Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
hier ist ein kleines Willkommensgeschenk der Firma.”
“Danke.” Er nahm die Ohrringe und bemerkte, dass sie ein identisches Paar trug. “Soll ich sie anlegen?”
“Klar”, erwiderte Althea und deutete hinter sich. “Dort drüben ist ein Spiegel.”
Er ging hinüber zum Spiegel und bemühte sich, kleine Schritte zu machen, wie Amy es ihm geraten hatte. Die Klipse waren klein, doch es gelang ihm, sie an seinen Ohrläppchen zu befestigen. Danach begutachtete er sein Spiegelbild und musste zugeben, dass die Dinger gar nicht so schlecht aussahen. Obwohl sie seine Ohrläppchen fast ebenso unangenehm quetschten, wie die flachen Pumps, die er trug, seine Zehen malträtierten.
Das Licht wurde gedimmt, und aus dem Lautsprecher ertönte eine Stimme. “Nehmen Sie bitte Ihre Plätze ein. Die Show beginnt in Kürze.”
Er schaute sich um und sah Althea, die ihm winkte. Sie saß in einer Stuhlreihe vor einer kleinen Bühne.
“Ich habe Ihnen einen Platz frei gehalten”, sagte sie und wies neben sich.
“Was passiert jetzt?”, flüsterte er. Musik erklang, weicher, schmeichelnder Jazz.
“Jetzt kommt die Modenschau von ‘Ladybug Lingerie’. Die gibt’s jeden ersten Montag im Monat, um die Konferenz zu eröffnen. Es ist eine tolle Möglichkeit für die Vertriebsmitarbeiterinnen, sich mit den neuesten Produkten vertraut zu machen.”
Neue Produkte? Konnte es sein, dass sich darunter auch der Seductress-BH befand? Vielleicht stellte es sich heraus, dass seine Mission gar nicht so schwer zu erfüllen sein würde. Sam lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er war froh über die Gnadenfrist, die er erhielt. Solange der Raum abgedunkelt war, konnte er sich entspannen, weil er sich nicht bemühen musste, als Frau überzeugend zu wirken.
Das erste Model, das den improvisierten Laufsteg betrat, trug ein langes weißes Nachthemd. Die Moderatorin beschrieb den Stil und das Material. “Kathleen trägt ein weißes Seidennegligé, das wir ‘Hochzeitsnacht’ getauft haben. Bitte beachten Sie die zarten Spitzenbündchen an den Ärmeln und am Saum. Das Negligé besteht aus hundert Prozent Rohseide. Den Ausschnitt schmücken winzige Rosetten.”
Althea beugte sich zu Sam hinüber und flüsterte: “Kathleen hat bereits vier Hochzeitsnächte hinter sich und ist auf der Pirsch, um den Kandidaten für die fünfte zu finden. Daher passt das Nachthemd prima zu ihr.”
Sam nickte und wollte die Arme vor der Brust verschränken, doch dabei kam ihm seine neue Oberweite in die Quere. Resigniert faltete er die Hände im Schoß und kam sich vor wie ein Idiot.
Drei weitere Models präsentierten sich. Alle befanden sich in verschiedenen Stadien der Nacktheit, doch keins von ihnen trug den Seductress-BH. Althea versorgte Sam mit weiterem Klatsch und Tratsch.
Dann erschien das nächste Model auf dem Laufsteg. Die schlanke, hochgewachsene Frau trug ein knappes, pinkfarbenes Baby Doll. Ihre Beine wirkten endlos lang.
Sam richtete sich unwillkürlich auf und beobachtete sie aufmerksam. Sie schritt mit ausladenden Schritten über die Bühne. Ihr sexy Hüftschwung faszinierte Sam. Man hatte ihn ausgestopft, ihm eine Perücke verpasst und alles getan, um ihn in eine Frau zu verwandeln. In diesem Moment jedoch fühlte er sich ganz als Mann.
“Das ist Lauren McBride”, flüsterte Althea. “Sie ist der heißeste neue Star bei ‘Ladybug Lingerie’.”
Heiß war das richtige Wort, um sie zu beschreiben. “Ich würde sie gern kennenlernen.”
Althea lächelte. “Das lässt sich machen. Lauren ist nämlich Ihre neue Mentorin.”
Zwanzig Minuten später begriff Sam, was das Wort “Folter” bedeutete. Lauren stand vor ihm. Sie trug immer noch das aufregende Baby Doll, das so viel zarte, helle Haut sehen ließ, dass Sam wie gebannt hinstarrte. Hier hatte er die schönste und begehrenswerteste Frau seines Lebens direkt vor der Nase, und es gab nicht die geringste Möglichkeit, sich ihr zu nähern. Sein Puls beschleunigte sich, während Althea ihn mit Lauren bekannt machte.
“Lauren, dies ist unsere neue Mitarbeiterin Philomena Gallagher, Ihr Schützling für die nächsten sieben Wochen.”
Lauren streckte ihm lächelnd ihre schmale Hand entgegen. “Ich freue mich, Sie kennenzulernen.”
Er schluckte hart und wünschte, er könnte an etwas anderes denken als daran, ihr dieses seidene Etwas abzustreifen und sich eingehend mit dem Darunter zu beschäftigen. Welch ein Vergnügen musste es sein, diese vollen, roten Lippen zu küssen.
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