Tiffany Sexy Band 79
male nur Landschaften, der Roman könne auf keinen Fall von ihm sein.
Irgendetwas stimmte hier nicht. Tenley verschwieg ihm etwas. Sie arbeitete in der Galerie ihres Großvaters. Machte sie sich Sorgen, dass ein Bilderroman oder Comic seinen Ruf als Maler beeinträchtigen könnte? Aber dann könnte er sich doch ein Pseudonym zulegen.
Alex musste ihn unbedingt treffen und ihm sein Angebot unterbreiten. Falls die Straßen frei waren, würde er Tenley bitten, ihn in die Stadt zu fahren. Falls nicht, würde er auf jeden Fall morgen einen Weg finden, in die Stadt zu kommen. Und ganz gewiss würde er heute Nacht nicht mit Tenley schlafen. Gut möglich, dass sie ihn absichtlich von seinem eigentlichen Ziel ablenkte.
Das durfte er nicht zulassen. Er nahm sein Buch und setzte sich damit aufs Sofa. Doch als er versuchte, weiterzulesen, wo er zuvor aufgehört hatte, schweiften seine Gedanken immer wieder ab. Tenley. In getrennten Zimmern zu schlafen, das wäre wohl leichter gesagt als getan. Alex wusste, es würde ihm schwer genug fallen, in seinem Zimmer zu bleiben. Aber wenn sie zu ihm käme, dann hätte er keine Chance.
Er musste also unbedingt noch heute Abend zurück in die Stadt. Wenn Tenley ihn nicht fahren wollte, würde er ein Taxi rufen.
Alex versuchte zu lesen, doch er konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder stand er auf, ging zum Fenster und beobachtete Tenley, die jetzt die Zufahrt freiräumte. Er kannte außer ihr keine Frau, die einen Traktor fahren konnte. Ob es wohl etwas gab, das Tenley nicht allein schaffte? Sie schien eine von den Frauen zu sein, die keinen Mann brauchten.
Als sie den Traktor beim Schuppen parkte und zum Haus zurückging, setzte Alex sich wieder aufs Sofa und schlug sein Buch auf. Die Tür wurde aufgestoßen, und Tenley kam herein und klopfte sich den Schnee von Jacke und Stiefeln.
„Pack deine Sachen“, sagte sie. „Die Straße ist frei. Ich bringe dich in die Stadt.“ Sie öffnete den Garderobenschrank und nahm eine dick gefütterte Jacke heraus. Nimm die hier. Du brauchst etwas Warmes. Und such dir eine Mütze aus. Es ist immer noch windig.“
Damit drehte sie sich um, ging wieder hinaus und warf die Tür hinter sich zu. Alex starrte ihr verblüfft nach. „Sieht so aus, als ob ich heute Nacht tatsächlich allein schlafe“, brummte er. Um seine Selbstkontrolle brauchte er sich also keine Sorgen zu machen. Irgendwie wäre es ihm aber lieber gewesen, er hätte selbst darüber entschieden.
Er ging ins Gästezimmer, packte seine Sachen und zog die Stiefel an, die er auf dem Weg in die Sauna angehabt hatte. Dann trat er hinaus auf die Veranda. Bestimmt wartete Tenley schon mit ihrem SUV. Doch sie war nirgends zu sehen, und es war auf einmal geradezu unheimlich still hier draußen.
Alex ging zum Schuppen und rief ihren Namen. Seine Rufe hallten zwischen den Bäumen wider. Als er am Stall vorbeikam, sah er sie. Sie war mit einem der Pferde beschäftigt.
„Ich bin fertig“, sagte er und stellte seine Reisetasche auf den Boden.
„Es dauert nur noch ein paar Minuten.“
„Tenley, ich will nicht, dass du denkst, ich bin sauer auf dich. Ich kann verstehen, dass du vielleicht um den Ruf deines Großvaters besorgt bist.“
Sie sah ihn erstaunt an. „Schon gut“, sagte sie. „Du hast geschäftlich zu tun. Mit mir zu schlafen, war sicher nur eine angenehme Ablenkung für dich. Es ist besser, wenn du jetzt gehst.“
„Du bist nicht nur eine Ablenkung“, sagte er und widersprach damit dem, was er kurz zuvor noch selbst gedacht hatte. „Ich bereue keine Sekunde mit dir. Oder irgendetwas von dem, was wir getan haben. Du etwa?“
Sie lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein. Mir hat der Sex mit dir Spaß gemacht.“
Er sah ihr in die Augen. War das alles für sie? Einfach nur Sex? „Möchtest du, dass ich heute Nacht bleibe?“
„Das brauchst du nicht“, sagte sie. „Die Straßen sind ja geräumt worden.“
„Darum geht es nicht“, gab Alex zurück. „Ich frage dich, ob du willst, dass ich noch eine Nacht bleibe.“
„Hast du schon einmal eine Schlittenfahrt gemacht?“, fragte sie. Sie trat aus dem Stall, die Pferde folgten ihr, und sie hielt Alex die Zügel hin. „Halt die fest.“
„Wozu denn das jetzt?“
Tenley lächelte. „Minnie braucht Bewegung, und die Straßen sind jetzt genau im richtigen Zustand. Das wird ein Spaß.“ Sie öffnete eine Schiebetür. Dahinter stand ein kleiner Pferdeschlitten. Sie nahm Alex die Zügel aus der Hand und
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