TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Mal, dass es die reine Wahrheit war. „Er ist doch noch ein Baby. Er braucht mich!“
„Sieh ihn doch an, Sunny“, sagte Dexter kalt. „Er ist verrückt nach mir, nicht wahr, mein Junge?“ Babe zappelte in seinen Armen, blies ihm seinen warmen Atem ins Gesicht und küsste ihn mehrmals mit seiner kleinen rosa Zunge. Dexter fuhr zusammen.
„Er ist bei allen so“, sagte sie schluchzend. „Er mag Menschen. Er ist nie schlecht behandelt worden, und deshalb …“ Ihre Stimme brach, und wieder versuchte sie, Babe zu ergreifen. „Gib ihn mir, Dexter. Er wird fallen und sich ein Bein brechen. Lass ihn runter, Dexter, bitte!“
„Er gefällt mir“, erklärte Dexter. „Ich nehme ihn mit.“
„Die Welt ist voller Cairnterrier. Du kennst Babe nicht besser als irgendeinen dieser anderen.“
Sein Lächeln drückte Nachsicht aus. „Aber wie du bereits sagtest, sind die weder stubenrein noch gut erzogen. Vielleicht sollte ich dir dankbar sein, dass du die Schmutzarbeit geleistet hast.“ Und damit ging Dexter zu seinem Wagen.
Der Himmel verdunkelte sich, ein kalter Wind blies aus Westen. Außer sich vor Sorge und Verzweiflung schrie Sunny: „Es war keine Schmutzarbeit! Es hat Spaß gemacht, und ich habe es gern getan, weil er … weil ich ihn liebe!“ Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch, als ein verbeulter Pick-up vor Dexters Schlitten hielt und Colin ausstieg und langsam zu ihr herüberkam.
Da waren Sunnys Umzugskartons, und da war auch ihr geschiedener Mann, der Babe Ruth zu seinem Wagen trug, aber irgendetwas stimmte an der Szene nicht. Was Colin daran verwirrte, war die Tatsache, dass Sunny hysterisch schluchzte.
Wahrscheinlich hatte sie sich einen Fingernagel eingerissen.
Steifbeinig ging er zu ihr. „Sunny, du kannst nicht fahren, bevor wir uns nicht ausgesprochen haben.“
„Colin! Dexter ist hergekommen, um …“
„Du willst nicht zurück zu Dexter. Deshalb hast du das Haus verkauft. Suchst du so verzweifelt ein Zuhause, dass du zu einem Mann zurückkehren würdest, den du nicht liebst? Denk doch mal nach, Sunny. Sieh doch ein, wie dumm das ist …“
Er war verblüfft, als sie mit dem Fuß aufstampfte.
„Was redest du da für einen Unsinn, Colin?“
Er deutete auf die Kartons auf der Veranda. „Du fährst mit Dexter nach New York zurück. Aber ich will nicht, dass du ihn begleitest. Ich will überhaupt nicht, dass du fährst. Davon rede ich, verdammt!“
„Ich fahre nicht mit Dexter! Er kam, um Babe zu holen!“
„Du wirst doch nicht …“
„Nein!“
„Er will dir Babe wegnehmen?“
„Ja!“
Jetzt begriff er. Sie reiste gar nicht ab. Sie kämpfte um Babe, um etwas, das ihr wichtig war. Um jemanden, den sie liebte. „Sunny, ich …“
„Hör auf, herumzustehen und mich anzustarren wie ein liebeskrankes Schaf!“, schrie sie. „Tu etwas, Colin.“
Er riss sich zusammen. Und ob er etwas tun würde! Dexter war auf dem Weg zu seinem Wagen stehen geblieben, um die Szene grinsend zu verfolgen. Drohend machte Colin einen Schritt in Dexters Richtung. „Sie haben gehört, was die Dame sagte. Lassen Sie den Hund herunter!“
„Versuch nicht, mit ihm zu reden! Mach ihm Angst!“, schrie Sunny.
„Sag dem Kerl, dass er diese … Schleuder aus meinem Weg entfernen soll“, verlangte Dexter. Seine Lippen kräuselten sich verächtlich, während er den Pick-up und Colin in seinen ausgeblichenen Jeans und der Schaffelljacke musterte.
Colin trat einen weiteren Schritt auf ihn zu. „Ich sagte, Sie sollen den Hund hergeben. Zwingen Sie mich nicht, es noch einmal zu wiederholen.“
„Hey, Mann, ich weiß nicht, wer Sie sind, aber Sie haben mir nicht zu sagen, was ich tun soll. Der Hund gehört mir, und Sie werden mich nicht daran hindern können, ihn mitzunehmen.“
Ein Blitz zuckte über den Himmel, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnergrollen. Jaulend befreite Babe sich aus Dexters Armen und segelte durch die Luft.
Sunny schrie.
Colin fing den kleinen Hund mit beiden Händen auf und versuchte, ihn festzuhalten, aber er war nicht die Person, die Babe in einer Krise solcher Dimensionen haben wollte. Wie ein kleiner Wirbelwind riss er sich frei und sprang an Sunnys Beinen hoch. Mit einem letzten Schluchzer drückte Sunny ihn an sich.
„Ist ja gut, Babe, ist ja gut“, beruhigte sie ihn und trocknete ihre Tränen an seinem Fell. „Mami hat dich. Es ist alles gut.“ Sie barg seinen Kopf unter ihrer Windjacke und wiegte ihn in den Armen.
Mit großen Augen schaute Colin Sunny
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