TIFFANY SEXY Band 59
geradezu lotterig aus.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Mia.
„Ich bin mit Piper Devon zum Lunch verabredet. Aber ich glaube, ich bin zu früh gekommen.“
Es war Sheila Geiger. Kein Wunder, dass sie so mitgenommen aussah. „Möchten Sie vielleicht einen Tee, während ich Miss Devon benachrichtige?“
Mrs. Geiger sah sie mürrisch an. „Wenn ein Schuss Bourbon dabei ist, sag ich nicht Nein.“
Mia bat ihren Kollegen Allan, ihre Anrufe anzunehmen, steckte ihr Headset in die Tasche und ging um den Tresen herum. „Kommen Sie, Ma’am. Sie werden sich gleich wohler fühlen.“
Die Bar war noch nicht geöffnet, aber Mia wusste, dass Dahlia, die Barkeeperin für den Tagesdienst, schon da war. Sie rief Pipers Büro an und unterrichtete deren Assistentin Vivienne über die Lage.
Einige Minuten später wurde Teewasser gekocht, und Mia setzte sich Sheila Geiger gegenüber an einen Fenstertisch. „Es tut mir sehr leid, dass Sie solch einen schweren Verlust erlitten haben.“
„Sie wissen, wer ich bin?“
Mia lächelte. „Ich wusste von der Verabredung.“
„Dann wissen Sie also auch, dass das Hotel schuld an dem Mord ist.“
„Dies muss furchtbar für Sie sein, Mrs. Geiger. Wie lange waren Sie verheiratet?“
„Acht Jahre.“
„Das ist eine lange Zeit. Haben Sie Kinder?“
Sheila schüttelte den Kopf, ihre Augen wurden feucht. „Wir hatten uns welche gewünscht.“
„Es ist so schrecklich traurig. Ich hoffe, Sie haben jemanden, der Ihnen beistehen kann.“
„Meine Schwester wohnt in Queens. Sie kümmert sich um mich.“
„Das ist gut. Ah, da kommt der Tee.“
Dahlia brachte eine Kanne mit heißem Wasser, zwei Tassen und ein Sortiment Teebeutel.
„Wo ist der Bourbon?“
„Kommt sofort.“ Mia nickte Dahlia zu. Sie fand, dass Whiskey keine gute Idee war, aber sie wollte Mrs. Geiger nicht noch mehr aufregen.
„Keiner mochte ihn, alle haben ihn schlechtgemacht, aber er war kein schlechter Mensch. Er hatte so wie jeder andere das Recht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Diese Leute, die sich ständig über die Fotografen beschweren, wären ganz schön aufgeschmissen, wenn keiner sie fotografieren würde. Sie brauchen die Publicity und sorgen sogar selbst dafür, dass die Paparazzi sie finden. Rufen bei den Fotografen an und sagen, wo sie wann sein werden. Ich hab die Anrufe angenommen, wenn Gerry unterwegs war. Und wenn mein Mann dann hinsaust und die Berühmtheiten fotografiert, bespucken sie ihn.“
„Davon hatte ich keine Ahnung“, sagte Mia und trank einen Schluck von ihrem Earl Grey.
Mrs. Geiger füllte ihre Tasse mit Bourbon. Die Teebeutel würdigte sie keines Blickes. „Fragen Sie mal diesen verfluchten Danny Austen. Er hat meinen Gerry angerufen. Er hat Geheimnisse, dieser Knabe. Fragen Sie ihn mal nach Mexiko. Und dann wird er wütend, weil Gerry rauskriegt, dass er zweigleisig fährt. Verdammter Schuft.“
Danny Austen war also tatsächlich bisexuell. Mia hatte es bezweifelt, aber Sheila Geiger bestätigte das Gerücht.
Vielleicht hatte Geiger aber auch nur etwas mit ihm anfangen wollen. Vielleicht hatte das zu seiner Ermordung geführt. Und was war mit Mexiko?
Sheila war außer sich, wütend, verzweifelt und betrunken. Der Bourbon, den sie aus der Teetasse trank, war nicht ihr erster an diesem Tag. „Hatten Danny und Ihr Mann Streit? Ich meine, kurz bevor …“
„Streit? Ich hab diesem Cop gesagt, dass Danny ihn umgebracht hat. Aber der Mann hat mir nicht geglaubt, weil Austen ein Filmstar ist. Weil er Geld hat.“ Sheila beugte sich vor, und fast hätte Mia sich wegen der Alkoholfahne weggedreht. „Danny Austen ist ein Killer. Er denkt, ich weiß es nicht, aber ich hab Fotos.“
„Von dem besagten Abend?“
Sheila trank einen Schluck und beugte sich dann wieder vor. „Es sind Bilder von …“ Sie verstummte, als die Tür der Bar sich öffnete. Vivienne war da, um Mrs. Geiger zu dem Meeting zu geleiten. Die Frau beachtete Mia nicht mehr und hastete zur Tür.
Mia ging zum Empfangspult zurück und wünschte, sie könnte sofort Bax suchen gehen. Leider hatte sie erst in zehn Minuten ihre Lunchpause. Da momentan kein Gast am Tresen stand, konnte sie ein wenig recherchieren.
Sie nahm ihr Handy und rief ihre Klatschblatt-Expertin Carlane an.
„Hi, Carlane. Hast du irgendwas darüber gelesen oder gehört, dass Danny Austen sich auch für Männer interessiert?“
Carlane sog hörbar die Luft ein. „Was? Mit wem hast du gesprochen?“
„Mit keinem.
Weitere Kostenlose Bücher