Tiffany Sexy Band 79
Tieren. Wo war ihre Familie? Wo waren die Leute, die sie liebten? Und wie kam es, dass eine attraktive Frau wie Tenley keinen Lover oder Ehemann hatte?
Alex spürte, dass hier etwas nicht stimmte, und er verspürte ein überwältigend starkes Bedürfnis, aufzudecken, was Tenley offenbar vor ihm zu verbergen suchte. Sie hatte ihn vor dem Sturm und der Kälte gerettet, doch jetzt hatte er das Gefühl, als ob sie es wäre, die Rettung brauchte.
Das Telefon klingelte. Tenley zuckte zusammen und wich vor Alex zurück. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Lippen feucht. „Ich … ich muss drangehen.“
Alex nickte und ließ sie los. Sie beobachtete ihn, während sie ans Telefon ging. Er lehnte sich gegen den Küchentresen und wartete, überzeugt, dass sie gleich dort weitermachen würden, wo sie gerade aufgehört hatten. Aber Tenley kehrte nicht zu ihm zurück, nachdem sie aufgelegt hatte.
„Jesse hat deinen Wagen in die Stadt gebracht“, sagte sie.
„Gut.“
„Aber erst nachdem der Schneepflug ihn gerammt hat. Er sagt, es ist nicht schlimm. Die hintere Stoßstange muss ausgetauscht werden. Und ein Seitenstück. Und ein Rücklicht. Und noch ein paar Kleinigkeiten.“
Alex stöhnte. „Kann ich noch damit fahren?“
„Nein, ich glaube nicht.“
„Toll“, brummte er. „Was zum Teufel soll ich denn jetzt machen?“
„Ich schätze, ich muss dich fahren“, erwiderte Tenley. „Heute Abend kommst du sowieso nirgendwo mehr hin, also was soll’s. Jesse sagt, die Schneepflüge arbeiten völlig umsonst, weil der Wind sofort alles wieder zuweht.“ Sie trat auf Alex zu. „Ich … ich muss nach den Pferden sehen.“
„Ich komme mit“, schlug Alex vor.
„Es ist schon spät. Du bist doch bestimmt müde. Du kannst das Gästezimmer haben, das ist am Ende des Flurs. Im Schrank vor dem Badezimmer sind Handtücher. Bedien dich einfach selbst.“
Sie holte ihre Stiefel von dem Platz neben der Hintertür und schlüpfte in ihre Jacke. Kurz darauf ging sie hinaus in den Sturm. Alex sah ihr an der Tür nach. Tenley verschwand in der Dunkelheit. Als der Wind ihm eine Ladung Schnee ins Gesicht blies, schloss er rasch die Tür und lehnte sich von innen dagegen.
Was als ganz normale Geschäftsreise begonnen hatte, hatte eine sehr interessante Wendung genommen. Sollte er es darauf ankommen lassen und zu Fuß Richtung Stadt wandern, oder sollte er die Nacht hier verbringen unter demselben Dach mit einer Frau, die ihn gleichermaßen faszinierte und verwirrte?
Er nahm seine Reisetasche und ging zum Gästezimmer. Als er den Lichtschalter endlich gefunden hatte, entdeckte er auf dem Bett zwei schlafende Katzen. Sie lagen so eng beieinander, dass man kaum die eine von der anderen unterscheiden konnte. Sie rührten sich nicht, als er die Reisetasche geräuschvoll abstellte, doch als die Hunde dazu kamen, öffneten sie die Augen und beobachteten die beiden misstrauisch.
„Ich fürchte, es wird Zeit für euch zwei“, sagte Alex und setzte die Katzen behutsam auf den Boden. Sie rannten sofort hinaus, die Hunde ihnen nach.
Dann ließ sich Alex aufs Bett fallen. Er schloss die Augen und dachte an den Kuss. Er hatte zwar keine Ahnung, wie es weitergehen sollte, aber er wünschte, sie wären nicht unterbrochen worden.
Er hatte schon viele Frauen gehabt, aber mit dieser hier fühlte sich alles … neu an. Als ob er es zum allerersten Mal ausprobierte. Er wollte sie, hier in seinen Armen, in seinem Bett. Aber er würde nichts weiter unternehmen. Er war ihr Gast und, sosehr er sie auch begehrte, er würde die Situation nicht ausnutzen.
Außerdem, noch wichtiger war sein eigentliches Ziel: eine Unterschrift von T. J. Marshall zu bekommen.
2. KAPITEL
Das Wasser war kalt und schwarz. Selbst mit weit aufgerissenen Augen konnte sie nichts erkennen. Bleib wach, bleib wach, rief eine Stimme in ihrem Inneren, immer wieder. Oder war es Tommys Stimme? War er es?
Sie klammerte sich an den Rand des Bootes, das auf den Wellen hüpfte. Bleib beim Boot. Versuch nicht, zum Ufer zu schwimmen. Tenley wusste, auch die Rettungsweste würde sie nicht vor Unterkühlung bewahren. Sie würde nicht ertrinken. Sie würde langsam das Bewusstsein verlieren und auf den See hinausgetrieben werden.
„Tommy!“ Sie rief seinen Namen, und dann spürte sie seine Hand auf ihrer. „Es tut mir leid, es tut mir leid.“ Sie griff nach seinen Fingern, aber da war nichts. Er war nicht da. Er hatte beschlossen, loszuschwimmen. Sie sollte beim Boot bleiben. „Ich
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