TIFFANY SEXY Band 59
biegsamen Krempe. Zusammen mit ihrer Sonnenbrille war er eine gute Tarnung. Zumindest war der Bluterguss nicht zu sehen.
Sie holte die verlorene Zeit auf, indem sie rannte, bis sie atemlos und mit Kopfweh beim „Algonquin“ ankam.
Bax verließ Dannys Trailer und machte sich auf den Rückweg ins Hotel. Dannys Geständnis hatte viele Lücken gefüllt und das ganze Ausmaß von Weinbergs Machenschaften offenbart. Zwar wusste Bax, dass Oscar ein widerwärtiger Schurke war, aber er wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Weinberg und Geiger Geschäftspartner gewesen waren. Oscar hatte die Karrieren seiner Schauspieler manipuliert, indem er konkurrierenden Regisseuren und Produzenten schädigende Fotos zuspielte, sodass seine Stars bei ihm in der Falle saßen. Er hätte beinahe Peter Eccles’ Leben zerstört, als der Regisseur drohte, sich an die Presse zu wenden.
Doch es war Nans Story, die alles andere übertraf. Sie war in den Mord in Mexiko verwickelt gewesen, und es gab Fotos, die das beweisen konnten. Nur war Nan nicht die Mörderin. Grenzenlos dumm, das ja, aber keine Mörderin. Es lief alles auf Sexspiele hinaus, die schiefgegangen waren. Danny wusste nicht, ob das junge Mädchen sich freiwillig beteiligt hatte, aber das war nicht von Belang. Sie hatte sicher nicht in ihre Ermordung eingewilligt.
Als Bax das Garagentor erreichte, hörte er Mias Nachrichten ab. Alarmiert wählte er ihre Nummer. Sie meldete sich sofort.
„Endlich! Gott sei Dank!“
„Ich konnte dich nicht eher zurückrufen. Warum flüsterst du? Wo, zum Teufel, bist du?“
„Raste jetzt bitte nicht aus.“
„Verdammt noch mal. Was ist los?“
„Ich bin am Broadway Nummer 1560. Du musst sofort herkommen.“
„Was? Warum?“ Ihm wurde übel, als sie ihm erzählte, dass sie Sheila Geiger auf den Fersen war. „Lass es, Mia. Lauf ihr nicht hinterher.“
„Ich muss! Wenn wir die Bilder nicht kriegen, werden wir keine Beweise haben.“
„Die Fotos sind mir schnurzegal“, rief er, während er aus der Garage und zu seinem Wagen rannte. „Hör also mit deiner Verfolgungsjagd auf, und komm zum Hotel zurück.“
„Sie hat mich nicht gesehen und wird mich nicht sehen. Ich muss rauskriegen, wo sie hingeht.“
„Das musst du nicht! Ich werde Weinberg wegen Erpressung vor Gericht bringen. Jetzt habe ich handfeste Beweise, und er wird uns alles erzählen, was wir wissen wollen.“
„Das ist wunderbar, aber … Moment.“
Er stieg in seinen Wagen, stellte das Blaulicht aufs Wagendach und fuhr los.
„Sie geht in das Bürogebäude. Gleich kann ich dir sagen, wohin sie will.“
„Geh ihr nicht nach, Mia!“
„Sie wird mich nicht erkennen. Lass mich die Kleinarbeit machen, und du machst das Grobe.“
„Wenn dir etwas zustößt …“
„Es wird nichts passieren.“
Er musste zur Fith Avenue, um zu Mia zu gelangen. Der mörderische Verkehr erschwerte das Manöver.
„Jetzt bin ich in dem Gebäude, Bax. Ich ruf dich wieder an, sobald ich kann. Und, Bax …“
„Ja?“
„Ich liebe dich auch.“
Es klickte, und Bax musste an sich halten, um sein Handy nicht an die Windschutzscheibe zu schmettern. Die Frau war verrückt. Total verrückt.
Obwohl er wusste, dass sie vorsichtig war, gab es Gründe genug, besorgt zu sein. Er würde es nicht ertragen, wenn ihr etwas passierte.
Er liebte Mia. Er, der noch nie eine Frau geliebt hatte. Und er war gerüstet, diese Stadt zu verlassen. Allerdings war er sich dessen nicht mehr so sicher, denn es war nicht mehr irgendeine Stadt. Es war Mias Stadt.
In der Lobby des Bürogebäudes hielten sich viele Menschen auf, hinter denen Mia sich verstecken konnte. Der Nachteil war, dass sie schubsen und drängeln musste, um mit Sheila in den Lift zu kommen.
Sie zog die Krempe ihres Hutes tiefer und hielt den Kopf gesenkt. Jedes Mal, wenn jemand den Fahrstuhl verließ, bewegte Mia sich näher zu Sheila, bis sie direkt hinter ihr stand. Im einunddreißigsten Stock stieg Sheila aus. Als Mia das Schild sah, begriff sie, warum. Sie befanden sich auf der Redaktionsetage des „National Tattler“.
Bax parkte nahe am Eingang des Gebäudes und blockierte einen Transporter. Pech. Er musste zu Mia, koste es, was es wolle.
Er starrte unentwegt auf sein Handy, drängte das verdammte Ding zu läuten.
Diese Anspannung war unerträglich. Endlich klingelte sein Telefon. „Wo bist du?“
Sie sagte es ihm im Flüsterton.
Bax brauchte nicht lange zu rätseln, was Sheila beim „National Tattler“ wollte.
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