Tiffany Sexy Band 79
nippte.
„Zuerst einmal Prost.“ Charlie hob sein Glas. „Auf alte Freundschaft.“
Eve stieß mit ihm an und nippte noch einmal. „Alte Freundschaft“, wiederholte sie. „Und jetzt die Geschichte.“
„Hattest du schon einmal eine Offenbarung?“, fragte Charlie. „Einen Moment absoluter Klarheit? Wo du plötzlich genau wusstest, wer du bist und was du tun solltest?“
„Nein“, antwortete sie.
„Ich auch nicht. Aber so etwas Ähnliches. Ich stand auf dem Gipfel des Everest, mir war kalt, ich hatte Hunger, und ich war nicht sicher, ob ich überhaupt wieder nach unten wollte. Ich stand da und wartete auf das ganz große Gefühl, aber es kam nicht. Merkwürdig. Aber das Einzige, woran ich denken konnte, warst du.“
Eve blinzelte überrascht. „Ich?“
„Ja, du.“ Charlie schüttelte den Kopf. „Ich hatte dich fünf Jahre nicht gesehen und in der Zeit auch kaum an dich gedacht. Und da warst du plötzlich, auf dem Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt. Ich sah dich vor mir, klar und deutlich. Und deshalb bin ich hier.“ Er nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Ich will wissen, was das zu bedeuten hat.“
„Das ist alles?“
„Nein.“ Charlie lächelte breit und ging um den Tisch herum zu ihr. „Ich würde dich jetzt wirklich gern küssen. Aber ich tue mein Bestes und beherrsche mich.“
Eves Mundwinkel zuckten. „Es tut mir leid, ich hätte keine voreiligen Schlüsse ziehen sollen. Ich bin davon ausgegangen, dass du einfach nur …“ Ihre Blicke trafen sich. „Es ist schön, dich wiederzusehen, Charlie.“
„Es ist schön, wieder da zu sein.“ Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss. Es hatte nur ein vorsichtiger Anfang sein sollen, doch kaum dass sich ihre Lippen berührten, hatte Charlie das Gefühl, dass der Boden unter ihm nachgab.
Er blickte auf Eves Lippen, und ihm wurde ganz eng in der Brust. Seine Gedanken überschlugen sich. Er wollte Eve noch einmal küssen. Bestimmt wäre das jetzt nicht das Richtige. Andererseits – er hatte immer intuitiv gehandelt. Er konnte nicht anders, sosehr er es auch versuchte.
Er umfasste ihre Taille und zog Eve an sich. Wieder küsste er sie, doch diesmal war es weit mehr als ein unschuldiger Kuss.
Ihre Reaktion überraschte ihn. Eve schmolz förmlich dahin in seinen Armen. Sie öffnete die Lippen und schmiegte sich mit dem ganzen Körper an ihn. Eine Frage war also schon beantwortet. Eve wollte ihn genauso sehr wie er sie.
Charlie hob sie auf den Tisch, schob ihre Knie auseinander und presste Eve fest an sich. Jetzt hatte er, obwohl sie sicher zehn Zentimeter kleiner war als er, perfekten Zugang zu ihrem Mund, ihrem Hals, ihren Schultern.
„Wir sollten das nicht tun“, flüsterte Eve und drückte die Stirn an seine Brust. „Wenn du wieder weg bist, werde ich nie wieder diese Küche betreten können, ohne daran zu denken.“
„Ich habe so schnell nicht vor, wieder weg zu sein.“
Sie blickte auf. „Aber das wirst du“, entgegnete sie nüchtern.
„Wir können nicht ewig in dieser Küche bleiben. Ich hoffe, dass wir zusammen gehen.“
„Das meine ich nicht.“ Eve lächelte schwach.
„Im Moment habe ich nicht vor, irgendwohin zu gehen.“
Eve seufzte und schlang die Arme um seinen Hals. „Eine Woche“, sagte sie. „Das ist alles, was ich brauche. Versprich mir nur eine Woche.“
Er küsste sie wieder. Jetzt war er sicher, dass er sehr viel länger als eine Woche in Boulder bleiben würde. Er brauchte eine neue Richtung in seinem Leben, und dank einer merkwürdigen Vision auf dem höchsten Gipfel der Welt war er hier gelandet.
2. KAPITEL
Eine Woche ist nie und nimmer genug, dachte Eve, während sie Charlies Kuss erwiderte. Aber wenn er länger bliebe, dann käme sie in Versuchung, sich noch einmal bis zum Wahnsinn in ihn zu verlieben. Und wenn er zu früh wieder verschwände, dann würde sie sich nach mehr sehnen. Nein, eine Woche würde genügen müssen .
Sie strich über seine Brust und erinnerte sich, wie gut sich sein Körper schon damals angefühlt hatte. Inzwischen war Charlie älter, doch immer noch muskulös, geschmeidig und perfekt proportioniert. Breite Schultern, schmale Taille, lange Beine. Wären sie jetzt anderswo, dann hätte sie ihn längst aus seinen Kleidern geschält und ins nächste Bett gezerrt.
Eve war jedoch nicht mehr die junge impulsive Frau, die sie noch vor fünf Jahren gewesen war. Damals hatte sie an die Liebe geglaubt. Jetzt glaubte sie eher an Lust. Rein körperliches Vergnügen,
Weitere Kostenlose Bücher