Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
sprang aus dem Bus und lief mit schnellen Schritten über den Hof des Bootsbaugeländes. Dichter Regen fiel vom Himmel, und als sie die Tür zum Bürogebäude erreicht hatte, war ihr Haar durchnässt. Kalte Tropfen rannen ihr über die Wangen.
Maddie stieß die Tür auf und trat ein. Zu ihrer Überraschung war weit und breit kein Empfangstresen zu sehen. Stattdessen kam sie in einen großen, hellen Raum mit ausladenden Tischen, auf denen Bootspläne ausgebreitet waren. An den Wänden hingen Fotos von Jachten, die hoheitsvoll über das Meer segelten.
Maddie stellte ihre Sachen ab und wanderte langsam durch den Raum. Das hier ist also seine Welt, dachte sie. Kierans Welt, von der sie bisher so wenig wusste.
Sie spürte das wilde Klopfen ihres Herzens. Wie würde er reagieren, wenn er sie hier sah? Es war eine Überraschung. In den letzten Wochen hatten sie nur dreimal miteinander telefoniert, und jedes Mal hatte Maddie die wachsende Kluft zwischen ihnen schmerzlicher gespürt. Sie wusste, dass Kieran versuchte, es ihr so leichter zu machen. Aber es verunsicherte sie zutiefst, denn sie fürchtete, ihn zu verlieren. Hätte sie ihm doch lieber sagen sollen, dass sie auf dem Weg zu ihm war?
„Moment, ich hole nur schnell die Pläne.“
Maddie wirbelte herum, als die vertraute Stimme hinter ihrem Rücken erklang. Im nächsten Moment kam Kieran ins Zimmer. Maddie stockte der Atem, als er wie angewurzelt stehen blieb. Ein merkwürdig zögerliches Lächeln zeigte sich in seinen Mundwinkeln. „Hi“, sagte er.
„Hi“, antwortete Maddie. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie fürchtete, es würde im nächsten Moment zerspringen.
Doch sie konnte nicht anders. Sie lief auf Kieran zu, schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. Doch seine Reaktion war ganz anders, als sie erwartet hatte. Merkwürdig kalt und emotionslos.
Maddie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Sie fühlte einen plötzlichen Druck in ihrer Magengegend. Konnte sich so schnell alles zwischen ihnen verändert haben?
„Bist du Maddie?“, fragte er in diesem Moment.
Maddie runzelte die Stirn. „Kieran, was ist los? Bist du böse auf mich?“
Er räusperte sich und ein Lächeln glitt über sein Gesicht. „Ich bin mir sicher, dass Kieran nicht böse auf dich ist. Im Gegenteil. Er wird begeistert sein, dich zu sehen.“
Er legte den Kopf schräg und lachte. „Unglücklicherweise bin ich nicht Kieran, sondern Dermot. Sein Zwillingsbruder.“
Maddie zog scharf die Luft ein. „Oh mein Gott“, sagte sie. „Es tut mir so leid!“ Sie musterte ihn. „Ja, jetzt sehe ich es auch. Ihr seht ein kleines bisschen unterschiedlich aus. Aber in der Aufregung habe ich das gar nicht gemerkt. Ehrlich gesagt, hatte ich auch gar nicht mehr daran gedacht, dass Kieran einen Zwillingsbruder hat …“ Sie atmete tief durch, straffte sich und streckte die Hand aus. „Es freut mich wirklich sehr, dich kennenzulernen, Dermot. Ich bin Maddie.“
„Ja“, sagte Dermot und schüttelte ihr die Hand. „Das dachte ich mir.“
„Ist Kieran hier?“
„Ja, das ist er.“
In diesem Moment klang eine Stimme von draußen herein. „Dermot, kannst du die Pläne für das Welling Boot auch mitbringen?“
„Hol sie dir selbst!“, rief Dermot und zwinkerte Maddie zu.
„Wo ist das Problem? Bring sie doch einfach mit!“
„Ich kann sie nicht finden.“
Nur Sekunden später stürmte Kieran herein. Er trug einen Anzug und eine Krawatte und sein dichtes dunkles Haar war frisch frisiert. Als er Maddie sah, blieb er wie angewurzelt stehen.
Dermot lachte laut auf. „Das ist der Mann, auf den du gewartet hast“, sagte er zu Maddie. Dann schlenderte er zu Kieran hinüber und schlug ihm mit der flachen Hand auf die Schulter. „Ich rufe bei Welling an und verschiebe unser Treffen mit ihm auf morgen. Heute hast du sicher Besseres zu tun.“
Kieran grinste breit. „Ja, das glaube ich auch.“
Als sie allein waren, ging Maddie langsam auf ihn zu. Sie strich sich das feuchte Haar aus dem Gesicht und blieb dicht vor ihm stehen. „Ich war gerade in der Gegend und da dachte ich, ich komme mal bei dir vorbei … Ich hatte doch versprochen, dich mal zu besuchen …“
Kieran zog sie wortlos in seine Arme und senkte seine Lippen auf ihre. Der Kuss raubte Maddie fast den Atem und sie fühlte eine Sehnsucht in sich, die sich nicht in Worte fassen ließ. Nichts zwischen ihnen hatte sich geändert. Gar nichts. Da war noch immer die gleiche magnetische Anziehung, die
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