Tiffany Sexy Band 85
Anzügen.“
Sie wandte den Blick ab und kam sich ein bisschen albern vor, weil sie ununterbrochen redete. Es lag nur daran, dass sie so nervös war. Die Schlange mit den Limousinen und ihren geheimnisvollen Fahrgästen war noch immer beeindruckend lang.
„Ich glaube, dann sind Sie hier genau richtig“, meinte Charlie.
Es überraschte sie, wie verständnisvoll er klang.
„Das sind Diven, und was können Diven am besten?“
„Alles kostenlos kriegen?“
Er lachte und schüttelte den Kopf. „Die denken nur an sich selbst. Sie sind viel zu sehr mit sich beschäftigt, um Sie zu beachten. Mich nehmen sie nur wahr, weil ich ihnen nützlich sein kann. Also entspannen Sie sich. Amüsieren Sie sich. Sie werden einen tollen Abend erleben.“
Das tat sie bereits, obwohl sie noch nicht einmal aus dem Wagen gestiegen waren. Sie musste nur aufpassen, dass sie nicht stolperte oder sich etwas übers Kleid goss und hatte sich vorgenommen, nichts zu essen, was ihr zwischen den Zähnen stecken bleiben könnte. Und sie würde sich auf keinen Fall betrinken.
Charlie beugte sich zu dem Chauffeur und sagte: „Das wird wohl eine Weile dauern, Raymond. Steigen Sie ruhig aus, wenn Sie möchten. Ich sage Ihnen Bescheid, sobald es weitergeht.“
„Gern, Mr Winslow. Vielen Dank.“
Verwundert schüttelte Bree den Kopf. Als sie nach New York gekommen war, hatte sie an jeder Straßenecke mit Unhöflichkeit, Zynismus und Ungeduld gerechnet. Wie man sich täuschen konnte! Natürlich gab es ein paar Idioten, doch die waren eindeutig in der Minderheit. Die meisten Menschen, die sie kennengelernt hatte – egal, ob sie nach dem Weg gefragt oder bei Starbucks an der Theke gestanden hatte –, verhielten sich sehr freundlich. Angenehm. Sie konnten schroff sein, blieben jedoch stets hilfsbereit, selbst wenn man sie gar nicht darum bat. Das waren die Durchschnittsleute – nicht die Prominenten wie Charlie. Würden die Fernsehserien über New York die Realität widerspiegeln, müssten Männer wie er regelrechte Kotzbrocken sein.
Stattdessen nahm er sie zur Modewoche mit. Seit der Schule war sie von Mode fasziniert. Sie hatte die Wände ihres Zimmers mit ihren Skizzen und den Entwürfen der großen Designer tapeziert, um ihren Traum immer vor Augen zu haben.
Die Liebe zum Schreiben kam erst später, und die Kombination von beidem war ein Geschenk des Himmels. Sie hatte ihre Bestimmung gefunden – sie würde über Mode berichten, eine Trendsetterin werden, eine Göttin für Form und Funktion.
An diesem Abend mit Charlie zusammen zu sein war unbeschreiblich. Wirklich unbeschreiblich, denn ihr fiel kein passendes Wort ein für das, was sie empfand.
3. KAPITEL
„New York kann ein ziemlicher Kulturschock sein“, meinte Charlie. Er hatte sich so gesetzt, dass er das Treiben durch die Fensterscheibe beobachten konnte – und sie ebenfalls. „Manche Leute haben Probleme mit Manhattan.“
„Ein paar Probleme würden mir nichts ausmachen.“ Bree wurde rot, während sie ihr Handtäschchen knetete. Sie fühlte den Tanga, die Zahnbürste, das Kondom und alles, was zu ihrer One-Night-Stand-Ausrüstung gehörte. Rebecca hatte keine Einzelheiten erzählt, aber über Charlies legendären Ruf, der ihm als Junggeselle vorauseilte, brauchte man nicht viele Worte zu machen.
Das Titelthema des Films „Mission Impossible“ tönte aus ihrer Handtasche, und sie zuckte zusammen.
Charlie grinste. „Ich wette, ich weiß, wer das ist.“
Sie öffnete die Tasche einen Spaltbreit, er sollte den Inhalt nicht sehen – am allerwenigsten die Tauschkarte mit seinem Foto – und fischte ihr Handy heraus. Eine Nachricht von Rebecca. Sie lautete: Schon da?
Bree lächelte und tippte: !!!
Rebecca antwortete: Wusste, dass es fantastisch wird.
Wir reden morgen , schrieb Bree. Ich liebe dich dafür!
Gern geschehen. Halt die Ohren steif!
Charlie versuchte, einen Blick zu erhaschen, und sie drehte das Handy in seine Richtung. Er zog seins aus der Jackentasche – natürlich das neueste Modell. Könnte auch ein BlackBerry sein, dachte sie. Exquisite Marke, schickes Design, nichts für Normalsterbliche. Ganz anders als ihr iPhone aus der ersten Generation – und aus zweiter Hand.
Er war erstaunlich flink mit den Fingern, während er seine Nachricht eintippte. Ehe sie ihr Handy wegsteckte, machte sie schnell ein Foto von ihm. Ohne einen Beweis wollte sie nicht nach Hause gehen. Die Blasen, die sie ihren hochhackigen Schuhen verdankte, zählten nicht und
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