TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
seiner patrizierhaften Züge und Erscheinung.
„Da du meine Anrufe nicht erwiderst, bin ich hergekommen, um ihn abzuholen. Ich habe es eilig, Sunny. Mach mir keine Schwierigkeiten.“ Er ging auf die Veranda zu.
„Babe Ruth ist mein Hund!“
Ein humorloses Lächeln erschien um seine schmalen Lippen. „Du warst noch nie sehr gut im Lesen von Kleingedrucktem.“ Er hielt Papiere in der Hand. Sie bemerkte, dass er „für einen Landausflug“ gekleidet war: Designerjeans, ein weißer Rollkragenpullover, eine braune Lederjacke und Wanderstiefel, denen auf zehn Meter anzusehen war, dass sie noch nie getragen worden waren. Dexter war Mitglied in einem Fitnessstudio, aber sie hatte ihn nie weiter laufen sehen als bis zum nächsten Taxi.
„Wie mein Anwalt dir bereits sagte, steht klar und deutlich in der Abmachung, dass zu der Wohnung auch der Hund gehört. Ich bin jetzt in der Wohnung, Sunny, und ich will meinen Hund zurück.“ Er steckte die Papiere zurück in seine Jackentasche.
Sie war so wütend, dass ihr das Blut in die Wangen schoss und ihr in den Ohren dröhnte. Drohend ging sie auf ihn zu. „Was ist aus Marielles Allergie geworden?“
Er lächelte ironisch. „Sie ist nur allergisch gegen Hunde, bis sie stubenrein sind.“
„Verstehe“, zischte sie. „Du wolltest keinen Welpen, der überall seine Pfützen hinterlässt und die ganze Nacht weint, weil du ihm nicht erlaubst, in deinem Bett zu schlafen. Du willst einen stubenreinen, gut erzogenen Rassehund, mit dem du im Park spazieren kannst, damit die Leute dich für deinen guten Geschmack bei Haustieren bewundern! Vergiss dein Kleingedrucktes, Dexter, weil du ihn nicht kriegen wirst! Kein Gericht der Welt würde dir den Hund zusprechen. Ein Hund braucht etwas anderes. Liebe, Zärtlichkeit und …“
„Du willst mir erzählen, du liebst diesen Hund? Du hast doch nur gemeckert über ihn. Komm mir nicht mit diesem Mist, Sunny.“
„Das ist kein Mist, wie du es so elegant ausdrückst“, erwiderte sie scharf. „Ich habe diesen Hund von klein an aufgezogen, und du kannst ihn mir nicht wegnehmen. Ja, ich liebe ihn, und viel zu sehr, um auf ihn zu verzichten. Verschwinde, bevor ich die Polizei rufe.“
Dexter warf ihr einen ärgerlichen Blick zu und schnippte mit den Fingern. „Hey, Babe, komm her zu Papa.“
Während sie „Nein!“ schrie, tat Babe das, was er immer tat, wenn ein Besucher kam. Seine Augen leuchteten, sein Schwanz ging hoch wie eine Flagge. Sein ganzer kleiner Körper wackelte vor Begeisterung, als er auf Dexter zulief und ihm direkt in die Arme sprang.
Am Abend zuvor hatte Colin etwas getan, was er sonst nie tat: er hatte zu viel getrunken, nicht viel zu viel, aber mehr als seit dem College, und das in der simplen Hoffnung, wenigstens eine Nacht lang richtig durchzuschlafen. In gewisser Weise hatte das sogar geklappt. Er hatte verschlafen, und als er erwachte, vier Aspirintabletten genommen, eine ganze Kanne Kaffee getrunken und beschlossen, dass sein Streit mit Sunny enden musste.
Er würde mit ihr nach New York ziehen. Durch ihre Kontakte würde er bald so viel Arbeit haben, wie er schaffen konnte. Es würde ihm gefallen in der Stadt, sobald er sich daran gewöhnt hatte, und während er sich daran gewöhnte, würde er bei Sunny sein.
Er würde seine Eltern, seine Nichten und Neffen nicht so häufig sehen, aber das war eben nicht zu ändern. Nichts war ihm wichtiger als Sunny. Warum hatte er bloß so lange gebraucht, um das zu erkennen?
Er würde sofort zu ihr gehen. Als er schon auf dem Weg zur Tür war, klingelte das Telefon. Aber da der Anrufbeantworter eingeschaltet war, wollte er nicht abnehmen. Er konnte jetzt keine Ablenkungen gebrauchen.
„Colin!“ Das war seine Mutter. Er stöhnte. Die Zeit, die ihm bisher so lang geworden war, schien nun dahinzufliegen. „Bist du da? Antworte! Du musst sofort herkommen! Es ist ein Notfall! Es sieht so aus, als würde Sunny nach New York zurückfahren! Mit ihrem Exmann! Sie hat eine Menge Kartons auf der Veranda stehen, und er ist hier, um ihr beim Einladen zu helfen!“
„Nein!“, schrie Sunny. „Du kannst ihn nicht mitnehmen!“ Sie stürzte sich auf Dexter, bereit, ihm das Gesicht zu zerkratzen, falls er Babe nicht freigab.
Er streckte einen Arm aus, um sie zurückzuhalten. Sie griff erfolglos nach Babe und merkte dabei, wie hoch über dem Boden er in Dexters Armen war. Er würde sich verletzen, wenn er fiel.
„Ich liebe diesen Hund!“, rief sie und begriff mit einem
Weitere Kostenlose Bücher