Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Jahren war sie drei Jahre jünger als Shannon, lebte in Manhattans trendigem Stadtviertel NoLIta und arbeitete in Midtown, dem Hauptgeschäftsbezirk der Stadt. Und genau wie Shannon war sie noch immer Single. Abgesehen davon sah Ariel ziemlich gut aus. Auch jetzt war sie umringt von einer Gruppe rotgesichtiger, fröhlicher junger Männer, die mit ihr tanzen wollten.
Shannon wurde ebenfalls belagert. Allerdings von Männern, die einen Tick älter waren. Größtenteils zwischen achtundzwanzig und fünfunddreißig.
Die beiden Frauen kamen sich vor wie in einem Bienenschwarm. Sobald sie nach einem der lästigen Insekten schlugen, drehte es lediglich ein paar Runden an der Bar und kehrte dann sofort zurück.
„Tauschkarten?“, fragte Ariel. Sie lehnte sich zu Shannon und versuchte, das laute Gefiedel der Band und das untröstliche Flehen der angeheiterten Männer um sie herum zu übertönen. „Ich dachte, der Lunch Club ist eine Essensbörse?“
Shannon nickte. „Beides. Wenn es dir nur ums Essen geht, kannst du einfach vierzehn tiefgefrorene Mittagsmahlzeiten mitbringen. Wir tauschen untereinander, und schon hast du vierzehn unterschiedliche Portionen. Das bringt nicht nur Abwechslung in den Speiseplan, sondern spart auch eine Menge Geld. Aber das Wichtigste sind die Tauschkarten. Wir alle haben Freunde, Exfreunde oder Kollegen, die noch Single sind.
Shannon schubste ihren Cousin Riley zur Seite, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Sein Atem. Furchtbar. „Interessante Männer“, fuhr sie fort, „mit denen wir unsere beste Freundin bedenkenlos auf ein Date schicken würden.“
Ariel nickte langsam, während sie an dem Oberteil ihres pinkfarbenen Kleides zupfte. Plötzlich hellte sich ihre Miene auf. „Mein Kollege David Sainsbury zum Beispiel. Für mich ist er leider tabu, da unsere Firme keine Beziehungen im Büro erlaubt. Aber er ist schrecklich nett und hat gerade mit seiner Freundin Schluss gemacht. Ein guter Fang. Immer freundlich zu den Aushilfen. Und wenn er sich einen Kaffee holt, bring er seinem Assistenten gleich einen mit. Und Humor hat er auch.“
„Siehst du, der wär doch was“, sagte Shannon, erfreut von der Aussicht auf einen Neuzugang. Hörte sich danach an, als sei David ein Mann, für den sie sich interessieren könnte.
„Und wie funktioniert das Ganze? Muss ich seinen Namen angeben?“
„Wir brauchen ein Bild von ihm für die Vorderseite der Karte. Am besten ein Porträt. Ich besorg dir ein paar Ansichtsexemplare, die nicht mehr im Umlauf sind.“
„Ach ja, verstehe. Hier kommt die Druckerei ins Spiel.“ Als Familienmitglied wusste ihre Cousine natürlich, dass Shannon Marketing-Chefin bei Fitzgerald & Sons war. Ariels Vater hatte mehr als zehn Jahre dort gearbeitet, bevor er sich mit seinem eigenen Schreibwarenhandel selbstständig gemacht hatte.
„Ganz genau“, bestätigte Shannon. „Für den Steckbrief auf der Rückseite brauche ich ein paar Informationen, wie zum Beispiel seinen Beruf und in welche Kategorie er fällt: Heirat, Date oder One-Night-Stand.“
Aufmerksam zuhörend neigte Ariel den Kopf zur Seite.
„Als Nächstes sein Lieblingsrestaurant und seine geheime Leidenschaft. Die eine Sache, die er mehr liebt als alles andere. Sport, Filme, Tanzen oder was auch immer …“
„David liebt Science-Fiction.“
Shannon hörte den wehmütigen Unterton in Ariels Stimme. Auf keinen Fall würde sie mit David ausgehen. Schließlich war Ariel ihre Cousine, und sie hatte kein Interesse daran, eine Familienfehde zu starten. „Bist du dir sicher, dass er für dich tabu ist?“
„Leider ja. Er ist einer unserer Top-Anwälte.“
„Dann solltest du dir vielleicht einen anderen Arbeitgeber suchen“, sagte Shannon, während sie sich kurz umdrehte, um einen der Wilson-Zwillinge zu verscheuchen.
Ariel schüttelte den Kopf. „Ich hab mich schon umgehört, aber die Zeiten sind hart, und ich möchte auf keinen Fall meinen Job riskieren.“
„Verstehe.“ Shannon nahm einen Schluck Wein. Ein echter Frevel in dieser Gesellschaft, doch das war ihr egal. Bier war für den Pub. Auf Hochzeiten trank man Wein. „Auf die Rückseite kommt außerdem eine knappe Zusammenfassung, aus der hervorgeht, weshalb er etwas Besonderes ist, und warum du ihn empfiehlst. Dann schmeiß ich die Druckmaschine an und voilà: Fertig sind die Hot-Guy-Tauschkarten.“
„Tolle Idee“, sagte Ariel.
„Und es funktioniert. Sicher ist es auch. Denn die diejenige von uns, die den Mann ins Spiel
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