TIFFANY SEXY Band 60: FIT FÜR DIE LIEBE / WÜNSCH DIR WAS! / HEISS WIE DIE SONNE IN TEXAS / (German Edition)
sondern ein Mitglied der Zaren-Familie? Welche Frau, in deren Adern königliches Blut floss und die zur Zeit der Revolution lebte, könnte selbst jetzt noch eine wichtige Rolle spielen? Welche Frau zog die Menschen bis in die Gegenwart hinein in ihren Bann? Von welcher Frau gibt es das Gerücht, sie sei damals gar nicht zu Tode gekommen, sondern entkommen, weil sie eine Handvoll Diamanten in ihren Kleidersaum eingenäht hatte …?“
„Schon gut. Ich weiß, worauf du hinaus willst. Lass es gut sein, Tinkerbell. Du verschwendest deine Zeit. Wo hätten Anastasia und ihr Roma-König sich denn begegnen sollen?“
„Woher soll ich das wissen? Vielleicht arbeitete Rajko in den königlichen Stallungen. Es spielt keine Rolle, auf jeden Fall sind sie sich begegnet und lebten glücklich bis an ihr Lebensende.“
„Wie gut für sie“, brummte Max. „Wer immer diese Sassia war, Rajko musste sich bestimmt nicht solchen Unsinn von ihr anhören wie ich von dir.“
„Hör auf zu lamentieren. Es ist die beste Erklärung dafür, wie Rajko in den Besitz von Juwelen kommen konnte. Ich kann es beweisen, glaube ich.“ Cassie entzog Max ihre Hand, ließ den Rucksack von ihrer Schulter gleiten und begann, darin zu wühlen. „Als ich neulich die Schatulle betrachtet habe, ist mir etwas aufgefallen. Die Bemalung ist nicht einfach irgendein Muster. Sie enthält ein Emblem. Wenn du das erst gesehen hast, dann erwarte ich eine Entschuldigung. Oh ja. Auf den Knien.“
„Na, na, Tinkerbell. Warte, bis wir den Treffpunkt erreicht haben, bevor du die Schatulle herausholst. Nach allem, was ich bis jetzt wegen diesem albernen Ding durchstehen musste, müsste ich dich umbringen, wenn du es kaputt machst, bevor ich herausgefunden habe, was es wirklich damit auf sich hat.“
Er drückte Cassies Handrücken an seine Wange und zog sie zu einem der Holztische, die auf der Lichtung standen. Er wollte sich setzen, bevor er sich den Rest ihrer albernen Theorie anhörte. „Du hast zu viele Liebesromane gelesen“, sagte er. „Diese Idee entbehrt jeder Grundlage. Die Tochter des Zaren, überleg mal, die wäre niemals davongelaufen, um mit einem wie Rajko und seinen Leuten ihr Leben zu verbringen.“
„Erstens kann man als Frau niemals zu viele Liebesromane lesen. Zweitens, das hast du gesagt.“
„Ja, genau. Das habe ich gesagt. Ich finde … äh …“ Wieso passierte es ihm immer wieder, dass er den Faden verlor, während sie jede seiner Äußerungen parierte wie ein Profi?
„Hör zu, es macht wirklich Sinn. Sassia ist ganz offensichtlich eine Art Kurzform von Anastasia und …
„Reiner Zufall.“
„… Damit wäre auch erklärt, warum niemand sie mit Krasili anredete. Sie hätte zu viel Angst gehabt, entdeckt zu werden.“
„Oh Mann. Das ist wohl eine fixe Idee von dir. Hör zu, ich verstehe, dass dich die Vorstellung beeindruckt, Anastasia könnte überlebt und bis zu ihrem Tod ein wundervolles Leben mit Rajko verbracht haben. Aber, komm schon, die Bolschewiken hätten sie niemals am Leben gelassen. Ha, sie haben doch ihre ganze Familie abgeschlachtet! Archäologen fanden das Grab vor über zehn Jahren, und die Regierung hat veranlasst, dass von den Knochen Proben entnommen und DNA-Tests gemacht wurden. Die wurden dann mit einer aufwändigen Zeremonie neu beerdigt.“
„Zwei der Kinder fehlten. Der Sohn, Alexej, und ein Mädchen, entweder Marie oder Anastasia. Ätsch.“
„Okay, wir haben dieselbe Dokumentation gesehen. Trotzdem, die Theorie macht keinen Sinn, und nur wer überall eine Verschwörung wittert, kann ernsthaft glauben, dass auch nur einer der Romanow lebend aus dem Hause Ipatjew entkommen ist.“
„Und was glauben solche Leute, wenn ihnen der FSB auf den Fersen ist? Was meinst du?“
„Ich meine, du wirst genauso melodramatisch wie Natalia.“
„Ist das zu glauben? Kritik an der großen weisen Frau.“
Eifersüchtig und sarkastisch. So war sie nun mal. Max kniff die Augen zusammen. Wo zum Teufel war Natalia? Nicht dass er protzen wollte, aber normalerweise erschienen Frauen, die sich mit ihm verabredeten, pünktlich. Und Natalia war sogar noch ein Teenager. Jung und allein.
Max machte sich plötzlich Sorgen. Er stand auf und zog Cassie mit sich.
Aber sie war noch nicht bereit aufzugeben. „Und wer, glaubst du, sollte auf die Idee kommen, Anastasia bei den Roma zu suchen? Ich sage dir, wer. Niemand.“
Das Knacken eines Astes durchbrach die Stille. Unheimlich laut.
Max blieb wie angewurzelt stehen. Er
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