TIFFANY SEXY Band 59
oder möchtet ihr eine Besichtigungstour durch den Knast machen?“
Die Fotografen stoben auseinander, als wären sie von einem Tornado erfasst worden. So ähnlich war Bax zumute. Seine Attacke war inakzeptabel. Er hatte sogar an sich halten müssen, um nicht zuzuschlagen.
Mia klopfte sich den Schmutz ab. „Ich hätte darauf gefasst sein müssen. Sie sind immer da. Mich wundert, dass sie uns nicht erwischt haben, als wir vorhin hinausgingen.“
„Da waren sie mit einem anderen Opfer beschäftigt.“
„Das hab ich gar nicht gesehen.“
„Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen? Ich kann Sie ins Krankenhaus bringen.“
„Das ist nicht nötig, ich bin okay. Aber es ist spät. Ich muss nach Hause, und Sie sollten auch zusehen, dass Sie heimkommen.“
Er fasste sie am Ellenbogen und geleitete sie ins Hotel und bis zum Fahrstuhl.
„Vielen Dank, Bax. Es war ein netter Abend.“
Ihr Lächeln gefiel ihm besser, als gut für ihn war.
„Sie sind mir noch den Rest Ihrer Story schuldig.“
„Das habe ich nicht vergessen“, sagte er.
Der Fahrstuhl kam. „Ich muss mich beeilen, damit ich meine Bahn kriege. Seien Sie da draußen vorsichtig, Detective.“
„Das bin ich immer.“
Sie ließ ihn in der Lobby unter einem Gemälde mit einer exotischen nackten Lady zurück. Bax betrachtete das Bild einen Moment und trottete dann zum Ausgang. Er musste nach Hause, einige Stunden schlafen und frisch und fit wieder an die Arbeit gehen. Noch während er das dachte, wusste er, dass er sich etwas vormachte. Niemals würde er Mia allein heimfahren lassen.
Im Waschraum warf Mia einen Blick in den Spiegel, um sich zu vergewissern, dass sie keinen blauen Fleck auf dem Po hatte. Der Zusammenstoß mit den Paparazzi war beängstigend gewesen. Einen Moment hatte sie gedacht, dass diese Verrückten sie zu Tode trampeln würden.
Bax. Er hatte sie gebeten, sie mit seinem Vornamen anzureden. Das bedeutete etwas. Und als sie hinfiel, hatte er die Paparazzi mächtig zusammengestaucht. Schon allein bei der Erinnerung an seine Stimme erschauerte sie. So machtvoll und herrisch war er gewesen. Sie war beinahe ohnmächtig in seine Arme gesunken, und dabei war sie gar nicht der Typ, der ohnmächtig wurde.
Warum fühlte sie sich dann so mädchenhaft?
Im Umkleideraum, wo sie ihren Rucksack aus ihrem Schrank holte, traf sie Lorraine, eine von Piper Devons Assistentinnen. Lorraine war ungefähr in Mias Alter und studierte noch neben ihrer Arbeit im Hotel. Folglich hatte sie einen irrwitzigen Zeitplan. Mia hatte sie seit Tagen nicht gesehen. Natürlich sprachen sie über den Mord.
„Geigers Frau will das Hotel und die Filmgesellschaft verklagen. Es geht um Millionen.“
„Wie bitte?“ Mia setzte sich auf die Bank. „Hat sie Piper angerufen?“
Lorraine setzte sich ebenfalls hin. „Ja, heute Vormittag. Natürlich weiß Piper, wie man mit solchen Menschen umgeht. Sie hat die Witwe für morgen zum Lunch eingeladen.“
„Zu uns?“
Lorraine nickte und wischte sich eine blonde Haarsträhne von der Wange. Wie viele andere Frauen im „Hush“ versuchte sie, Piper Devons Aussehen zu kopieren. Sie alle wollten so weltgewandt und souverän erscheinen wie Piper. Nur wenige schafften es ansatzweise.
„Natürlich wird Trace dabei sein. Piper wird ihn einfach als ihren Ehemann vorstellen. Dass Trace auch der Anwalt des Hotels ist, wird Geigers Frau erst erfahren, wenn es zu spät ist.“
„Findest du es nicht merkwürdig, dass sie schon von einem Prozess redet, bevor ihr Mann beerdigt ist?“
„Das wundert mich gar nicht. Bedenk doch mal, was Geiger beruflich gemacht hat.“
Mia nickte. „Das ist wahr. Diese Paparazzi sind alle geldgierige Geier.“
Lorraine warf einen Blick in den Waschraum, um sich zu vergewissern, dass keiner ihnen zuhörte. „Wusstest du, dass Danny Austen etwas mit Geiger hatte?“
„Etwas Sexuelles? Woher weißt du das?“
„Jemand hat es mir erzählt.“
„Aber Danny ist ein notorischer Frauenheld. Ich kann einfach nicht glauben, dass er mit Männern Sex hat.“
Lorraine zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist es diesen durchgeknallten Stars egal. Hauptsache, es ist Sex.“
„Trotzdem. Danny mit Geiger? Der Mann war ein Widerling. Danny könnte jeden kriegen, den er will.“
„Du hast wahrscheinlich recht. Obwohl …“
„Was?“
„Jeff Brown, der Knabe von der Buchhaltung, hat erzählt, dass ziemlich verdächtige Laute aus Dannys Zimmer gekommen sind.“
„Woher will der das
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