Tiffany Sexy Band 84
End.
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und fuhr mit den Fingern durch sein Haar – und stöhnte. Musik und Glockengeläut waren nun alles, was er hörte. Vielleicht bin ich ja auch gestorben und küsse nun einen Engel.
Er ließ die Hand weiter nach unten gleiten und drückte die schöne Unbekannte fester an sich. Sie drückte ihren Schoß gegen ihn und schob ihm lustvoll einen Oberschenkel zwischen die Beine. Ian hatte Mühe, sich zusammenzureißen.
Nein, ein Engel war sie nicht. So was lernte man nicht im Himmel.
Irgendetwas vibrierte irritierend an seinem Bein, und das waren, soweit er es beurteilen konnte, weder sein Schwanz noch sein Puls, auch wenn er beides gerade nicht unter Kontrolle hatte. Sie löste sich schwer atmend von ihm und hielt sich ihr Handy ans Ohr. Genau das Handy, das er nur Augenblicke zuvor für sie wiedergefunden hatte. Hätte er es nicht gefunden, würde sie jetzt nicht telefonieren, sondern sie würden sich stattdessen immer noch küssen. Er war wirklich ein Idiot.
Einer der Touristen neben ihm warf ihm einen anerkennenden Blick zu, doch Ian ignorierte ihn und versuchte lieber, seinen Verstand wieder in Gang zu bringen. Hier war die Inspiration, nach der er gesucht hatte.
Während sie am Telefon sprach, musterte sie seinen Kaschmirmantel, und er bemerkte in ihrem Blick, dass sie in ihm einen Mann sah, der möglicherweise auch finanziell keine schlechte Partie war.
Der Lärm der Menge trat in den Hintergrund. Nur die Worte der Frau drangen jetzt an sein Ohr. Offenbar versuchte sie, ihr Date wiederzufinden. Date? Verdammt, nein!
Am liebsten hätte er sie gedrängt, sofort aufzulegen, weil diese Begegnung Kismet war, Schicksal, und sein weiteres Leben von diesem einen Moment abhing. Aber er hielt den Mund und lächelte selbstbewusst, als hätte dies alles für ihn keine Bedeutung.
Als sie ihn wieder ansah, verrieten ihre Augen Trauer und Einsamkeit. Er fragte sich, ob sie diese Anziehung auch gespürt hatte. So etwas hatte er noch nie empfunden, und es war ihm auch noch nie passiert, dass eine Frau direkt aus seinen Träumen in seine Arme gestolpert war. Das musste Schicksal sein.
„Ich bin hier drüben“, sagte sie ins Telefon und winkte anmutig jemandem zu.
Jemand anderem. Er wollte sie aufhalten, denn sie konnte doch nicht einfach mit jemand anderem zusammen sein.
Neuanfang. Neue Liebe. Neues Jahr …
„Ich muss gehen. Es ist mein Date“, entschuldigte sie sich und verwandelte damit seinen letzten Rest Hoffnung in Konfetti.
„Oh, das wundert mich nicht“, erwiderte Ian mit gespielter Unbeschwertheit. „Frohes Neues.“ Und ein schönes Leben noch .
Höflich bat sie den bulligen Nebenmann, sie vorbeizulassen, und dann verschwand sie aus seinem Leben.
Noch bevor er überhaupt ihren Namen wusste.
Ian trat dem Touristen so fest er konnte auf den Fuß und registrierte zufrieden, wie der Fleischberg Flüche in einer fremden Sprache ausstieß, die vermutlich irgendetwas mit Müttern und Kopulation zu tun hatten.
Auf dem Weg nach Hause drehte Ian sich noch einmal um und sah die glitzernde Kugel vom Himmel steigen, Versprechungen verheißend, die das junge Jahr eh nicht halten konnte.
Frohes Neues …
Ian hatte sich noch nie so einsam gefühlt wie jetzt unter einer Million Menschen.
Verdammt.
2. KAPITEL
0 Uhr 41
Rose hätte die Uhr am liebsten ins vergangene Jahr zurückgedreht. Zu dem Zeitpunkt, bevor sie neben Remy saß, der, zwischendurch Champagner schlürfend, seine letzte Darbietung im Operationssaal bis ins kleinste Detail schilderte.
Sie wollte zu diesem unvergesslichen Moment zurückkehren, als der Fremde sie mit einer solch leidenschaftlichen Verzweiflung geküsst hatte, als könne er nicht genug von ihr bekommen. Als hätte er während dieses einen Kusses etwas Wundervolles in ihr entdeckt.
Die Menschen, die Menge, die Angst, alles verschwamm, bis auf den starken Mann, der sie festhielt. Nicht um sie zu strafen, sondern um sie zu beschützen. Ihr Herzklopfen und der Schwindel hätten sie normalerweise beunruhigt. Aber da war auch etwas Neues … ein beinah warmes Gefühl.
Hastig schüttelte sie die Schwäche ab. Kontrolle. Sie hatte stets alles unter Kontrolle.
Hier in der Lobby des Hotels Four Seasons , in der sich die Crème de la crème New Yorks aufhielt, kehrte langsam wieder ihre übliche Reserviertheit zurück. Ihr Date für den heutigen Abend, der weltbekannte Kinderherzchirurg Dr. Remy Sinclair, schilderte gut gelaunt seinen Tag. Der Rest
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