Tiffany Sexy Band 79
„Hoffentlich lassen sie uns in Ruhe. Falls nicht, mach dich auf ein paar ziemlich bescheuerte Storys gefasst.“
„Was für Storys?“
„Dass wir verlobt sind, dass wir einen Riesenkrach hatten, dass du schwanger bist, dass wir oder einer von uns beiden drogensüchtig ist, eine Schönheits-OP plant, dass wir heiraten wollen, nach Europa umziehen, ein Haus in Beverly Hills kaufen wollen oder eine Eigentumswohnung in Manhattan, oder einen Hund. Keine Ahnung. Alles ist möglich.“
Angela musste lachen. „Wow, und das alles nach nur einem Date.“
„Es ist nicht wirklich lustig.“
„Aber wir wissen doch, dass es nicht stimmt“, sagte Angela. „Dann kann es uns doch egal sein, was über uns gesagt oder geschrieben wird.“
Sie war ja so naiv. Nun, vielleicht würde sie ja auch ungeschoren davonkommen.
„Wenn ich also am vierten Juli das Feuerwerk von einer Jacht auf dem Lake Michigan aus betrachten möchte, dann könntest du das arrangieren?“
„Möchtest du das?“
„Ich habe gehört, vom See aus soll es wirklich toll aussehen.“
„Ich werde sehen, was ich tun kann“, erwiderte Max.
„Das war nur ein Scherz“, sagte sie.
Es war noch ein Monat bis zum vierten Juli. Sollten sie dann noch immer zusammen sein, wäre das die längste Beziehung, die er je mit einer Frau gehabt hatte. Wenn Angela das Feuerwerk von einer Jacht aus sehen wollte, dann würde er dafür sorgen, dass sie das konnte. „Aber heute gehen wir erst mal zu dem Spiel.“ Max stand auf und streckte die Hand aus. „Jetzt muss ich nach Hause, mich umziehen. Aber in einer Stunde holde ich euch ab.“
„Wo steht dein Auto?“
„Zu Hause. Ich bin hergejoggt. Ich brauchte Bewegung. Kannst du alleine zu deinem Büro zurückgehen?“
„Nein, da könnte ich mich verirren.“ Angela schüttelte den Kopf und lachte dann. „Bisher habe ich es immer allein gefunden.“
„Ich mag Sarkasmus bei Frauen.“ Max beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. „Bis bald.“ Er setzte seine Sonnenbrille auf. „Schau nach links und nach rechts, bevor du über die Straße gehst. Und lass dich nicht von Fremden ansprechen.“ Er joggte los und winkte noch einmal kurz zurück.
Max joggte den Gehweg hinab. Er fühlte sich voller Energie. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit war er … glücklich. In den letzten drei oder vier Jahren hatte er wenige Augenblicke reiner Freude erlebt. Jeder seiner Triumphe schien irgendwie immer auch eine Schattenseite zu haben. Aber dieses Gefühl, das ihn erfüllte, wenn er mit Angela zusammen war, das war einfach nur gut.
Es gab so vieles, was sie gemeinsam tun könnten. Gut, dass sie ihre eigene Firma hatte. Sie konnten beide einigermaßen frei über ihre Zeit verfügen, zum Beispiel ein Wochenende in New York verbringen, oder in Florida. Oder ein paar Tage in San Francisco.
Max blieb an einer roten Ampel stehen. Er durfte jedoch nichts überstürzen. Lass dir Zeit, sagte er sich. Umwerbe sie, mach ihr den Hof.
Aber wie sollte er das schaffen? Je mehr Zeit er mit Angela verbrachte, desto ungeduldiger wurde er. Er wollte alles über sie wissen, ganz besonders aber, was sie erregte, was sie in Ekstase geraten ließ. Dass er sie im Bett befriedigen würde, daran zweifelte er nicht im Geringsten. Darin war er noch besser als im Flirten.
„Hey, Max Morgan!“
Max blickte auf. Ein Lastwagen fuhr vorbei. Ein Junge streckte den Kopf aus dem Seitenfenster, winkte und grinste. „Max Morgan! Max Morgan! Max Morgan!“, rief er.
Der Fahrer hupte, und es dauerte nicht lang, bis die anderen Autofahrer Max bemerkt hatten und ebenfalls winkten. Als es grün wurde, joggte Max über die Kreuzung. Er wollte hier in Chicago zwar ein zurückhaltendes Leben führen, doch auf die eine oder andere Art wurde er immer wieder daran erinnert, dass er in Florida noch ein anderes Leben hatte, und eine Karriere, die sich sehr gut auszahlte.
Dieser Sommer, den würde er sich leisten. Die Zeit wäre nicht verloren. Er würde herausfinden, was für ein Leben er führen wollte, wenn seine Baseballkarriere vorbei war. Dabei könnte er eine Menge von Angela lernen. Und vielleicht, wenn alles gut lief, gab es ja mehr für sie beide, als nur diesen Sommer.
4. KAPITEL
„Will ist im siebten Himmel“, verkündete Celia.
Sie saßen zusammen in der hinteren Sitzreihe der VIP-Lounge. Will und Max saßen draußen, die Arme aufs Geländer gestützt, und Max deutete gerade auf die Anzeigetafel mit dem Punktestand.
„Schau ihn dir
Weitere Kostenlose Bücher
Eis und Dampf: Eine Steampunk-Anthologie (German Edition) Online Lesen
von
Mike Krzywik-Groß
,
Torsten Exter
,
Stefan Holzhauer
,
Henning Mützlitz
,
Christian Lange
,
Stefan Schweikert
,
Judith C. Vogt
,
André Wiesler
,
Ann-Kathrin Karschnick
,
Eevie Demirtel
,
Marcus Rauchfuß
,
Christian Vogt