Tiffany Sexy Band 85
ihr Zorn kochte über. „Ich meine, nein wirklich, Luke, als wenn Ihnen das nicht egal wäre.“
Er blinzelte irritiert und wich merklich zurück. „Das ist es ja – es ist mir nicht egal … Obwohl ich mich allmählich frage, warum nicht.“
Sie verdrehte die Augen – was für eine absurde Erklärung in Anbetracht der Tatsache, dass er sie mit einem Eiszapfen verglichen hatte, der nicht tauen wollte. „Sparen Sie sich das, Chancellor. Gehen Sie.“ Sie machte mit der Hand eine vertreibende Geste. „Präsentieren Sie sich als Mittelpunkt der Party, der Held der Firma, der Ladykiller.“
Abermals hatte sie es giftiger gesagt, als beabsichtigt, aber nachdem die Worte raus waren … na ja, sie konnte sie nicht zurücknehmen … sie konnte es sich nicht vorstellen …
„Was habe ich eigentlich getan, dass Sie so wütend auf mich sind?“, fragte Luke.
„Erzählt, dass wegen mir keiner den Bonus bekommt.“
„Ich habe es nicht jedem erzählt“, widersprach er. „Tatsächlich habe ich es niemandem erzählt. Es waren noch acht weitere Personen bei diesem Meeting zugegen. Aber liegt es nicht letztlich an Ihnen, dass niemand einen Bonus bekommt?“
Carol ließ ihren Aktenkoffer zuschnappen. „Ich habe mit Nein gestimmt, weil ich denke, dass man das Geld der Firma besser verwenden könnte.“
„Ich weiß – Sie haben gesagt, dass Ihre Abteilung neues Equipment braucht, und ich habe Ihnen dabei geholfen, es zu beschaffen. Und trotzdem haben Sie weiterhin mit Nein gestimmt.“
„Das ist noch so ein Punkt. Alle meine Mitarbeiter halten Sie für einen Helden.“
„Und das ist schlimm?“
„Es geht auf meine Kosten.“
Er lachte kurz auf. „Warum haben Sie Ihnen nicht erzählt, dass Sie mir geholfen haben? Sie hatten doch die Wunschliste, Sie waren es doch, die wusste, wie jeder ausgestattet war und was gebraucht wurde.“
Sie zuckte mit den Schultern. „T…tja, ich hatte wohl einfach keine Lust, mich selbst zu beweihräuchern.“
„Ich gebe es auf.“ Er schüttelte den Kopf und ging Richtung Tür. Die Hand an der Klinke, sah er sich noch mal um. „Ich hoffe, Sie überlegen es sich noch mit dem Partybesuch.“
Sie ging hinüber zu ihrer Garderobe und schlüpfte in ihren Mantel. „Nein, das tue ich nicht.“
„So wird sich vielleicht das Schicksal einmischen.“ Er lächelte und schritt hinaus.
Da erinnerte sich Carol – an den Blizzard! Eventuell kam sie noch davor von hier weg.
Sie sammelte ihre Sachen zusammen und stürzte aus dem Büro. Bloß Tracy blieb noch in der Abteilung, saß gehorsam an ihrem Schreibtisch, blickte aber dabei sehnsüchtig auf die Uhr.
„Ich geh jetzt“, verkündete Carol, während sie vorbeihetzte. „Hier haben Sie das Memo, das Sie noch mal machen müssen.“ Sie warf das Blatt Papier auf den Schreibtisch ihrer Assistentin.
„Sie bleiben nicht zur Party?“
„Nein!“
„Fahren Sie vorsichtig nach Hause“, rief Tracy ihr hinterher. „Ich habe von einem Wintersturm läuten hören, der aufziehen soll.“
Carol sprintete durch die leeren Abteilungen zum Aufzug. Alle waren schon im Untergeschoss auf der Party. Während sie auf den Lift wartete, musste sie wieder an etwas Spezielles denken, das Luke zu ihr gesagt hatte.
Das ist es ja – es ist mir nicht egal …
Carol schüttelte den Kopf. Sie wollte, dass sie ihm egal war. Ihr Leben war schon kompliziert genug, sie brauchte nicht auch noch einen Mann, dem sie nicht egal war. Denn selbst wenn sie ihm nicht egal war, jetzt im Moment nicht, würde es letztendlich nur von kurzer Dauer sein.
Frustriert, weil der Aufzug so lange brauchte, entschied sie sich, die Treppe zu nehmen, und flitzte nach unten, so schnell es ihre hochhackigen Pumps erlaubten. Unten angekommen, stürmte sie aus dem Treppenhaus in ein leeres Foyer. Sie war auf dem Weg zum Haupteingang, als über ihr ein Grollen ertönte. Sie kannte dieses Geräusch. In der Tat brach der pralle, purpurne Himmel auf und schickte enorm große Schneeflocken zur Erde, wo sie von einem Wirbelsturm erwischt wurden. Innerhalb von Sekunden war draußen alles in einen dicken, undurchdringlich weißen Nebel gehüllt.
Noch ein Blizzard in Atlanta … unmöglich.
Abermals hatte sich das Schicksal eingemischt.
10. KAPITEL
Wie hypnotisiert stand Carol vor dem unbekannten Anblick von Schnee in Atlanta, bis ihr klar wurde, dass es kein Nach-Hause-Kommen geben würde, um sich mit einem guten erotischen Buch gemütlich ins Bett zu kuscheln. Sie saß im Mystic
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