TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
Büro zu sitzen und auf das Telefon zu starren oder übereifrige Kandidatinnen abzuwimmeln. Sie stand auf.
„Hallo, Mr. Witley“, begrüßte sie den Marketingchef wenig später. „Danke für die Einladung.“
„Setzen Sie sich“, bellte er.
Sie tat es und schlug die Beine übereinander. „Was kann ich für Sie tun?“
„Dieser Typ, Dr. John, braucht eine Frau. Und zwar sofort.“
„Ja, aber …“
„Besorgen Sie ihm eine Verabredung. Aber nicht mit Ihnen.“
„Wie kommen Sie denn darauf?“, fragte Nell verunsichert.
„Spencer Jones hat mir erzählt, dass er Sie beide zusammen gesehen hat. Er meinte, Sie würden sich etwas zu gut mit Dr. Jones verstehen.“ Er hob die Hand, als Nell den Mund öffnete. „Außerdem hat Spencer Jones mir erzählt, dass er Ihnen angeboten hat, Sie zur Valentinsparty zu begleiten.“
„Ja, aber …“
„Kein Aber“, unterbrach er sie. „Ich verlange nicht, dass Sie ihn heiraten oder auch nur mit ihm schlafen. Wenn Sie wissen, was für Sie und den Sender gut ist, nehmen Sie sein Angebot an und bringen es in die Zeitung. Es wird eine gute Werbung für die Party sein.“
„Ja, aber …“ Eher würde sie auf ihren Job verzichten, als mit einem dieser grässlichen Jones-Brüder auf die Party zu gehen und ihren Valentinstag an einen arroganten Aufreißer zu verschwenden. Schon gar nicht nachdem Spencer Jones, diese Ratte, sie bei Witley verpetzt hatte. Das war typisch für einen skrupellosen Geldhai, der Nonnen und Waisen auf die Straße …
„Nell? Rufen Sie Spencer Jones an, ja? Sofort.“
„Ich werde darüber nachdenken.“
„Tun Sie’s einfach“, befahl er und stand auf, um mit dem griffbereit am Schreibtisch lehnenden Schläger einen Golfball in einen liegenden Pappbecher zu befördern.
Nell blieb nichts anderes übrig, als hinauszugehen.
Zurück in ihrem Büro überlegte sie, ob sie eine Freundin oder vielleicht sogar ihre Mutter anrufen sollte, um ihrem Unmut Luft zu machen. Unmut? Nein, Verzweiflung.
Noch während sie nachdachte, blätterte sie im Telefonverzeichnis und suchte nach der letzten Eintragung. Dr. John Jones . Bevor ihr bewusst wurde, was sie tat, hatte sie seine Nummer gewählt.
O nein. Ihr Herz schlug schneller, und sie fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich trockenen Lippen.
Aber wie sollte er ihr helfen?
„Na ja, wenigstens werde ich seine Stimme hören“, flüsterte sie.
Aber nicht er meldete sich, sondern eine Frau.
„ G&S ,wie kann ich Ihnen helfen?“ „ G&S ?“ Nell zögerte. „Habe ich mich verwählt? Ich wollte Dr. John Jones sprechen?“
„Dr. John …?“ Es gab eine längere Pause. „Oh, entschuldigen Sie. Natürlich, Dr. Jones. Hier ist sein Auftragsdienst. Ich fürchte, er ist … im OP. Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?“
Im OP. Ihr hätte klar sein müssen, dass er nicht untätig herumsitzen und auf ihren Anruf warten würde. „Nein … oder doch. Sagen Sie ihm bitte, dass Nell McCabe angerufen. Nein, warten Sie, sagen Sie ihm nicht, dass Nell McCabe angerufen hat.“
„Okay.“
Schweren Herzens legte Nell auf. „Schade. Das war’s dann wohl für Sie, Dr. Jones“, murmelte sie seufzend.
Es ließ sich nicht ändern. Er musste eine von den acht nehmen. Sie suchte nach den eingeschickten Fotos, heftete sie an die Fragebögen, steckte alles in einen Umschlag und adressierte ihn. Danach schrieb sie ihm eine kurze Nachricht.
Such dir bis Montag eine aus, bitte.
Dann rief sie die Poststelle an und bat um einen Boten. Nachdem der Umschlag abgeholt worden war, lenkte sie sich mit anderen Dingen ab, bis es Zeit war, ins Studio zu gehen.
Sie schaffte es, fröhlich und optimistisch zu klingen, als sie den Zuhörern von der Valentinsparty vorschwärmte.
„An diesem Abend werden wir unter allen Pärchen eine Übernachtung in der Hochzeitssuite des wunderschönen, gerade erst renovierten Arcadia – Hotels verlosen. Komplett mit Champagner, Pralinen und einem Whirlpool, von dem man nur träumen kann. Es wird romantisch, luxuriös und unvergesslich sein!“
Schade nur, dass sie diese Nacht nicht selbst gewinnen konnte. Sie malte sich aus, wie John das Handtuch von den Hüften gleiten ließ und in das heiße, dampfende, sprudelnde Wasser …
Hör auf!, befahl sie sich verärgert und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit.
„Seid nicht schüchtern, Leute. Ruft mich an, wenn ihr den Valentinstag nicht allein verbringen wollt.“
Danach wurde es schwieriger. „Viele von euch fragen mich
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