Tiffany Sexy Band 79
Das ist mein Großvater.“
Alex riss die Augen auf. „Moment mal, warum hast du das nicht gleich gesagt?“
Tenley hob die Schultern. „Ich dachte, es würde keinen Unterschied machen. Macht es einen Unterschied?“
„Du bist also Tenley Marshall?“
„Ja.“
Er lehnte sich zurück, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schüttelte den Kopf. „Aber ich verstehe nicht, warum du nichts gesagt hast.“
„Weil ich dachte, du bist vielleicht einer von den Männern, die Berufliches und Privates ganz strikt auseinanderhalten. Weil ich diejenige war, die dich gerettet hat, und weil ich dich attraktiv fand. Vor allem, weil ich dich nackt sehen wollte und mir gesagt habe, wenn du wüsstest, wer ich bin, würdest du dich nicht ausziehen.“
Alex dachte über ihre Worte nach. Schließlich seufzte er. „Ich glaube, ich verstehe dich. Hältst du sonst noch etwas vor mir zurück?“
Tenley schüttelte den Kopf. Wenn sie das Wort Nein nicht laut aussprach, war es vielleicht nicht ganz so direkt gelogen, oder? „Mein Großvater hat aber dieses Buch nicht gemacht. Ich führe für ihn die Galerie. Ich kenne sein gesamtes Werk. Und das Buch gehört nicht dazu.“
„Versteh ich nicht. Weshalb sollte jemand es mir unter seinem Namen zuschicken? Das ergibt keinen Sinn.“
Tenley sprang auf. „Ich mache die Zufahrt frei, bevor es dunkel wird. Wenn der Sturm aufhört, könnten wir in die Stadt fahren und nach deinem Auto schauen.“
„Willst du mich loswerden?“, fragte Alex.
„Nein.“ In Wirklichkeit wollte sie ihn am liebsten eine ganze Woche dabehalten, oder sogar bis zum Ende des Monats. Es war schön, einen Mann im Haus zu haben, wenn auch nur, um guten Sex zu haben. Und der Sex war wirklich, wirklich gut. „Aber wir haben kaum etwas da fürs Abendessen. Der Schnee pflügt sich nicht von selbst weg. Außerdem kannst du dich dann entspannen und lesen.“
„Ich komme mit dir“, widersprach er. „Ich kann dir helfen.“
„Nein, du bist mein Gast. Ich bin bald wieder da. Du kannst die Hunde füttern, wenn du willst.“ Sie eilte in die Küche und holte zwei Dosen Hundefutter.
„Du hast mir noch gar nicht gesagt, wie sie heißen.“
„Dog“, sagte Tenley. „Und Pup. Dog ist der Kleine. Der Große heißt Pup.“
„Ungewöhnliche Namen.“
Tenley schlüpfte in Jacke und Stiefel. „Sie sind eines Tages einfach aufgetaucht, und da habe ich sie erst einmal so genannt. Als sie blieben, sah ich keinen Grund, ihre Namen zu ändern.“
„Nimmst du alle Streuner bei dir auf?“
„Dich habe ich ja auch aufgenommen.“ Tenley sah ihn schelmisch an und lächelte. Alex schmunzelte. Es hatte sich also durch ihr Geständnis nichts an ihrem Verhältnis geändert. Vielleicht würde er es auch genauso gut aufnehmen, wenn sie ihm sagte, dass sie die Autorin des Bilderromans war, den er verlegen wollte.
Sie zog die Kapuze auf und holte ihre Handschuhe aus der Jackentasche. Früher oder später würde Alex die ganze Wahrheit herausfinden. Dann würde sie ihm ihr gesamtes Leben erklären müssen, das aber verstand sie ja selbst nicht.
Ihr Roman bedeutete für ihn Geld. Und er würde natürlich davon ausgehen, dass Tenley ihren Anteil haben wollte. Doch sie war nicht sicher, ob sie ihre alberne kleine Story überhaupt kommerziell vertreiben wollte. Sie sah sich nicht als Künstlerin. Man würde ihr Buch revidieren. Kritiken würden geschrieben werden, und sie glaubte nicht, dass sie das ertragen würde. Verflixt, es gab eine Million Gründe, weshalb sie Alex nach Chicago zurückschicken sollte. Doch nur einer davon schien ihr wirklich Sinn zu machen.
Sie hatte angefangen, sich eine Zukunft mit Alex vorzustellen. Nicht eine Ehe und Kinder, aber eine Beziehung, eine Verbindung, die mit tiefen Gefühlen und Vertrauen zu tun hatte. Sie hatte sich schon gefragt, wie es wäre, jeden Tag mit ihm zu telefonieren, ihn am Wochenende zu treffen … gemeinsam Pläne zu schmieden.
Tenley seufzte und stapfte zum Geräteschuppen. „Jetzt bin ich noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden mit diesem Mann zusammen“, brummte sie. „Es ist wirklich zu früh, um aus gutem Sex eine ernste Beziehung zu machen.“
Aber würde sie überhaupt merken, wenn aus einer Affäre eine Beziehung wurde? Sie war nie richtig verliebt gewesen. Vielleicht hätte sie ja nach der zweiten Nacht von Alex genug.
Tenley öffnete den Schuppen. Ihr Jeep stand darin, immer noch voller Schnee vom Tag zuvor, daneben der kleine Traktor. Diese Gedanken über
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