TIFFANY SEXY Band 59
können aber nichts tun. Es geht nur um Weinberg, nicht um Sie.“
„Sie lügen.“
„Warum sollte ich wohl sonst hier sein?“
Nan blickte zu Sheila, die Mia entgeistert anstarrte. Mia nutzte die Gelegenheit, um sich noch weiter von Carlane und den anderen zu entfernen. „Er wird nie mehr aus dem Gefängnis rauskommen, Nan. Die Polizei weiß, dass die Tragödie in Mexiko auf sein Konto geht. Sie wissen auch, was er sonst noch auf dem Kerbholz hat. Es ist aus für Weinberg.“
„Sheila hat Fotos“, sagte Nan voller Angst.
Mia sah den Manager eindringlich an. „Er wäre Wahnsinn, vor dem anstehenden Prozess Bilder zu bringen. Das Gericht würde sofort eine Verfügung erlassen. Die einzigen Bilder, die sie bringen können, sind die von Weinberg auf dem Weg ins Zuchthaus.“
Einen Moment hoffte Mia, sie hätte die Katastrophe abgewendet, doch Nan wandte sich an Sheila. „Wir wissen es besser, stimmt’s, Sheila?“
„Wie meinst du das?“ Sheila sah jetzt noch verängstigter aus als Carlane. „Nan, ich habe nicht …“
„Halt die Klappe, du Miststück!“, schrie Nan. „Ich bin dran, und das weißt du. Du warst in Mexiko dabei. Du weißt, dass ich dieses Mädchen nicht getötet habe. Oscar, dieses perverse Schwein wollte keine, die willig war. Deshalb hat er mich überredet, sie auf diesen Hinterhof zu locken. Gab mir das Gewehr …“ Nan verstummte.
„Ich werde aussagen, dass Oscar sie getötet hat. Das schwör ich dir, Nan.“
„Ach ja? Wirst du der Polizei auch sagen, dass er deinen Mann umgebracht hat und dass er der Schütze in der Garage war?“ Nan ließ die Arme sinken, aber nur kurz. Als sie die Waffe wieder hob, zitterte ihre Hand kein bisschen. „Oscar Weinberg wird nicht ins Gefängnis kommen. Er wird sich wieder herauswinden, so wie immer.“
Mia ließ die Schultern sinken. Sie hatte sich bemüht und war gescheitert.
„Jesses, ich muss hier raus“, sagte Nan mehr zu sich selbst. „Gib mir den Koffer.“
Sheila nickte. „Nimm ihn, aber du machst einen Fehler. Ohne mich bist du gar nichts. Du wirst niemals ein besseres Angebot kriegen.“
„Vielleicht doch“, schaltete der Manager sich ein, während er auf Abstand zu Sheila ging. „Wir werden Ihre Story so erzählen, wie sie erzählt werden muss. Mit den richtigen Bildern wird die Geschichte ein Knüller. Und Sie ziehen in ein schönes exotisches Land, das mit den USA kein Auslieferungsabkommen hat. Kein Prozess, kein Gefängnis. Sie könnten den Rest Ihres Lebens im Paradies verbringen.“
Nan zwinkerte. Ihre Hände begannen wieder zu zittern. „Ich glaub Ihnen nicht. Ich glaube keinem von euch.“ Sie drehte sich zu Mia um und packte sie am Arm. „Du bist mein Ticket in die Freiheit. Sag deinem Freund, dass ich ein Flugzeug und eine Million will. Sag ihm das.“
„Warum sagen Sie es mir nicht selbst?“
Mia riss sich aus Nans Griff los und wirbelte herum. Irgendwie war Bax hochgekommen, ohne den Fahrstuhl zu benutzen. Jetzt stand er vor Nan, und seine Waffe lag ruhig in seiner Hand.
„Runter mit der Waffe, und schön langsam“, sagte er.
Nan schüttelte den Kopf. „Ich gehe nicht ins Gefängnis.“
„Das wird das Gericht entscheiden. Sie werden jetzt diesen Revolver hinlegen, weil keiner hier verletzt werden soll. Draußen sind viele Polizisten, Nan. Geben Sie auf. Es ist vorbei.“
„Ich war es nicht!“, schrie Nan. „Es ist nicht meine Schuld. Ich war nur die Dienerin, die man die Dreckarbeiten verrichten lässt.“ Sie bewegte sich rückwärts und richtete ihren Revolver auf Sheilas Brust. „Sie weiß Bescheid. Sie gehörte dazu, so wie ihr Mann. Aber Gerry hatte genug von ihr. Immer betrunken, immer am Zetern. Fragen Sie sie, was ihr letzter Strohhalm war. Los. Fragen Sie sie.“
„Legen Sie die Waffe hin, und wir werden sie fragen, was Sie möchten, Nan.“
Sie ignorierte Bax und ging auf Sheila zu. „Sag ihm, was passiert ist, Sheila. Du hast die Fotos von Gerry mit Danny Austen gesehen, und das hat dich wahnsinnig gemacht. Gerry hat nicht mit dir geschlafen, also musste er jemand anderen haben. Du dachtest, ich hätte was mit ihm, stimmt’s? Aber das hat dich nicht gestört, weil Gerry dich nie wegen einer Versagerin verlassen hätte.“
Mia beobachtete, wie Bax sich schnell und lautlos vor die Gruppe der Geiseln bewegte. Er winkte sie zurück, und Mia half ihm dabei, sie aus der Gefahrenzone zu drängen. Carlane zuerst.
„Aber dann hast du die Fotos von Gerry mit Danny gesehen, und du
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