Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Auf jeden Fall hatte ich nicht viel Spaß.“
„Das lässt sich nachholen“, sagte er.
„Fang.“ Mühelos fing sie den Ball, den er über den Zaun warf. Er schnappte sich seine Jacke und kletterte über den Maschendraht zu ihr.
„Ich bin nicht gut darin, mich in Schwierigkeiten zu bringen. Zu wenig Übung.“ Sie warf ihm einen Blick zu, den er nicht deuten konnte, aber in seiner Hose regte sich etwas.
„Na, dann ist es ja gut, dass du mit dem Meister der Schwierigkeiten befreundet bist“, sagte er, aufmerksam ihre Reaktion beobachtend.
„Dem Meister? Soso.“
Seine Gedanken überschlugen sich, während er sich die Jacke überzog. Offensichtlich hatten sie beide nicht vor, den Kuss zu Sprache zu bringen. Jedenfalls nicht direkt. Das Problem war nur, dass er keine Ahnung hatte, was das bedeutete. Dass sie einfach so tun würden, als wenn es ihn nie gegeben hätte? Oder dass sie so schnell wie möglich genau dort weitermachen würden, wo sie aufgehört hatten? Sein Körper war eindeutig für Letzteres, doch sein Kopf mahnte ihn zur Vorsicht.
„Kommst du?“, fragte sie. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon ein paar Schritte vorausgegangen war.
Er entschied sich, erst mal behutsam das Terrain zu sondieren. „Hast du Lust, nach dem Abendessen noch etwas zu unternehmen?“
Mit zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an. Er hatte den Eindruck, als strecke sie ebenfalls vorsichtig die Fühler aus. „Hast du eine Idee?“
„Da du in deiner Kindheit offensichtlich einiges verpasst hast, sehe ich es als meine moralische Pflicht an, das mit dir nachzuholen. Als Erstes werden wir im Laden an der Ecke einen Schokoriegel mitgehen lassen.“
„Nein“, sagte sie lachend. „Ich werde ganz bestimmt nichts stehlen. Also wirklich.“
„Du machst es mir schwer? Umso besser. Ich liebe Herausforderungen.“ Er überlegte kurz, während sie langsam weitergingen. „Musst du morgen arbeiten?“
Nein, aber dafür muss ich ungefähr eine Million Osterkörbe zusammenstellen.“
„Eine Million?“
„Na ja, mehr oder weniger.“
„Okay, aber das heißt, ich kann dich betrunken machen, solange du morgen früh keinen Kater hast.“
„Ich bin nicht gern betrunken. Ich weiß lieber, was ich tue. Vor allem an die schönen Dinge möchte ich mich erinnern können.“
„Und du denkst, mit mir in Schwierigkeiten zu geraten wäre schön?“
„Keine Frage.“
Sie waren bei den Fitzgeralds angekommen und blieben vor den Stufen stehen. Die Dunkelheit hatte eingesetzt und Autos fuhren an ihnen vorbei. Shannon stand im Lichtschein einer Laterne. Nate konnte sich nicht länger zurückhalten.
Er musste sie einfach küssen.
Sie klammerte sich an den dummen Ball, obwohl sie Nate am liebsten zu sich gezogen hätte. Sie wollte ihn küssen, doch es war vermutlich keine gute Idee. Sie standen genau vor ihrem Haus, um Himmels willen! Er war wirklich der Meister der Schwierigkeiten.
Ungeachtet des Basketballs und ihrem gesunden Menschenverstand trotzend, fand Nate ihre Lippen. Ihr Atem stoppte. Jetzt gab es Wichtigeres. Ihre Sinne waren wie betäubt, und ihr Körper brannte vor Verlangen.
Ein lautes Hupen verdarb alles. Sie schreckte auf. Instinktiv schob er sich schützend vor sie. Ein paar Jugendliche schrien anzügliche Bemerkungen aus dem Fenster eines Autos und hupten erneut.
„Idioten.“
Shannon drückte ihm den Ball in die Hand. „Wir sehen uns dann beim Essen.“ Sie sah ihn noch nicht einmal an, bevor sie die Treppen hochrannte. Vermutlich wäre es höflicher gewesen, die Tür für ihn aufzuhalten, anstatt sie zufallen zu lassen. Doch sie rannte schnurstracks die Treppe in den zweiten Stock hinauf, verschwand in ihrem Zimmer und schloss sich ein.
Völlig außer Atem lehnte sie sich gegen die Tür. Nate würde noch einen weiteren Monat hier sein. Die Situation war schon jetzt unhaltbar. Was sollte sie bloß tun?
Sie hatte gedacht, der Kuss im Büro war ein Ausrutscher gewesen. Und was taten sie bei ihrem ersten Zusammentreffen danach innerhalb von fünf Minuten? Sich küssen. Na toll.
Doch das war nicht das eigentliche Problem.
Schon bald würde er die Stadt für eine sehr lange Zeit verlassen. Und für eine kurze Affäre bedeutete er ihr viel zu viel. Ihre Gefühle für ihn waren das Problem. Und sie konnte nichts dagegen tun.
Keine Ahnung, warum sie ausgerechnet für diesen Mann so viel empfand. Es war völlig irrational. Wie ein Blitz war er in ihr Herz eingeschlagen. Hätte sie die Wahl, würde sie
Weitere Kostenlose Bücher