TIFFANY SEXY Band 59
überrascht mich kein bisschen. Ich hatte den Eindruck, dass sie über den Tod ihres Mannes nicht sehr traurig war, obwohl sie eine tolle Show abgezogen hat.“
„Ihre einzige Sorge scheint jetzt, da ihr Ernährer tot ist, ihrem Bankkonto zu gelten. Und der einfachste Weg, um an Geld zu kommen, ist eine Klage.“
„Ja. Ein Job kommt offenbar nicht infrage.“
„Was sind das bloß für Leute, die den Tod des Ehepartners finanziell ausschlachten wollen“, ereiferte Mia sich.
„Das frage ich mich auch.“ Bax seufzte. „Boulder erscheint mir jeden Tag schöner.“
„Ich war noch nie in Colorado. Es muss dort herrlich sein.“
„Das ist es. Grün, wohin man auch blickt. Tolle Skigebiete. Und es ist ruhig. Dort kann man denken … die Sterne sehen.“
„Es wird eine große Veränderung für Sie sein.“
„Eine willkommene Veränderung.“
„Das kann ich mir vorstellen. All diese Verbrechen. All diese verkorksten Menschen.“
Bax langte zu ihr hinüber und berührte ihre Hand. Er hielt sie nicht oder drückte sie. Er berührte sie nur. Dann war die Hand fort.
„Wohin?“
Überrascht stellte Mia fest, dass sie sich dem Ende der Brücke näherten. Dabei hatten sie gar nicht so viel geredet. Es hatte lange Pausen gegeben, und jetzt war sie schon beinahe zu Hause. Sie beschrieb Bax den Weg zur Remsen Street.
Der Verkehr ebbte erst ab, als sie fast da waren. Mia fummelte an ihrer Handtasche. Sollte sie Bax hinaufbitten? Ob er das wohl erwartete?
Sie nannte ihm die Hausnummer. Natürlich gab es wie immer weit und breit keine Parklücke, aber das schien Bax nicht zu kümmern. Er parkte einfach in zweiter Reihe, langte unter seinen Sitz und holte das Blaulicht hervor, das den Wagen in ein erkennbares Polizeifahrzeug verwandelte. Damit war das Parken legal.
„Ich bringe Sie hoch.“
Sie wartete nicht darauf, dass er ihre Tür öffnete. Es war besser, etwas Abstand zu halten. Allerdings war es ziemlich aufregend, vom Wagen zum Haus zu gehen, mit Baxs Hand auf ihrem Rücken. Als sie schließlich drinnen waren, hatte Mias Überlegung, ob sie ihn in ihre Wohnung bitten sollte, den Stand fünfzig zu fünfzig erreicht. Okay, vielleicht sechzig zu vierzig, dachte sie.
Sie fuhren gemeinsam mit einer von Mias vielen Nachbarinnen in die vierte Etage hoch. Mia kannte sie nicht, wusste nicht einmal ihren Namen. Es war einfach nur eine Frau, die Bax in einem fort Seitenblicke zuwarf.
Endlich waren sie an der Wohnungstür angelangt. Bax machte keine Anstalten zu gehen, während sie nach ihren Schlüsseln wühlte. Als sie die Tür schließlich aufgeschlossen hatte, wusste sie nicht, was sie tun sollte.
Bax machte es leicht.
„Wann kommen Sie morgens ins Hotel?“
„Um Viertel vor acht, wenn der Zug keine Verspätung hat.“
„Ich warte an der U-Bahn-Station auf Sie“, sagte er. „Schließen Sie ab, sobald Sie drinnen sind.“
„Okay.“
Als Mia ihn wieder ansah, stockte ihr der Atem. Seine Augen waren dunkler geworden, und obwohl er eindeutig hatte gehen wollen, stand er da und sah sie nur an. Sie hatte das Gefühl, als stünden sie an einer Grenze, die nicht überschritten werden durfte. Bax schluckte, und ihr Blick glitt zu seinem Adamsapfel und wieder zurück zu seinem stoppeligen Kinn und den leicht geteilten Lippen. In diesem Moment erschien er ihr unwirklich. Ein so markiger Mann durfte nicht so sehnsüchtig aussehen.
Er beugte sich näher zu ihr. Nicht nah genug. Mia öffnete leicht ihren Mund.
Plötzlich richtete er sich kerzengerade auf, als wäre er in seine Rolle als Cop und Beschützer zurückgezwungen worden. Er schluckte noch einmal und trat einen Schritt zurück. „Schließen Sie ab“, sagte er, nun in einem erschreckend schroffen Ton.
Dann drehte er sich um, und Mia machte die Tür zu und schloss ab. Doch sie rührte sich minutenlang nicht vom Fleck.
Was sollte sie von Baxter Milligan halten? Sie hatte keine Ahnung.
5. KAPITEL
Was die Filmleute einen Trailer nannten, nannte Bax ein Wohnmobil. Es stand in der Tiefgarage des Hotels und war ein luxuriöses Modell. Flauschige Teppiche, Ledersofas, Marmortresen. Seine Wohnung war im Vergleich dazu eine armselige Bude. Wieder einmal fragte er sich, nach welchen Gesichtspunkten die Leute ihre Helden wählten. Was tat Danny Austen denn Großartiges? Verkleidete sich und tat so, als wäre er ein anderer. Und dafür wurde er vergöttert, dafür kriegte er Millionen.
Bax lehnte sich in dem unglaublich bequemen Ledersessel zurück und
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