TIFFANY SEXY Band 60: FIT FÜR DIE LIEBE / WÜNSCH DIR WAS! / HEISS WIE DIE SONNE IN TEXAS / (German Edition)
– schwarzer Hut, schwarzes Hemd, schwarze Jeans, schwarze Stiefel – zog er sämtliche Blicke auf sich, die der Männer ebenso wie die der Frauen. Die Leute waren einfach fasziniert von der Ausstrahlung dieses lässigen Cowboys.
Wären er und Jo Beth sich anderswo begegnet, zum Beispiel bei einem Rodeo, hätte er sie keines weiteren Blickes gewürdigt. Hatte er genau genommen auch hier nicht, bis er sie im Wasserbecken entdeckt hatte, splitternackt und dabei, mit sich selbst zu spielen. Unter normalen Umständen hätte eine hart arbeitende Rancherin mit natürlicher Ausstrahlung wie sie keine Chance bei einem sexy Rodeochampion wie ihm gehabt.
Nicht dass sie eine Chance wollte. Es gefiel ihr ganz gut, wie es war. Sie hatten Spaß zusammen, und wenn der nachließ, würde es eben vorbei sein. Genau so wollte sie es, und so würde es auch sein. Kein Theater, keine Verwicklungen und kein Gefühlschaos, das ihr später zu schaffen machen würde.
Jo Beth seufzte, trank einen weiteren Schluck Kaffee und fragte sich, wie lange Clay wohl noch bleiben würde. Und wie sie damit zurechtkommen würde, wenn er fortging. Irgendwie war er ihr innerhalb dieser Woche wichtig geworden. Ihr Glück hing nicht von ihm ab, und er würde ihr nicht das Herz brechen, wenn er ging. Das nicht. Niemals. Aber vermissen würde sie ihn schon. Sein verwegenes Lächeln, das Funkeln in seinen kaffeebraunen Augen, seine ungezügelte Leidenschaft. Ihr würde sein lockerer Umgang mit den Leuten fehlen, sein Humor und der Anblick seines knackigen Hinterns in der engen Jeans. Bei dem Gedanken an all das, was sie verlieren würde, seufzte sie noch einmal.
„Ja, er ist wirklich ein Mann, der einer Frau Seufzer entlocken kann.“ Carla Branson setzte sich neben sie. „Sie können sich sehr glücklich schätzen, dass Sie ihn haben.“
„Wie bitte?“
Carla deutete mit dem Becher in der Hand zu den Tänzern. „Ihr Cowboy. Er ist schon was ganz Besonderes.“
Jo Beth fühlte einen Anflug von Panik in sich aufsteigen. „Er ist nicht mein Cowboy.“
„Nein? Aber ich dachte …“
„Was dachten Sie?“
„Sie und er kamen mir wie ein Paar vor.“ Carla lächelte. „Ein tolles Paar.“
„Nein.“ Jo Beth fühlte sich ertappt. War es wirklich so offensichtlich? Sie versuchte, ihre kühle Fassade zu wahren. „Nein, wir sind kein Paar“, erklärte sie ruhig und nahm noch einen Schluck Kaffee. „Clay arbeitet für mich, genau wie alle anderen Cowboys auf der Diamond-J-Ranch.“
„Oh, ach so …“ Carla Branson schaute von Jo Beth zur Tanzfläche und wieder zurück. „Ich hätte schwören können, dass zwischen Ihnen etwas läuft.“ Sie grinste. „Etwas Aufregendes. So, wie er Sie angesehen hat …“ Sie fächerte sich Luft zu. „Du liebe Zeit.“
„Da läuft absolut gar nichts zwischen uns“, stellte Jo Beth klar. „Es würde gegen meine strikte Regel verstoßen, mich nicht mit einem Cowboy einzulassen. Die sind unzuverlässig.“
„Aha. Na, dann habe ich mich wohl getäuscht.“
Jo Beth blieb noch einige Sekunden schweigend sitzen und fragte sich, ob Carla die Einzige war, der etwas aufgefallen war. Was war mit T-Bone? Hatten José oder Esperanza oder die beiden Teenager von der Second-Chance-Ranch etwas gesehen? Tratschten die Nachbarn etwa schon?
Die arme Jo Beth, würden sie sagen. Es ist ihr schon wieder passiert. Sie hat sich schon wieder in einen Cowboy verliebt. Man sollte meinen, nach der Geschichte mit Tom Steele wüsste sie es besser. In ihrem Alter müsste ihr doch klar sein, dass sie so einen Mann einfach nicht halten kann.
Niemand würde auch nur in Erwägung ziehen, dass sie diejenige gewesen war, die Schluss gemacht hatte. Niemand würde glauben, dass sie ihn weggeschickt hatte. Sie würde wieder einmal die arme verlassene Beinah-Verlobte sein, die Frau, der die Männer davonliefen.
Jo Beths Ohren wurden heiß, als hätten alle schon angefangen, über sie zu reden. Kalte Angst breitete sich in ihr aus, während ihr Gesicht vor Verlegenheit glühte. Sie hasste es, wenn man über sie redete. Sie hasste es, bemitleidet zu werden. Und wie sie es hasste!
„Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, erkundigte sich Carla.
„Ja, alles bestens.“
„Sind Sie sicher? Ihr Gesicht ist auf einmal so gerötet.“
„Das liegt am Feuer“, erwiderte Jo Beth, obwohl sie ein ganzes Stück davon entfernt saß. „Und am Kaffee. Außerdem bin ich plötzlich müde.“ Sie stand auf und stellte ihren leeren Becher auf den Tisch.
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