TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Händler traurig. „Das hätten sie nicht tun sollen. Gut, dass ich wenigstens die Türen und viele andere Dinge retten konnte. Ich habe sie am Sonntag erst hereinbekommen.“
„Was wollen Sie dafür haben?“ Der Preis, den er ihr nannte, war korrekt. „Ich bin sicher, dass sie passen wird. Ich müsste nur vorher mit meinem Bauunternehmer sprechen.“
Der Händler betrachtete sie einen Moment, als müsse er sich zu einem Entschluss durchringen. „Reden Sie mit ihm, so schnell Sie können“, sagte er schließlich. „Sie wird bald weg sein.“
„Ich könnte sie ja anzahlen.“
„Das ist nicht nötig. Ich werde sie einen Tag für Sie zurückstellen.“ Es zuckte um seine Mundwinkel. Sunny hoffte, dass es kein Symptom einer ernsthaften Erkrankung war. Denn er hatte es offenbar nicht unter Kontrolle.
Sie bedankte sich, notierte sich die Maße der Kamineinfassung und gab dem Händler ihre Karte. Er warf kaum einen Blick darauf, aber seine Augen funkelten noch heftiger als zuvor.
Colin arbeitete im Haus der Larribees. Da Sunny keine Ahnung hatte, wo es lag, fuhr sie nach East Latham, um bei Trilla eine Nachricht für ihn zu hinterlassen. Sie war schon dort, als sie bemerkte, dass es genauso gut West Latham hätte sein können, so ähnlich waren sich die Orte. Nachdem sie am Stadtpark und an der Kirche vorbeigefahren war, entdeckte sie in der Nähe ein wunderschönes weiß getünchtes Cottage, das mitten in einem blühenden Garten lag. An dem weißen Lattenzaun, dessen Farbe schon ein wenig abblätterte, hing ein Schild: „Wilderness Constructions. Benutzen Sie bitte den Seiteneingang.“
Die vordere Eingangstür war himmelblau gestrichen. Ein Anbau, der ebenso alt zu sein schien wie das ursprüngliche Haus, verfügte über eine zweite Tür, an der ein kleines Bronzeschild
befestigt war. Sunny stieg aus und klopfte dort an.
„Herein.“ Das war Trillas Stimme.
Sie öffnete die Tür und war erstaunt, dass das Mädchen an einem Computer saß.
„Miss O’Brien!“, rief Trilla lächelnd. „Schön, Sie zu sehen!“
„Ich dachte, Colin hätte keinen Computer.“
„Jetzt schon. Ich habe ihn modernisiert.“ Trilla grinste sie an. „Es war ein harter Kampf, das kann ich Ihnen sagen. Aber als ich ihm zeigte, wie sehr ein Computer ihm die Arbeit erleichtern würde, gab er sich geschlagen.“
„Jetzt hat er mehr Zeit zum Angeln.“.
„Onkel Colin angelt nicht. Er liest.“
„Ach ja? Das ist ja interessant“, murmelte Sunny und korrigierte im Stillen wieder einmal ihr Bild von Colin.
Trilla musterte sie neugierig. „Möchten Sie seine Bibliothek sehen?“
„Ich weiß nicht, ob ich mir sein Haus ansehen sollte, bevor er es mir nicht selber zeigt. Ich meine …“ Errötend brach sie ab.
„Ich weiß schon, was Sie meinen“, stimmte Trilla ihr belustigt zu.
Besser, sie ging, bevor die Unterhaltung zu noch weiteren Missverständnissen führte. „Darf ich eine Nachricht für ihn hinterlassen? Ich glaube, ich habe eine Kamineinfassung für das Haus gefunden.“
„Wollen Sie es ihm nicht persönlich sagen? Ich kann Ihnen erklären, wie Sie das Haus der Larribees finden.“
Vielleicht wäre sie versucht gewesen, hinzufahren, wenn da nicht dieser gewisse sugestive Blick in Trillas blauen Augen gewesen wäre. Eine weitere Kupplerin; sie fingen ja schon früh an in dieser Familie.
„Wir verstehen uns besser schriftlich“, erwiderte sie entschieden.
Da sie am nächsten Tag noch nichts von Colin gehört hatte, beschloss sie, das Risiko einzugehen und die Kamineinfassung zu kaufen. Wenn sie nicht passte, konnte sie sie wahrscheinlich für das Dreifache in New York wieder verkaufen. Nachdem sie Babe in ein rot kariertes Hemd gesteckt hatte, das hervorragend zu seiner Leine mit dem Schottenkaro passte, brach sie auf nach Latham. Als sie in die Einfahrt des „Red Barn“ einbog, machte sie große Augen.
Der Händler und ein großer dunkelhaariger Mann waren gerade dabei, ihre Kamineinfassung auf einen verbeulten Pick-up zu heben! Es war Colins Wagen, und der Mann war Colin!
„Hände weg von meiner Kamineinfassung!“, schrie sie und sprang aus ihrem Auto.
Vor lauter Schreck ließen sie die Kaminfassung beinahe fallen. Dann, sehr vorsichtig, um das Holz nicht zu beschädigen, setzten sie den Rahmen auf dem Boden ab.
„Was soll das?“, fuhr sie Colin an. „Die gehört mir! Ich habe sie gefunden.“
„Ich weiß“, erwiderte Colin. „Ich habe deine Nachricht gelesen …“
„Und deshalb
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