TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
aufzulockern.
„Lass uns die Blumen pflanzen und dann zusehen, dass wir hier verschwinden. Sie werden den Preis im Hundesalon erhöhen, wenn sie dich so sehen.“
Vorsichtig stieß sie die kleine Hacke in die Erde, wo sie die erste Lupine pflanzen wollte. Sie drang etwa eine Handbreit ein und stieß dann auf etwas Hartes. Nachdem sie die kleine Hacke wieder zurechtgebogen hatte, versuchte sie es etwas weiter links. Doch auch hier stieß sie auf Fels. Mit zusammengebissenen Zähnen richtete sie sich wieder auf. Sie brauchte eine Schaufel.
„Ja, Gartenarbeit ist hier sehr mühsam.“
Sie fuhr zusammen. Eine große Frau mit Colins dunklem Haar und blauen Augen stand auf der anderen Seite des Gartenzauns.
„Ich bin Rosamond Blalock. Colins Tante. Die unverheiratete Schwester seines Vaters.“
„Hallo“, sagte sie lächelnd. „Ich bin Sunny O’Brien, Colins Kundin und sein schlimmster Albtraum … Entschuldigen Sie“, fuhr sie hastig fort. „Das hätte ich nicht sagen sollen. Es ist nur diese Erde hier, die mich so wütend macht.“
Sie war erleichtert, als Miss Blalock lachte, und etwas entnervt, als sie erwiderte: „Hier weiß jeder, wer Sie sind. Und, ja, unsere Erde ist tatsächlich ziemlich resistent. Ich bin gekommen, um Ihnen beizustehen.“
„Das ist sehr nett von Ihnen“, antwortete sie dankbar. „Vielleicht sollten Sie mir dann als Erstes beibringen, wie man ein Loch gräbt.“
„Fragen Sie Ihren Hund. Er hat schon ein ziemlich großes neben den Rosensträuchern ausgebuddelt.“
„O nein! Wo ist er?“
„Um ihn brauchen Sie sich nicht zu sorgen. Er hat Margarets Katze Clarabelle auf einen Baum gejagt. Sehen Sie, dort drüben in dem alten Ahornbaum.“
„Babe! Nein! Du darfst Mrs. Blalocks Kätzchen nicht jagen!“ Sunny rannte zum Schauplatz des Geschehens. Babe tänzelte auf den Hinterbeinen um den Baum herum, während eine Katze, die entweder ungeheuer fett oder ungeheuer dicht behaart war, vom untersten Ast aus wütend auf ihn herabfauchte.
„Clarabelle ist nicht in Gefahr“, sagte Miss Blalock beruhigend, „und sie wird den Hund beschäftigen, solange wir hier arbeiten.“ Als sie sich zweifelnd umschaute, fuhr ihre Nachbarin entschieden fort: „Ich nehme an, Sie sind auf Fels gestoßen. Sie müssen eine Menge Steine ausgraben. Und danach müssen Sie die Erde düngen.“
„Düngen?“
„Ja. Pferdemist ist am besten, aber Sie können natürlich auch Kuhmist nehmen.“
„Sind die Läden sonntags offen? Ich muss die Blumen pflanzen, bevor ich nach New York zurückkehre.“
„Hören Sie, meine Liebe“, sagte Miss Blalock, „wir reden hier nicht von einer Stunde Arbeit. Sie werden eine ganze Woche brauchen, um den Mist umzugraben, und danach muss gründlich bewässert werden. Sie werden doch nicht die Wurzeln all dieser alten Pflanzen verbrennen wollen.“
Nein, aber was würde der Dünger – oder besser gesagt, der Mist – wohl ihr antun? „Ich habe keine Woche Zeit. Zumindest jetzt nicht. Ich könnte den Dünger … Pardon, den Mist und die nötigen Geräte kaufen und dann wenigstens das hier einpflanzen …“ Sie deutete auf die mitgebrachten Blumentöpfe.
„Die Gartengeräte kann ich Ihnen leihen“, bot Miss Blalock ihr an.
„Das ist sehr nett von Ihnen. Aber woher bekomme ich den Mist?“ Sunny mochte sich nicht vorstellen, wie ihr Jeep nach einer Fuhre Mist aussehen würde. „Es gibt ihn doch bestimmt in Säcken, oder?“
„Ja, aber wir lassen ihn von Ed Carter bringen.“
„Er liefert ihn?“ Erleichtert atmete Sunny auf.
„Selbstverständlich. Colin hat seine Nummer. Und kaufen Sie keine Pflanzen mehr, Sunny. Ich kann Ihnen so viele Lupinen und Rittersporn geben, wie Sie wollen. Kennen Sie Veronikca?“
„Nein.“ Hoffentlich war Veronika jemand, den man für Gartenarbeit engagieren konnte. „Kennen Sie Trilla?“, fragte sie rasch.
Miss Blalock schien überrascht über die Frage. „Trilla ist die Tochter von Colins Bruder. Sie hilft im Sommer in Colins Büro aus. Aber wie sind wir auf Trilla gekommen? Ich sprach von Veronikca, der Pflanze, und ich habe verschiedene Arten, von denen ich Ihnen gerne welche gebe.“
„Vielen Dank“, murmelte sie und war geradezu lächerlich froh, dass Trilla Colins Verwandte war. „Dann werde ich den Mist bestellen, und wenn ich in einigen Wochen wieder hier bin, nehme ich gern Ihr freundliches Angebot hinsichtlich der Pflanzen und des Werkzeugs an.“
Rosamond lächelte und war sehr zufrieden mit sich,
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