Tiffany Sexy Band 83
Tag, als Alicia zum dritten Mal auf die Uhr sah. Sie waren kurz vor Sonnenaufgang weitergefahren, hatten sich am Steuer abgelöst und steuerten auf Bar Harbor zu. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn das Schiff weiter vor Anker gelegen und er jede Sekunde mit ihr hätte genießen können. Aber wie in der Nacht davor, hatte sie ihn nach der langen, heißen Nacht, die sie miteinander verbracht hatten, allein gelassen. Seit heute früh eilte sie geschäftig an Bord hin und her, machte die Kombüse sauber und packte ihre Sachen.
Offensichtlich war sie fest entschlossen, sich nicht über den überwältigenden Sex hinaus auf ihn einzulassen. Also musste er wohl zu drastischeren Maßnahmen greifen, wenn er eine zweite Chance mit ihr haben wollte. Vielleicht hatte er unterschätzt, wie sehr sein Umweg über die Navy sie verletzt hatte. Vielleicht verdiente er es, wenn sie ihm das heute heimzahlte und ihn verließ. Die Erinnerungen an diese gemeinsame Zeit würden ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen. Keine andere Frau bedeutete ihm jemals so viel.
„Um dreizehn Uhr. Ursprünglich sollte das Treffen um sechzehn Uhr stattfinden. Aber als ich wusste, dass wir früher ankommen, habe ich ihn gefragt, ob wir es vorziehen können.“
„Du kannst es nicht erwarten mich loszuwerden, oder?“, fragte Jack, als die Küste in Sichtweite kam. Inmitten von Kiefernwäldern und Felsvorsprüngen standen vereinzelt Häuser. Selbst in den weniger ländlichen Gebieten besaß Maine wenig Ähnlichkeit mit der relativ dicht besiedelten Landschaft von Cape Cod. Die kühlere Witterung und die rauere See waren eher etwas für abgehärtete Touristen. Hohe Wellen mit Schaumkronen rollten auf die Felsen entlang der Küste zu. Der klare, sonnige Tag war viel zu schön, um sich von einer Frau zu verabschieden, die er gerade erst wieder in seinem Leben willkommen geheißen hatte.
„Nein.“ Alicia grinste ihn an. „Aber ich möchte unbedingt so viel Zeit wie möglich haben, um mir Haus und Grundstück genauer anzusehen, bevor es dunkel wird.“
Sie hatte ihre Haare zu einem tief sitzenden Pferdeschwanz gebunden, trug ein dunkelrotes Sweatshirt mit dem Schriftzug „Boston College“ auf der Brust sowie khakifarbene Shorts. Während ihn ihr Anblick an die College-Studentin erinnerte, in die er sich damals verliebt hatte, machten ihm ihre Worte deutlich, dass sie inzwischen eine erwachsene Frau war, die genug Geld gespart hatte, um sich ihr Traumhaus zu kaufen. Ganz egal, welche Möglichkeiten sie zu Hause hatte, sie wollte ihren eigenen Weg gehen, um einen besonderen Rückzugsort zu schaffen, der ihre Persönlichkeit widerspiegelte. Das hatte er anhand ihrer Notizen sehen können.
Als ihm bewusst wurde, wie wenig Zeit ihm blieb, wurde ihm das Herz schwer. „Alicia …“ Er suchte nach Worten. Denn er hatte nicht wirklich das Recht, sie um etwas zu bitten.
„Dort ist es!“ Aufgeregt zeigte sie auf die Küste. „Es ist schön.“
Jack schaltete den Motor aus und stellte sich auf dem Vorderdeck neben sie an die Reling. Das dreistöckige, weitläufige Haus war wahrscheinlich früher das Sommerhaus einer reichen Familie gewesen. Es war um die Jahrhundertwende gebaut worden und in etwa so groß wie sein Elternhaus in Chatham. Aber es erforderte viel Arbeit, um die Immobilie, die definitiv ein ungeschliffener Diamant war, wieder auf Vordermann zu bringen. Der verwilderte Garten überwucherte die leicht schrägen Veranden. Die Außenwandverkleidung aus Schindeln musste wahrscheinlich erneuert werden. Er wollte ihr gerade sagen, dass sie alle Hände voll zu tun haben würde, als sie ihn an den Armen packte.
„Ich bin so aufgeregt.“ Als sie ihn ansah, glänzten ihre dunkelbraunen Augen, und sie hatte gerötete Wangen wie ein Kind an Weihnachten. „Danke, dass du mich hergebracht hast.“
Er konnte nicht anders, als sich daran zu erinnern, wann er sie das letzte Mal mit geröteten Wangen gesehen hatte. Es war noch nicht allzu viele Stunden her, als sie unter ihm gelegen und seine Fähigkeiten als Liebhaber überschwänglich gelobt hatte. Mit Mühe schob er die Erinnerung weg. „Gern.“ Er wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte. Ihr gefiele es nicht, wenn er sie davor warnte, in eine Immobilie zu investieren, die ohne eine aufwendige Renovierung nicht profitabel sein würde.
„Ich weiß, dass du im Moment all die Mängel siehst.“ Alicia ließ seine Arme los, stützte sich auf die Reling und betrachtete die Pension, die auf einem etwas
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