TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL

schlimmer.
    Sie schaute über seine Schulter. „Es geht hier um meinen Job, John. Ich kann nicht mit dir hingehen. Du musst eine andere nehmen, sonst sitze ich bald auf der Straße.“
    „Nell, sieh mich an“, sagte er sanft. „Ins Gesicht.“
    Sie wusste, dass es unvernünftig war, aber sie tat es. Hör ihm einfach nur zu, riet sie sich selbst. Achte nicht auf seine Augen, seine Muskeln, den Waschbrettbauch …
    „Nell“, fuhr er beschwörend fort. „Ich finde dich nicht nur anziehend. Ich empfinde etwas für dich. Gefühle. Es ist, als würden wir zusammengehören.“
    „Nicht, John.“
    „So wie jetzt war es für mich noch nie. Bei keiner anderen Frau.“
    „Noch nie? Nicht einmal bei Grace?“, fragte sie erstaunt.
    „Nein“, erwiderte er ohne das geringste Zögern, und sie glaubte ihm. Zwei Jahre hatte er um Grace getrauert, und jetzt war er darüber hinweg, nach nur zwei Wochen mit ihr … Sie fühlte sich so wichtig, so … geliebt. Sie schloss die Augen. Das Wort durfte sie nicht einmal denken.
    „Nell, bitte, hör mir zu. Sicher, ich könnte mit Sherry oder Yolanda auf die Party gehen und deinen Job retten.“ Er nahm ihre Hand. „Aber ich weiß, dass du es nicht ertragen würdest. Außerdem will ich nicht, dass die Frau, die ich liebe, den Valentinstag mit einem anderen verbringt.“
    Ihr Herz schlug wie wild. Ihr Hals war wie zugeschnürt. Er hat es gesagt, dachte sie aufgeregt. Die Worte. Was soll ich jetzt tun?
    „Und wenn ich dir verspreche, dass du deinen Job nicht verlierst?“, sagte er leise und küsste ihre Hand.
    „Das kannst du nicht.“ Wenn sie mit ihm auf die Party ging, würde Drake Witley ihr den Kopf abreißen. Und nicht nur er, sondern auch Spencer Jones und die über zweihundertfünfzig Frauen, die beim Rennen um Dr. Jones leer ausgegangen waren.
    „Ich könnte dir einen neuen Sender kaufen“, sagte er mit einem schiefen Lächeln.
    „Ich weiß, du machst nur Spaß, aber ich danke dir trotzdem.“
    Stöhnend ließ er den Kopf wieder aufs Kissen fallen.
    „Das Problem ist …“ Nell war nicht sicher, wie sie es formulieren sollte. „Meinen Job so einfach wegzuwerfen ist nicht leicht, zumal wir beide … na ja, wir kennen uns noch nicht lange. Würde eine Anruferin mich fragen, wozu ich ihr in einer solchen Situation raten würde, würde ich sie warnen. Ich würde ihr sagen, dass es verrückt ist, seinen Beruf für einen Mann aufs Spiel zu setzen, den man im Grunde gar nicht kennt.“
    „Dann leg dich zu mir und du wirst alles an mir kennenlernen, was es zu kennen gibt“, sagte er heiser und zog an ihrer Hand. „Bleib bei mir. Über den Valentinstag zerbrechen wir uns später den Kopf.“
    Sie war versucht, aber … Widerwillig löste sie sich von ihm. „Ich kann nicht. Meine Sendung beginnt um elf, und ich muss um neun im Büro sein.“
    „Nell …“ Doch sie stand schon auf. „Versprich mir wenigstens eins, ja? Sag deinen Hörern, dass diese Farce vorbei ist und du mit mir auf die Party gehst.“
    Sie lächelte und hoffte, verführerisch und rätselhaft auszusehen. „Vielleicht. Du wirst eben wie alle anderen die Hot Zone einschalten müssen.“
    Sie ging zur Tür, drehte sich noch einmal um und hauchte ihm einen Kuss zu. Auf der Fahrt nach unten überlegte sie, was sie tun sollte. „Einen Mann wie ihn findet man nicht alle Tage“, flüsterte sie. „Er ist perfekt, jedenfalls für mich. Und wenn ich mir ihn entgehen lasse, werde ich es vielleicht mein Leben lang bereuen.“ Sie betrat die Tiefgarage. „Was kann mir schon passieren? Wenigstens werde ich mich immer an diesen einen Valentinstag …“
    Mitten im Satz brach sie ab und wich an die Wand zurück, als ein schwarzer Porsche mit dem Kennzeichen JONES 2 und quietschenden Reifen um die Ecke bog und einparkte.
    Es war Johns Wagen. Aber als die Fahrertür sich öffnete, stieg Spencer Jones aus!
    Er trug einen zerknitterten Anzug und sah aus, als hätte er seit einer Woche nicht mehr geschlafen. Gähnend rieb er sich das unrasierte Kinn und ging schwerfällig zum Fahrstuhl.
    „Was hat der hier zu suchen? Und wieso fährt er Johns Wagen?“, murmelte Nell verwirrt. Irgendwie passte der Porsche besser zu Spencer Jones als zu Dr. John.
    Spencer Jones. JONES 2 . John Jones.
    Es war, als würde hinter ihren Augen ein Blitzlicht aufflackern. Plötzlich fügte sich das Puzzle zu einem klaren Bild zusammen.
    Spencer Jones. An ihrem Tisch im Graystone Grill .
    Was soll diese komische Verkleidung? Aber er hatte