Tiffany Sexy Band 79
Vertreterbesuch.“
„Wir sind alte Freunde. Ich war heute schon einmal hier, zum Mittagessen. Sie weiß, dass ich komme.“
Der Mann wies mit dem Kopf in Richtung Küche. „Sie ist dort hinten.“
Charlie spähte durch das rautenförmige Fenster in der Flügeltür. Eve stand mit dem Rücken zu ihm und sortierte Rechnungen auf einem Tisch mit polierter Stahloberfläche. Langsam schob Charlie die Tür auf.
„Kenny, kannst du noch eine Kiste von dem 96er ‚Castle-Ridge Merlot‘ heraufbringen, bevor du gehst?“
„Sag mir, wo die Kiste ist“, sagte Charlie leise. Eve zuckte leicht zusammen, bevor sie sich umdrehte. Er hielt die Luft an. Wie schön sie war. Was hatte er sich damals nur gedacht? Wie hatte es ihm so leicht fallen können, sie zu verlassen?
„Was machst du denn hier?“
Er lächelte breit. „Ich weiß nicht. Ich dachte, ich könnte dich vielleicht nach Hause begleiten.“
„Ich habe den Wagen da“, sagte sie scheinbar unbeeindruckt.
„Dann kannst du mich vielleicht nach Hause fahren?“
„Ich habe noch sehr viel zu tun.“
Charlie ließ die Tür los, ging zu dem Tisch und setzte sich darauf. Eve wirkte beunruhigt, und er fragte sich, weshalb. „Ich hatte gehofft, wir könnten zusammen ausgehen, auf einen Drink oder zwei?“
Eve holte tief Luft und sah ihn an. „Was willst du?“ Sie schüttelte den Kopf und hob die Hand. „Schon gut, ich kenne die Antwort.“
„Tatsächlich?“ Charlie grinste. „Umso besser, dann kannst du sie mir vielleicht verraten. Ich kenne sie nämlich nicht.“ Charlie griff nach ihrer Hand und spielte mit ihren Fingern. Er hatte ganz vergessen, wie weich ihre Haut sich anfühlte. Und wie zart ihre Finger waren. All diese Details – plötzlich nahm er sie überdeutlich war. „Wie lange musst du noch arbeiten?“
In diesem Moment wurde die Flügeltür aufgestoßen, und Kenny schaute herein. Eve entriss Charlie ihre Hand. „Ich bin fertig“, sagte er. „Ich habe den Vordereingang verriegelt.“
„Danke“, sagte Eve und blickte über die Schulter. „Bis morgen Abend.“
Kenny blickte noch einmal misstrauisch in Charlies Richtung, dann zuckte er mit den Achseln. „Gute Nacht, Boss.“ Er schlenderte durch die Küche zum Hinterausgang und warf die Tür hinter sich zu.
Charlie glitt vom Tisch herab. „Wo ist der Wein, den du brauchst?“
„Durch diese Tür, die Treppe runter, das zweite Regal von oben auf der rechten Seite. ‚Castle-Ridge-Merlot‘. Der 96er. Bring alle Flaschen, die noch in der Kiste sind.“
Warum war sie so ablehnend? Normalerweise fingen Frauen immer sehr schnell Feuer, wenn er auf charmant machte. Allerdings hatte er es noch nie bei einer Frau versucht, die er schon einmal erobert und verlassen hatte. Eve hatte natürlich recht, wütend zu sein, aber sie hatte sich ja für die Ehe und gegen das Abenteuer entschieden, für Stabilität und gegen Spontaneität. Gab sie etwa ihm die Schuld dafür, dass sie die falsche Entscheidung getroffen hatte? Oder dachte sie, er wollte tatsächlich einfach nur schnellen Sex mit ihr?
Charlie holte die Kiste, stellte sie auf dem Stahltisch ab und beugte sich darüber. „Und der soll also schmecken?“, fragte er und nahm eine Flasche heraus.
„Ja, der ist sehr gut.“
„Dann möchte ich eine Flasche kaufen. Hast du Gläser und einen Korkenzieher da?“
„Eine Flasche kostet fünfundsiebzig Dollar.“
„Dann hoffe ich, dass er wirklich gut ist.“
Eve legte den Papierstapel ab und hob das Kinn. „Warum bist hier? Wenn du einfach nur Sex willst, warum sagst du es nicht einfach, anstatt Zeit mit Wein und Small Talk zu verschwenden?“ Sie strich mit den Händen über den Stahl. „Wir könnten es gleich hier tun, und dann wäre es erledigt.“
„Du glaubst, es geht nur darum? Ich habe kein Wort von Sex gesagt.“
„Nein, aber …“
„Hast du daran gedacht? Ich meine, Sex mit mir zu haben?“
„Ja“, erwiderte sie. „Nein! Nicht so, wie du denkst. Ich habe mich nur gefragt, weshalb du überhaupt gekommen bist.“
„Wir sollten erst einmal diese Flasche öffnen. Es ist nämlich eine längere Geschichte. Und ein bisschen Alkohol löst die Zunge.“
Eve suchte in einer Schublade nach einem Korkenzieher und reichte ihn Charlie. Dann holte sie zwei Weingläser und stellte sie auf den Tisch. Charlie entkorkte die Weinflasche und füllte beide Gläser zur Hälfte.
„Also dann, erzähl mir deine Geschichte“, forderte sie ihn auf, bevor sie an ihrem Glas
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