Tiffany Sexy Band 79
befestigte routiniert die Tiere an der Schlittendeichsel.
Dann führte sie die Pferde hinaus. „Steig ein“, forderte sie Alex auf. „Du kannst deine Sachen hinten in den Kofferraum legen.“
Als sie beide im Schlitten saßen, mit einer dicken Decke um Füße und Beine, gab Tenley den Stuten einen Klaps mit dem Zügel, und der Schlitten glitt am Haus vorbei. Kurz darauf waren sie auf der Straße und bewegten sich in schnellem Tempo vorwärts.
Das Getrappel der Hufe war auf der Schneedecke kaum zu hören. Alex inhalierte tief die kalte Luft. Zischend glitten die Kufen unter ihnen über den Schnee. Er blickte hinüber zu Tenley. Sie hielt die Zügel fest in der Hand und blickte geradeaus.
Sie war unglaublich. In ihrer Gesellschaft hatte er innerhalb von vierundzwanzig Stunden mehr erlebt als im ganzen letzten Jahr. Wie sollte er sie jemals vergessen? Und weshalb auch? Hingerissen betrachtete er ihr Gesicht in der Nachmittagssonne.
Es war atemberaubend – Tenleys Schönheit, der glitzernde Schnee, der klare Himmel und die Stille dieses Winternachmittags. Tenley drehte sich um und sah Alex an. Dieses Mal lächelte sie nicht. Ihre Blicke verschmolzen für einen Moment miteinander. Alex beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Das ist wundervoll.“
„Mein Großvater hat meinen Bruder und mich immer nach einem Sturm auf eine Schlittenfahrt mitgenommen. Wir haben uns warm eingepackt, meine Mutter hat uns eine Thermoskanne mit heißer Schokolade mitgegeben, und dann ging es los. Wir haben gelacht und gesungen, und mein Gesicht wurde so kalt, dass es wehtat. Das ist eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen.“
„Das kann ich mir vorstellen. Es macht wirklich Spaß. Lebt er hier in der Nähe?“
„Mein Großvater wohnt in der Stadt. Wie gesagt, er hat seine eigene Galerie …“
„Ich meinte deinen Bruder“, sagte Alex.
Ihr Ausdruck veränderte sich. Plötzlich wirkte sie verunsichert und traurig. „Nein“, sagte sie. „Er ist tot.“
Ihre Antwort nahm Alex fast den Atem. Er hatte geglaubt, schon das Wichtigste über Tenley zu wissen. Aber da hatte er sich wohl etwas vorgemacht. „Ich … es tut mir leid. Ich wollte nicht …“
„Nein, ist schon gut. Normalerweise erwähnt ihn niemand in meiner Gegenwart. Ich bin es nicht gewohnt, über ihn zu sprechen.“ Sie setzte ein Lächeln auf. „Die Leute denken, ich bin … so zerbrechlich. Das bin ich nicht.“
„Das sehe ich“, erwiderte Alex. „Ich kenne keine einzige Frau, die sowohl einen Schlitten als auch einen Traktor fahren kann. Oder nackt durch den Schnee laufen.“
„Die Leute denken auch, ich bin verrückt“, fuhr sie fort. „Du wirst in der Stadt wahrscheinlich einiges darüber hören.“
Er legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. „Ich mag verrückte Leute.“ Dann schwieg er einen Moment. „Morgen werde ich mit deinem Großvater sprechen. Ich hoffe, ich kann ihn überreden, seinen Roman von mir verlegen zu lassen.“
„Ich weiß“, sagte sie.
„Und dann, wenn er den Vertrag unterzeichnet hat, komme ich zurück für eine weitere Schlittenfahrt.“
Den Rest der Fahrt schwiegen sie. Als sie in die Stadt gelangten, wurde Alex bewusst, dass er einen ganzen Tag weit weg von dem verbracht hatte, was er als Segnungen der Zivilisation bezeichnete. Autos fuhren auf den Straßen, die Beleuchtung war irgendwie zu grell, und überall gab es Uhren, die bestätigten, was einem der Stand der Sonne sagte. Und überall war es so laut.
Er kämpfte gegen den Impuls, Tenley die Zügel aus der Hand zu nehmen und schnurstracks wieder zurückzufahren.
Sie fuhren durch die engen Straßen, bis Tenley schließlich anhielt. „Ich weiß nicht, wo du übernachten willst“, sagte sie, „aber hier ist es am besten. Frag Katie nach dem Zimmer am Ende der Treppe. Es hat einen Kamin.“
Alex blickte auf das Schild am Eingang. „Bayside Bed and Breakfast“, las er laut. „Ich hatte eigentlich im Harbor Inn reserviert.“
„Das hier ist besser. Katie Vanderhoff macht morgens frische Zimtbrötchen.“ Tenley befestigte die Zügel an einem Ring neben ihren Füßen und sprang aus dem Schlitten.
Alex folgte ihr und holte sein Gepäck aus dem Kofferraum. „Danke für alles. Dass du mich gerettet und mich aufgenommen hast.“
„Kein Problem“, erwiderte sie.
Es würde nicht leicht sein, Abschied zu nehmen. Alex wollte nicht, dass es jetzt schon zu Ende war. „Lass uns morgen Abend zusammen essen. Ich werde noch
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