TIFFANY SEXY Band 59
glaube, sie … ja, sie gehen. Nein, Moment, Nan geht. Sie sagt etwas zu Sheila und stürmt zur Tür.“
„Geh hinterher. Und sag Jenna, sie soll mich anrufen. Danke, Carlane, und sei vorsichtig. Nan könnte gefährlich sein.“
Wenige Sekunden später rief Jenna an. „Hey, was nun?“
„Ist Sheila noch da?“
„Ja. Hat noch einen Drink bestellt.“
„Kannst du dich loseisen, wenn sie geht?“
„Sorry, Mia, aber das ist unmöglich. Wir sind momentan unterbesetzt, ich kann hier nicht weg.“
„Kein Problem. Mir wird schon etwas einfallen.“
„Weinberg hat alles gefilmt. Er hat diese Partys organisiert, hat die Drogen beschafft und alle Leute angeschleppt, die er kaufen konnte. Bobbi und ich waren jung und hungrig. Später kam Eccles dazu. Oscar hat uns das Gefühl gegeben, als seien wir eine Familie. Wir dachten, wir hätten das große Los gezogen, wissen Sie?“
Bax nickte.
„Oscar hat uns in Situationen manövriert, die uns labil und unzuverlässig erscheinen ließen. Er hat uns sogar ins Gefängnis gebracht. Dank seinem Kumpel Geiger hatte er für alles Beweise.“
„Geiger war Weinbergs Partner?“
„Ja. Deshalb wusste Geiger immer, wo er uns finden konnte. Manchmal wartete er mit schussbereiter Kamera in meinem Zimmer, wenn ich vom Set zurückkam. Wir haben uns alle bemüht, nichts zu tun, was ein Foto gelohnt hätte, aber das hat Geiger nicht gekratzt. Wenn wir ihm kein scharfes Motiv lieferten, hat er die Gelegenheiten herbeigeführt.“
„Zum Beispiel?“
„Peter mit der minderjährigen Tochter eines namhaften Filmproduzenten im Bett. Bobbi beim Drogenkonsum. Und ich, na ja, das können Sie sich denken.“
„Was ist mit Nan?“
Danny setzte sich zurück, für Bax ein Zeichen, dass der Mann noch nicht so weit war, über dieses Thema zu reden.
„Wussten Sie, dass Nan eine tragende Rolle in einer TV-Serie angeboten worden ist?“
„Ist das wahr? Da wird sie ja begeistert sein.“
„Sie hat abgelehnt.“
Danny saß nachdenklich da. Als er wieder sprach, war seine Stimme kaum hörbar.
„Denk bitte nach, Jenna. Fällt dir keiner ein, der ihr folgen könnte?“ Mia stand am Fenster und blickte in die Richtung des „Algonquin“. Für einen Menschen, der sich frei bewegen konnte, war es nicht weit.
„Ich hab herumgefragt, ich hab gebettelt. Ohne Erfolg. Ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann, Darling.“
„Wenn ich doch bloß nicht hier festsitzen würde. Ich hab sogar im Revier angerufen, aber Baxs Partner kann im Moment nicht weg. Er hat Bax auch nicht erreicht und will ein Team rausschicken, wenn er innerhalb der nächsten Stunde nichts von ihm hört. Jetzt flattern meine Nerven wegen Bax und wegen Sheila.“
„Glaub mir, wenn ich könnte …“
„Ich komme hin. Halt Sheila irgendwie auf. Tu, was immer nötig ist, damit sie nicht geht.“
„Mia, was, zum Teufel …“
Mia legte auf und zählte in Gedanken alle Gründe auf, weshalb sie in der Suite bleiben musste. Sie rief Bax noch einmal an und hinterließ ihm eine weitere dringende Nachricht. Dann ging sie ins Schlafzimmer und zog sich um.
15. KAPITEL
Die erste Hürde war überwunden. Mia hatte dem jungen Wachtposten mit ihrem charmantesten Lächeln erzählt, dass die Frau, die auf sie geschossen hatte, soeben gefasst worden war, und behauptet, sie müsse sofort wegen einer Gegenüberstellung aufs Revier.
Nun stand sie vor dem Lift, doch während sie wartete, erstarb ihr Lächeln, und Angst machte sich breit. Um sich zu beruhigen, ging sie noch einmal ihren Plan durch. Sie würde zum „Algonquin“ gehen und dann Sheila aus sicherem Abstand folgen, bis Bax sich meldete. Er würde an ihre Seite eilen und sie ablösen, und sie wäre zurück im „Hush“, ohne dass jemand ihre Abwesenheit bemerkt hatte. Außer dem Sicherheitsmann, aber das war kein Problem. Sie würde ihm einfach sagen, dass sie falsch informiert worden war.
Das Problem war, dass sie sich in Gefahr begab.
Einige Minuten später war Mia in der Lobby. Dies war der Moment der Entscheidung. Entweder sie kehrte um, oder sie flitzte los.
Wenn sie umkehrte, würde Sheila mit diesem Koffer entwischen, der garantiert voller Fotos war. Fotos, die den Fall lösen könnten.
Mias Gedanken rasten. Könnte sie sich noch selbst achten, wenn sie die Bilder sausen ließe? Nein!
Sie nahm die zweite Hürde und stahl sich unbemerkt aus dem Hotel. Dann lief sie die Madison Avenue hoch. In einem Drugstore machte sie halt und kaufte einen Hut mit einer breiten
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