Tiffany Sexy Band 85
schrecklich.“
„Wieso schrecklich?“, fragte er nach und jetzt verfärbten sich sogar ihre Ohrläppchen rosig.
„Ich bin fünfundzwanzig, nicht zwölf. Alle halten mich für niedlich und harmlos. Wie ein Kaninchen. Manchmal haben mir Fremde tatsächlich den Kopf getätschelt. Ich meine, wer tut so was?“
„Ich nicht.“ Demonstrativ hielt er die Hände hoch – vor allem deshalb, weil er ihr jetzt, wo sie es gesagt hatte, am liebsten auch den Kopf getätschelt hätte.
„Ich würde gern ein Foto von ihm machen“, flüsterte sie verschwörerisch, während sie Jagger verstohlen Blicke zuwarf.
„Nur zu.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das passt wohl kaum zu einer gelangweilten Designerin, die bald Stadtgespräch sein wird, oder? Ein bisschen länger würde ich schon gerne so tun, als wäre ich keine Außenseiterin.“
Wortlos packte Charlie sie am Arm und führte sie zur anderen Schlange, wo die Meute um den Rockstar herumwuselte. „Hallo, Mick“, begrüßte er ihn und hielt ihm die Hand hin. „Charlie Winslow. Ich würde gerne ein Foto von Ihnen und meiner reizenden Begleitung machen. Hätten Sie was dagegen?“
Mick schüttelte ihm die Hand, lächelte aber erst, als sein Blick auf Bree fiel. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte Jagger einen Arm um Brees Schultern gelegt, und er schoss ein paar Fotos mit ihrem Handy.
Bree war total aus dem Häuschen, obwohl Jagger seine Sympathie ganz offensichtlich nur heuchelte. Danach führte Charlie sie an den Platz in ihrer Warteschlange zurück.
„Ich muss es sofort sehen.“ Aufgeregt fummelte sie an ihrem Handy herum. „Meine Finger zittern wie verrückt. Was bin ich doch für ein Landei.“
Charlie holte ein Foto für sie aufs Display, und sie staunte. Da stand sie neben einem der größten Rockstars der Welt und wirkte absolut cool. Ein Strahlen ging über ihr Gesicht und sie klatschte vor Begeisterung in die Hände wie ein Kind im Zirkus. Was sie, wie er vermutete, in diesem Fall auch war.
Endlich hatten sie die Sicherheitskontrollen hinter sich gebracht, betraten das Zelt und wurden von Stimmengewirr, Gelächter, Musik und dem Duft Hunderter unterschiedlicher Parfüms empfangen. Kleider, die mehr kosteten als Autos; Gesichter, die bis zum Maskenhaften geschminkt waren, viel nackte Haut, viele weiße Zähne. Bree sah aus als käme sie sich vor wie Alice im Wunderland.
Charlie versuchte, sie nicht ständig anzustarren, während sie sich von der Menge vorwärts schieben ließen. Auf der Bühne sang eine Countrysängerin ihren neuesten Hit, und überall wurden Fotos gemacht. Er bestellte Ananassaft bei einem Kellner, und als er Bree das Glas in die Hand drückte, blinzelte sie ihn verdattert an.
Ungefähr die Hälfte der Besucher dieses Rummels erwartete, am nächsten Tag namentlich in seinem Blog erwähnt zu werden. Normalerweise war das für ihn reine Routine, doch er war mit Bree da und hatte den Wunsch, sie zu präsentieren und dafür zu sorgen, dass sie jedem, der sie interessierte, die Hand schüttelte. Er wollte sehen, wie sie sich verhielt und wie sie reagierte. Es war eine völlig neue Erfahrung für ihn.
Er fand Bree sehr sympathisch. So etwas war ihm schon so lange nicht mehr passiert, dass er ganz vergessen hatte, dass es überhaupt passieren konnte. Interessanter war nur noch die Frage, warumer so empfand. Müsste er nicht den neuesten Klatsch über die Partygäste sammeln, hätte er sich intensiver mit der Antwort beschäftigen können.
Nachdem Charlie zahlreiche Hände geschüttelt, Luftküsse verteilt und Bree vorgestellt hatte, fanden sie einen relativ ruhigen Platz abseits des Trubels.
„Na, amüsieren Sie sich?“, wollte er wissen.
„Ja. Obwohl ich immer noch wie in Schockstarre bin. Es ist überwältigend.“
„Stimmt. Eine ganze Menge Leute erwarten Aufmerksamkeit.“
„Jetzt verstehe ich auch, was Sie mit den Sitzplätzen gemeint haben.“
Sie rückte ein wenig näher zu ihm, und er legte einen Arm um ihre Taille. Es war interessant, jemanden zu halten, der so klein war. Er kam sich vor wie ein Beschützer.
„Es ist, als ob jeder Stuhl ein Thron wäre – reserviert für die wichtigsten Könige und Königinnen.“
Er nickte. „Ein paar von ihnen haben den Stuhl ein Leben lang reserviert. Es sind jedoch nicht viele. Die meisten dürfen nur für kurze Zeit Platz nehmen.“
„Und Sie? Sitzen Sie sonst nicht?“
„Nein. Ich bin zum Arbeiten hier. Mein Job ist es, die wirklichen Promis ins rechte Licht zu
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