Tiffany Sexy Band 79
Klassensprecher gewesen und später Schülersprecher.
Max überlegte fieberhaft. Was gestern Abend noch so einfach gewesen war, erschien plötzlich schrecklich kompliziert. Jetzt fragte er sich, was für Beweggründe Angela hatte, mit ihm zusammen zu sein. Was wurde hier gespielt?
Manche seiner Teamkollegen hatten Erfahrungen mit Stalkerinnen gemacht. War Angela etwa auch eine? Max versuchte, sich an jedes Detail ihrer bisher gemeinsam verbrachten Zeit zu erinnern. Sie hatte ihm absichtlich eine falsche Telefonnummer gegeben. Hatte sie befürchtet, er würde sie zu Hause aufsuchen?
Auf alle persönlichen Fragen hatte sie ziemlich ausweichend reagiert. Nie hatte sie erwähnt, wo sie zur Schule gegangen war oder welches College sie besucht hatte. „Kann ich das behalten?“, fragte er.
„Natürlich. Jetzt kommst du aber zu der Grillparty, nicht wahr?“
„Ja.“ Er starrte noch immer auf das Foto.
„Allein?“
„Ja“, erwiderte er. „Ich bin wirklich gespannt darauf, dieses Mädchen kennenzulernen. Sie kommt mir irgendwie bekannt vor. Ja, ich habe sogar das Gefühl, sie auf sehr … intime Weise zu kennen.“ Max stand auf. „Ich muss los, Mom.“
„Aber wir haben ja noch nicht einmal unseren Kaffee getrunken.“
Max gab seiner Mutter einen Kuss. „Ich habe sehr viel zu tun. Bemüh dich nicht. Ich geh zu Fuß nach Hause.“
„Na schön“, sagte sie. „Dann sehen wir uns am Samstag in einer Woche. Um eins. Und zieh dir was Nettes an. Ich kann diese Baseballshorts nicht mehr sehen. Zieh ein Hemd an. Kauf dir am besten ein Neues. Und lass es bügeln. Und keine Jeans. Stoffhosen.“
„Darf ich mir die Unterwäsche selbst aussuchen, Mom?“
„Kein Grund, schnippisch zu sein.“
„Tut mir leid, ich bin müde.“
„Ich will doch nur, dass du glücklich bist.“ Ihr Ton war jetzt weicher.
„Und genau das will ich auch für dich, Mom. Ich werde zu der Grillparty kommen. Versprochen.“ Max ging hinaus und blieb einen Moment unschlüssig auf dem Gehweg stehen. Er war nicht sicher, wie er sich fühlte. Wütend? Verwirrt? Schockiert?
Er setzte seine Sonnenbrille auf und ging nach Osten, Richtung Seeufer. „Also, noch mal von vorne“, murmelte er. „Ich kannte sie nicht, aber sie kannte mich … vielleicht. Wir waren auf derselben Schule und auf demselben College, aber wir haben uns nie …“, er fluchte leise, „verdammt, wir sind uns begegnet.“ Ja, vielleicht hatte er deshalb sofort das Gefühl gehabt, sie zu kennen. Sie waren sich also begegnet. Aber wann?
Er war nur zwei Jahre auf dem College gewesen. Wahrscheinlich hatte Angela damals nicht viel anders ausgesehen als auf dem Foto im Jahrbuch. Abgesehen von Zahnspange und Brille, vielleicht. Sie hatte erzählt, dass sie Vorsitzende des Lateinklubs war. Max blieb stehen und blätterte in dem Jahrbuch, bis er das Foto fand. „Das ist sie“, murmelte er. „Angela Weatherby. Vorsitzende.“
Es war zu merkwürdig. Als ob alles im Voraus geplant gewesen wäre. Max hatte viele Frauen gekannt – Baseballgroupies – die Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatten, um ihn treffen zu können. Aber war Angela wirklich eine von ihnen? War sie in die Bar gekommen in der Hoffnung, dass er auf sie aufmerksam würde? Die Groupies, mit denen er bis jetzt zu tun gehabt hatte, waren sehr viel offener gewesen, was ihre Absichten betraf. Wer weiß, vielleicht war sie ja so gerissen, dass sie wusste, wie er reagieren würde, wenn sie sich zunächst unzugänglich zeigte.
Er brauchte Antworten. Sofort. Aber welche Fragen sollte er stellen? Vielleicht wäre es besser, abzuwarten. Mit ein paar beiläufig gestellten Fragen über ihre Highschool- und Collegezeit könnte er vielleicht die Wahrheit aus Angela herauslocken. Und dann würde er erfahren, ob das alles eine gezielte Intrige war oder einfach nur ein Missverständnis.
Hoffentlich Letzteres.
„Ich liebe diesen Ort“, sagte Angela. Sie standen vor dem Pinguingehege im Shedd Aquarium. „Immer wenn ich mal ein bisschen Ruhe brauche, komme ich hierher und betrachte die Pinguine. Sie scheinen ein perfektes Leben zu haben. Schwimmen und essen, schwimmen und essen.“
Sie schaute Max an. Seit zwei Tagen versuchte sie, seinem Charme zu widerstehen und sich nicht in ihn zu verlieben. Sie durfte nicht vergessen: Es war einfach nur Sex. Doch es fiel ihr von Minute zu Minute schwerer.
„Sie sind wie wir“, meinte Max. „Aber wir haben zur Abwechslung wenigstens mal Sex.“
„Pinguine bleiben ihr
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