Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
in dem Moment gemerkt hast, in was für einer schwierigen Situation die Druckerei steckt?“
Das Pink ihrer Wangen blieb unverändert, doch sie drehte sich ein wenig nach rechts, als wollte sie zu dem großen Aktenschrank in der Ecke gehen.
„Nein, nicht in dem Moment.“
„Shannon? Ich …“
Ihre Schultern hoben und senkten sich, dann breitete sich ein aufgesetzt wirkendes Lächeln in ihrem Gesicht aus. „Ich sollte jetzt wirklich weiterarbeiten.“
„Sicher.“ Am liebsten hätte er den Stuhl vor ihm gegen die Wand geworfen. Noch nie zuvor war er in einer Situation wie dieser gewesen. Aber er konnte sie schlecht zwingen, die Wahrheit zu sagen. Plötzlich kam ihm ein beunruhigender Gedanke. „Geht es dir gut? Du bist nicht krank oder so was?“
„Nein. Alles in Ordnung, Nate. Es tut mir leid, wenn ich etwas launisch bin, aber du weißt ja, ich war schon immer ein bisschen verrückt. Das hast du mir mehr als einmal bestätigt.“
„Das war was anderes. Damals hast du noch Diademe getragen.“
„Ich war ein kleines Mädchen“, sagte sie, „mit vier großen Brüdern, die mich liebend gern geärgert, und mir das Leben zur Hölle gemacht haben. Und du warst keinen Deut besser.“
„Das tut mir leid, Prinzessin.“
„Hey“, sagte sie, und zum ersten Mal seit letzter Nacht war ihr Lächeln echt. „Außerdem waren die Wettbewerbe nicht meine Idee, sondern die meiner Mutter.“
„Aber du hast es geliebt. Auf der Bühne stehen, singen, posieren …“
Sie nickte. „Das habe ich.“
„Als ich alt genug war, um deine Talente zu würdigen, war ich mitten in der Pubertät und mit mir selbst beschäftigt. Auch das tut mir leid.
„Du hast nicht viel verpasst.“
„Ich glaube, ich habe eine Menge verpasst“, sagte er mit tiefer, rauer Stimme, während er sich neben sie an den massiven Holzschreibtisch stellte.
Da war er wieder. Dieser Gesichtsausdruck. Wie heute Morgen. So ursprünglich, so wahrhaftig. Und so unmissverständlich. Er ging um den Schreibtisch herum und schob den verdammten Stuhl schwungvoll gegen die Wand. Die pinken Lippen leicht geöffnet sah sie zu ihm auf.
Als er ihre Arme nahm und sie zu sich zog, um sie zu küssen, verlor alles andere an Bedeutung. Jetzt gab es nur noch eins: Shannon Fitzgerald. Wie sie schmeckte, wie sie roch, wie sie sich anfühlte.
8. KAPITEL
Shannon stand ganz still. Hörte auf zu atmen, sich zu bewegen, zu denken. Ihr Lippen, seine Lippen. Aufeinander. Küssend. Oh.
Als sie spürte, wie er mit der Spitze seiner Zunge über ihre Unterlippe fuhr und ein Feuerwerk in ihrem Körper explodierte, war jeglicher Widerstand gebrochen. Sie gab auf, gab sich hin. Ihre Hände wanderten unter sein Jackett. Entschlossen zu nehmen, was er bot, öffnete sie die Lippen.
Denken würde sie später. Jetzt war Zeit für Gänsehaut und Leidenschaft. Sie wollte es so sehr. Mehr als diesen einen Kuss und diesen Augenblick würde es nicht geben, doch die Erinnerung daran würde ihr für immer bleiben.
Sie merkte, dass er sich von ihr losmachen wollte. Vielleicht nur, um Luft zu holen oder die Position zu verändern. Doch was, wenn nicht? Sie kam ihm entgegen, lehnte sich vor. Es durfte nicht zu Ende sein. Noch nicht. Nicht, wenn sie nie wieder …
Sie spürte seinen Atem auf ihren Lippen, dann auf ihrem Kinn, und sie öffnete die Augen. Er war noch immer nah, hielt noch immer ihre Arme, als wäre er verwundert darüber, wie es zu diesem Kuss gekommen war. Und er sah nicht aus, als täte es ihm leid. Er lächelte. So als würde er gleich laut auflachen. Für ein, zwei Sekunden sah er sich im Büro um, und auch sie brauchte diesen kurzen Augenblick, um sich zu sammeln.
Als er sie wieder ansah, lächelte er noch immer.
Sie hatte soeben den größten Fehler ihres Lebens begangen. Das war alles, woran sie denken konnte. Wie konnte es sein, dass ein einziger Kuss solche Gefühle in ihr hervorrief?
Es war zwei Stunden her, doch noch immer musste Nate daran denken, wie er Shannon geküsst hatte. Es war nicht geplant gewesen. Dann hätte er sich bestimmt einen einsameren Ort ausgesucht, als die Druckerei. Aber dann hätte er auch nicht so schnell wieder aufhören können. Es war wirklich an der Zeit, dass sie sich beide ein paar grundlegende Gedanken machten.
Den Basketball, den er in Myles Zimmer gefunden hatte, unter den Arm geklemmt, machte Nate sich auf den Weg zu dem nur drei Blöcke entfernten Basketballplatz. Danny und er hatten dort ihre halbe Jugend verbracht. Ein
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