Tiffany Sexy Band 79
großartige Bilder.“
Wollte er ihr tatsächlich etwas dafür bezahlen? Ein bisschen mehr Geld wäre nicht schlecht. Pferdefutter, Tierarztrechnungen – das Leben war nicht billig. Mehr Geld bedeutete jedoch mehr Verantwortung. Sie mochte ihr Leben jedoch so, wie es war: unkompliziert.
„Ich mache jetzt mal den Salat“, sagte sie.
Alex streckte die Hand aus und hielt sie am Arm fest. „Versprich mir, dass du mich ihm vorstellst“, bat er. „Es ist wichtig.“
„Also gut“, sagte Tenley. „Aber heute nicht mehr.“
Er lachte. „Nein, heute nicht mehr.“ Er beugte sich vor und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen. Dann blickte er sie fragend an. „Wirst du mir jemals etwas über dich erzählen?“
„Mein Leben ist nicht besonders interessant“, sagte Tenley. Sie erschauerte, als Alex ihr Kinn streichelte. Obwohl sie ihn kaum kannte, sehnte sie sich nach seiner Berührung. Er war hergekommen, um sie zu sehen, doch sie hatte das Gefühl, dass es besser wäre, ihre Identität nicht preiszugeben – jedenfalls nicht innerhalb der nächsten zwölf Stunden.
„Du hast mich vor der Katastrophe bewahrt“, sagte er. „Ich hätte dort draußen erfrieren können.“
„Früher oder später wäre jemand vorbeigekommen“.
Sie schwiegen, während sie das Abendessen vorbereiteten. Doch Tenleys Gedanken rasten. Früher war es immer so einfach gewesen, sich von einem Mann zu nehmen, was sie wollte. Körperliche Lust ist ein Bedürfnis, das man stillt, redete sie sich ein. Sie wählte ihre Partner fürs Bett sorgfältig aus und zögerte nicht, wenn sie einen passenden gefunden hatte.
Jetzt war es völlig anders. Eine derart starke Anziehung hatte sie noch nie empfunden. Es war, als gäbe es eine Verbindung zwischen ihnen, die tiefer reichte als alles, was Tenley bisher erlebt hatte. Alex sah unglaublich gut aus mit seinem dunklen Haar, seinen dunklen Augen und einem offenbar perfekten Körper. Er war intelligent und humorvoll, und er machte den Eindruck, als könne er eine Frau nach allen Regeln der Kunst verführen.
Es wäre vielleicht nicht schlecht, sich mal verführen zu lassen, anstatt selbst den Anfang zu machen. Alex sollte sich beeilen, sie hatten nur diese Nacht. Morgen würde er herausfinden, wer hinter den Initialen T. J. Marshall steckte. Und dann würde sich alles ändern.
„Möchtest du noch Wein?“, fragte Alex.
Tenley nickte. „Gern.“
Sie aßen vor dem Kaminfeuer. Alex war sich der sexuellen Spannung zwischen ihnen deutlich bewusst. Die Umgebung war ja auch überaus romantisch – ein offenes Feuer, draußen ein Schneesturm, und die Nacht hatte erst begonnen. Bei jeder anderen Frau hätte er seinen Charme spielen lassen, und es hätte keine Stunde gedauert, bis er sie gehabt hätte. Aber etwas an Tenley bewog ihn, sich Zeit zu lassen. Sie war nicht irgendeine Frau, sie faszinierte ihn auf eine nie gekannte Weise.
Im Laufe der Zeit hatte Alex seine Verführungstechnik perfektioniert. Die meisten Frauen fanden es abstoßend, wenn ein Mann nach ein paar gemeinsam verbrachten Stunden schon mit ihnen ins Bett hüpfen wollte. Also hatte er gelernt, sich zu beherrschen. Er schlief niemals mit einer Frau gleich bei der ersten Verabredung. Auch nicht nach der zweiten. Ab der dritten jedoch sah er keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten.
Im Moment fiel es ihm ausgesprochen schwer, nicht an Sex denken. Vor allem aber war er nicht sicher, ob er die Zeichen richtig deutete. Er fand Tenley höllisch sexy, hatte aber keine Ahnung, ob sie beide auf dasselbe zusteuerten. In dem einen Moment schien sie interessiert zu sein, im nächsten Moment überhaupt nicht.
Das Gespräch verlief harmonisch, doch es war nicht gerade informativ. Immerhin hatte er erfahren, dass Tenley schon immer in Door County gelebt hatte und dass das Blockhaus ihren Großeltern gehört hatte. Ihr Vater war Maler, ihre Mutter schrieb Gedichte. Sie hatte es zwar nicht ausdrücklich erwähnt, doch wenn er ihre Bemerkungen richtig interpretierte, waren ihre Eltern geschieden. Als er gefragt hatte, wo sie wohnten, hatte sie schnell das Thema gewechselt.
Sie sorgte dafür, dass sich das Gespräch hauptsächlich um ihn drehte, um seine Firma, sein Leben in Chicago, seine Kindheit und vor allem um sein Interesse an Bilderromanen.
„Mein Großvater hat den Verlag 1962 gegründet“, erzählte Alex. „Zunächst ausschließlich für technische Handbücher, später auch für Leitfäden und Ratgeber, als ‚Doityourself‘ in
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