Tiffany Sexy Band 85
rücken. Morgen werden sie in meinem Blog erwähnt, und wenn ich es nicht richtig mache, kriege ich Dutzende Anrufe und E-Mails von wütenden PR-Agenten, die mir sagen, dass ich eine Niete bin und nie mehr einen Job in dieser Stadt bekomme.“
Ein Kellner mit einem Tablett voller Champagnergläser lief an ihnen vorbei.
„Ich hätte gern eins“, sagte Bree.
„Wirklich?“ Er gab dem Kellner ein Zeichen.
Sie nickte. „Es ist eine Champagnernacht.“
„Sie müssen doch halb verhungert sein. Sie haben ja noch gar nichts gegessen.“
„Ich bin zu aufgeregt, um zu essen. Ich habe Tim Gunn die Hand geschüttelt.“
„Hab ich gesehen. Ihm hat übrigens Ihr Kleid gefallen.“
„Wieso? Hat er was gesagt?“ Um ein Haar hätte sie ihr Getränk verschüttet.
„Nein. Aber wenn er sich eine Minute Zeit genommen hätte, hätte er es bestimmt getan. Sie sehen atemberaubend aus.“
Sie seufzte. „Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich von Ihnen halten soll.“
„Wie meinen Sie das?“
„Mir ist klar, dass ich überhaupt nicht ihr Typ bin. Gestern habe ich ein Foto von Ihnen und Mia Cavendish gesehen. Am Times Square bin ich ihr wieder begegnet – auf einem Werbeplakat für ‚Victoria’s Secret‘. Rebecca hat offenbar alle Hebel in Bewegung gesetzt, um mir diesen Gefallen zu tun. Und Sie haben den Abend wirklich zu etwas ganz Großartigem gemacht. Ein Traum ist für mich wahr geworden. Ich weiß nicht einmal …“
Im Wagen hatte er nicht den Drang gehabt, ebenso wenig beim Schlangestehen oder nach der Begegnung mit Mick Jagger, aber in diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als diese kleine Person in den Arm zu nehmen und sie zu küssen, bis sie nicht mehr wusste, wo sie war.
Gedacht, getan.
Als sich ihre Lippen berührten, war Bree schockierter als bei der Begegnung mit Jean Paul Gaultier. Charlie Winslow küsst mich!
Zärtlich und vorsichtig klopfte er mit der Zungenspitze an und wartete darauf, dass sie ihn hineinließ. Sie tat ihm den Gefallen.
Auch in dieser Hinsicht war er ein vollkommener Gentleman. Er benahm sich nicht wie ein rücksichtsloser Eroberer, sondern ließ ihr Zeit, sich an ihn zu gewöhnen. Sie hatte mit Champagner gerechnet, aber er schmeckte nach Pfefferminz.
Eine Hand legte er auf ihre nackte Schulter, mit der anderen zog er sie näher an sich. Die Versuchsphase des Kusses ging zu Ende, und nun begannen sie, einander zu erforschen und zu entdecken. Seine Berührungen fühlten sich heiß auf ihrer Haut an. Der Bass der Band ließ die Luft vibrieren, doch sie vibrierte auch ohne die Musik. Dafür sorgten die Küsse ihres Märchenprinzen.
Als ob der Abend nicht schon großartig genug gewesen wäre!
Diesen Moment würde sie niemals vergessen: den Song, der gerade gespielt wurde, die Wärme von Charlies Körper, das Kribbeln auf ihrer Haut, die aufkeimende Hoffnung, dass dies vielleicht mehr sein könnte als nur ein Gefallen.
Er beendete den Kuss. „Ich würde ja gerne hierbleiben, aber ich muss arbeiten. Ich warne dich – die Leute, die wir jetzt treffen, werden dich kaum beachten. Die sind nämlich auch zum Arbeiten hier.“
„Das macht nichts“, antwortete sie ehrlich. Beinahe hätte sie sich an den Mund gefasst wie ein liebeskranker Teenager. Himmel, er hat wirklich tolle Lippen. Streng genommen hatte er eigentlich gar keinen Grund gehabt, sie zu küssen – es sei denn, er wollte es. Sie seufzte. Noch immer wackelten ihr die Knie.
„Bei einem Raum dieser Größe dauert das ein paar Stunden. Sieh zu, dass du irgendwann etwas zu essen bekommst. Nicht, dass du mir hier vor Hunger zusammenklappst. Nimm dir, was du kriegen kannst, oder geh einfach ans Büfett. Ich kann mich leider nicht so intensiv um dich kümmern, wie ich es gern täte, aber ich habe mein Handy griffbereit. Wenn du mich anrufst, finden wir uns schon.“
Sie nickte. „Mach du nur deine Arbeit. Lass deinen Zauber wirken. Ich verschlinge deine Modeblogs mit Begeisterung und habe immer das Gefühl, dabei gewesen zu sein.“
„Tatsächlich?“
„Na ja, nicht wirklich – nun, wo ich es live erlebe. Sag’s keinem, aber deine Artikel gefallen mir besser als die in ‚People‘.“
Er grinste. „Jetzt bist du einfach nur nett.“
„Überhaupt nicht.“ Sie legte sich eine Hand aufs Herz. „Jedes Wort ist ernst gemeint.“
„Dann wollen wir mal ein paar berühmte Leute treffen.“
Einen Moment lang war Bree versucht, ihm noch einen Kuss zu geben, um sich zu vergewissern, dass es
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