlecht.”
“Welche Idee?”
“Die mit der Mitbewohnerin. Wir könnten beide dadurch Miete sparen. Und bei Anschaffungen. Es ist immer billiger, wenn zwei zusammen wohnen statt allein. Mein Apartment hat ein separates Schlafzimmer. Nur falls Sie Interesse haben, natürlich.”
Er erstarrte. “Sie meinen, ich soll zu Ihnen ziehen?”
“Es war nur so eine Idee. Falls es Ihnen unangenehm sein sollte …”
“Nein. Ich habe bloß noch nie über so etwas nachgedacht.” Wider besseres Wissen begann Sam, sich mit dem Gedanken zu befassen. Es würde verflixt schwierig sein, Tag und Nacht mit Lauren McBride zusammen zu sein. Jedenfalls in seiner Rolle als Frau. Als Mann wäre es pures Vergnügen gewesen. Doch als Philomena Gallagher musste er seine Fassade rund um die Uhr aufrechterhalten. Ob das funktionierte? Er durfte sich schließlich nicht durch die geringste Kleinigkeit verraten. Und trotzdem …
“Ich glaube, wir könnten eine Menge Spaß miteinander haben.”
Er schloss die Augen, um sich nicht zu sehr von seinen Fantasien mitreißen zu lassen. Spaß! Und ob! Abgesehen davon, dass es ein guter Weg sein könnte, seine Mission zu erfüllen. Lauren war eine der Topverkäuferinnen bei “Ladybug Lingerie”. Sie würde bald den Seductress-BH geschickt bekommen … Vielleicht gelang es ihm sogar, das Päckchen abzufangen, ehe sie es sah? Dann konnte er den BH bei “Midnight Lace” vorbeibringen, damit sie das Ding begutachteten, und ihn danach in der Originalverpackung Lauren übergeben, ohne dass sie etwas merkte. Im Übrigen würde seine Anwesenheit in ihrer Wohnung hoffentlich diesen Widerling Chuck McBride davon abhalten, ständig bei ihr auf der Matte zu stehen.
“Denken Sie einfach über mein Angebot nach, Philomena”, meinte Lauren.
“Werde ich tun.”
Ihre Augen begannen zu leuchten. “Wirklich?”
Sam nickte und überhörte die Alarmglocken, die in seinem Kopf schrillten. “Wann möchten Sie, dass ich einziehe?”
“So bald wie möglich. Wo wohnen Sie zurzeit?”
“Ich habe ein kleines Apartment im Westen der Stadt”, erwiderte er aufrichtig. “In der Cambridge Street.”
“Wird es für Sie schwierig sein, aus Ihrem Vertrag rauszukommen?”
Er schüttelte den Kopf, denn er hatte gar nicht vor, seinen Vertrag zu kündigen. Er brauchte außerdem eine Rückzugsmöglichkeit, wo er während dieser anstrengenden Maskerade ab und zu er selbst sein konnte. “Kaum.”
“Warum ziehen Sie dann nicht noch heute bei mir ein? Wir gehen heute nicht auf Tour. Heute Nachmittag habe ich einen Kurs, aber den Wohnungsschlüssel können wir gleich nachmachen lassen. Ich freue mich.” Dann umarmte sie ihn spontan.
Sam verspannte sich unwillkürlich, weil er annahm, dass es für Lauren möglich sein würde zu spüren, dass gewisse Teile seiner Figur künstlich waren. Doch er genoss es zu sehr, ihren Körper zu spüren, als dass er übervorsichtig gewesen wäre. Wie gut sie duftete. Wie sanft ihr Atem über seinen Nacken streifte.
Der Moment ging vorüber. Sam jedoch hatte das Gefühl, die Umarmung hätte eine Ewigkeit gedauert. Irgendwie glaubte er zu wissen, dass die nächsten paar Wochen eine reine Tortur werden würden. Er hatte das Tor zum Fegefeuer geöffnet und war ohne Zögern eingetreten.
Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, heil wieder da rauszukommen.
Sam kam aus der Dusche in seinem Apartment und frottierte sich das Haar. Seine Kopfhaut juckte immer noch von der Perücke. Es war befreiend, kein Make-up mehr im Gesicht zu haben.
Dumm nur, dass er die ganze Prozedur des Schminkens und Anziehens in ein paar Stunden wiederholen musste. Laurens Kurs endete um sechs Uhr. Den Nachmittag wollte er jedoch als Mann verbringen. Er zog Jeans an und ein altes graues T-Shirt. Danach holte er seine Koffer aus der Abstellkammer im Flur und legte sie aufs Sofa.
Die Klamotten, die Amy und Marco ihm mitgegeben hatten, hingen immer noch am Bügel, geschützt durch einen Kleidersack. Das Packen würde also nicht lang dauern. Die Frage war nur, was er sonst noch mitnehmen sollte. Irgendetwas musste er ja schließlich an Hausrat mitbringen, wenn er bei Lauren einzog.
Seine Überlegungen wurden unterbrochen, weil es an der Haustür klopfte. Er war froh, gestört und zudem nicht als Philomena angetroffen zu werden. Er öffnete und sah den elfjährigen Travis Hastings draußen stehen.
Sam nahm am “Big Brother”-Programm teil, das in Pittsburgh lief. Travis war ihm im vergangenen Jahr als
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