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Tiffany Sexy Band 84

Tiffany Sexy Band 84

Titel: Tiffany Sexy Band 84 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Reilly Heather Macallister Joanne Rock
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Nicht jeder kann mit Lichtgeschwindigkeit dahinrasen so wie ich.“
    Und als müsste sie sich das selbst bestätigen, marschierte Sylvia mit wehendem Kaftan im Leopardenmuster zum Klavier, zupfte eine weiße Magnolie aus der Kristallvase, atmete tief deren Duft ein und strahlte Rose aufmunternd an.
    Plötzlich stutzte sie. „Warum sind Sie so blass? Ihr inneres Leuchten ist Ihnen abhandengekommen. Und diese Ringe unter den Augen. Entweder brauchen Sie einen besseren Abdeckstift, oder etwas lässt Sie nicht schlafen.“
    „Es ist nichts“, versicherte Rose ihr, aber Sylvia zeigte mit der cremeweißen Blume auf sie.
    „Das lassen Sie mal schön mich beurteilen.“
    Rose sortierte die Umschläge sorgsam auf der Schreibunterlage, um dieses Thema nicht weiter vertiefen zu müssen. Aber Sylvia klopfte mit dem Fuß auf dem Marmorboden. Es klang wie eine tickende Zeitbombe.
    Da sie kein Feigling war und sich nicht von dem Gedanken einschüchtern ließ, unbedeutende Details zu offenbaren, hob Rose das Kinn, schlug die Beine übereinander und begann zu berichten:
    „Ich habe gestern Nacht jemanden geküsst.“
    „Remy?“
    „Nein, einen anderen.“
    Die Gräfin wirkte plötzlich sehr interessiert und hob die Brauen. Aber sie schwieg, weshalb Rose nichts anderes übrig blieb, als mit der Wahrheit fortzufahren.
    „Ich habe jemanden kennengelernt, am Times Square. Es war kompletter Zufall – ich habe mein Handy fallen lassen, und er hat mir beim Suchen geholfen. Er war … ich weiß nicht, aber …“
    „Und Sie haben diese Zufallsbekanntschaft geküsst?“, kam die Gräfin ohne Umschweife zur Sache.
    „Ja.“
    „Um Mitternacht?“
    Rose hielt ihrem Blick stand und nickte.
    „Ich verstehe.“
    „Was verstehen Sie?“
    „Silvester. Times Square. Mitternacht. Ein Fremder. Gut aussehend, nehme ich an?“
    „Selbstverständlich. Aber das war es nicht, was mich beunruhigt hat.“
    „Beunruhigt? Inwiefern?“
    „Na ja, Sie hatten einen Plan, den Sie umgesetzt haben. Sie haben genau das bekommen, was Sie wollten. Aber wurden Sie auf dem Weg dorthin nie abgelenkt? Hatten Sie jemals befürchtet, vielleicht nicht über alles die Kontrolle zu haben? Oder gehört das einfach dazu? Ist es eine Prüfung der Willensstärke, um herauszufinden, ob man der Ablenkung widerstehen kann?“
    Diese Möglichkeit machte sie nervös, denn wenn man sein Leben durchgeplant hatte, war die Vorstellung, höhere Mächte könnten am Werk sein, eine Katastrophe.
    „Glauben Sie an das Schicksal, an eine unsichtbare Kraft, die Sie diesem perfekten Jemand in die Arme geschubst hat?“
    „Nein“, antwortete Rose, aber in Wahrheit dachte sie: Ich weiß es nicht .
    Sylvia tippte sich an den Kopf. „Das ist die korrekte Antwort. Vergessen Sie niemals, dass wir Frauen Rückgrat brauchen, um uns von der Welt und den Widrigkeiten des Lebens nicht herumschubsen zu lassen. Sehen Sie sich dieses Haus an. Glauben Sie, das war Schicksal? Himmel, nein. Ich liebe Anton, es gibt keinen anderen Mann für mich. Aber …“
    „Aber was, wenn wir einen Seelenverwandten haben?“
    „Ja, und es gibt drei alte Hexen, die um einen Topf hocken und gackern wie Hühner mit Verstopfung. Kleines, die Wahrheit sieht so aus, dass alle tollen Männer im zweiunddreißigsten Stock, Central Park West, wohnen, nicht irgendwo in einem Märchen von Shakespeare.“
    Rose nickte erleichtert. „Sie haben recht.“
    Die Gräfin nickte. „Verlieren Sie sich nicht in der Fantasie. Manchmal bleibt so ein Kuss eben im Gedächtnis. Werden Sie ihn wiedersehen?“
    „Das geht nicht. Ich kenne ja nicht einmal seinen Namen.“
    „Damit wäre das Problem doch gelöst!“ Sylvia trat vom Schreibtisch zurück und breitete die Arme aus.
    „Die Chancen stehen eins zu einer Milliarde, dass ich ihm noch einmal begegne.“ „Mindestens“, pflichtete die Gräfin ihr bei. „Aber nehmen wir ruhig einmal an, dass Sie ihm ein zweites Mal zufällig begegnen. Sie folgen ihm nach Hause, toben sich mal richtig aus mit ihm und vergessen ihn prompt. Es sei denn, er ist adlig, denn dann, meine liebe Rose, haben Sie meine Erlaubnis, ihn zu heiraten. Dummerweise gibt es keinen Sex mit Adligen, zumindest anfangs nicht. Frauen müssen geduldig scheinen, passiv, niemals sexuell aggressiv. Über derartige Dinge müssen Sie sich im Klaren sein. Sex hat immer Konsequenzen.“
    Rose wollte nicht an Sex denken; sie hatte die ganze letzte Nacht damit verbracht, nicht an Sex zu denken, bis ihr davon ganz

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