TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
rief Merrie und strahlte. „Eins noch. Sagt ‚Weihnachtsbaum‘!“
Nach dem Blitz stellte Tom den Jungen auf die Füße und strich ihm über den Kopf. „Frohe Weihnachten, Andy. Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe, ja?“
„Nein, das vergesse ich nicht. Ich werde Milch und Kekse für dich hinstellen. Die Schokoladenkekse, die ich letztes Jahr hingestellt habe, mochtest du.“
Tom rieb sich den mit einem Kissen ausgestopften Bauch und zwinkerte dem Jungen zu. „Die waren köstlich.“
Mit dem Geschenk im Arm rannte Andy zu einer attraktiven Rothaarigen. „Mom, sieh nur, was ich bekommen habe!“
Merrie nickte Tom anerkennend zu. „Ich habe euch beiden unbeabsichtigt zugehört. Du hast deine Sache hier sehr gut gemacht, aber ganz besonders das mit Andy. Armer Junge. Auseinandergebrochene Familien sind immer schwierig, vor allem um diese Jahreszeit.“
Ihr trauriger Ton legte die Vermutung nahe, dass sie aus Erfahrung sprach. Ehe er nachfragen konnte, fuhr sie fort: „Du bist sehr gut angekommen. Hast du so etwas wirklich noch nie gemacht?“, fügte sie neckend hinzu.
„Ganz bestimmt nicht.“ Er schaute zu den sich verabschiedenden Kindern und Eltern und winkte ihnen zu. „Und was jetzt?“
„Jetzt kann ich aufräumen. Ich habe Mrs. Baxter gebeten, mit den Zwillingen eine Weile hinauszugehen, damit wir dich aus dem Haus bringen können, ohne Verdacht zu erregen.“
„Kann ich nicht einfach gehen?“
Sie machte ein entsetztes Gesicht. „Natürlich nicht.“ In verschwörerischem Ton erklärte sie: „Der Weihnachtsmann kann doch nicht einfach in einen Wagen steigen und davonfahren!“
„Ah, ich verstehe. Und da kein Schlitten und keine Rentiere auf dem Dach stehen …“
„Genau. Bleib also schön sitzen. Sobald alle weg sind, kannst du dich umziehen und verschwinden. Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie dankbar ich dir für deine Hilfe bin?“
„Ja, allerdings nicht in den letzten zehn Sekunden.“
Sie lachte. „Wink noch ein bisschen und ruf ho, ho, ho.“
Merrie wandte sich ab und ging zu den aufbrechenden Kindern. Tom beobachtete, wie sie die Fotos von ihm und Andy der Mutter des Jungen gab. „Der Weihnachtsmann hat zwei Fotos machen lassen, damit Daddy auch eines bekommt“, sagte Andy.
Seine Mom wirkte dankbar dafür, und als Tom ihr zuwinkte, winkte sie zurück. Einige Minuten später, nachdem die letzten Gäste gegangen waren, verschwand auch Mrs. Baxter mit den Zwillingen. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, gab Merrie Tom einen schweren schwarzen Kleidersack.
„Deine Sachen befinden sich hier drin“, erklärte sie. „Es wäre nett, wenn du das Weihnachtsmannkostüm auf den Bügel hängen könntest. Ein Stück den Flur entlang ist das Badezimmer, zweite Tür links.“
„Jawohl, Ma’am.“ Tom salutierte im Scherz und rief: „Ho, ho, ho.“ Dann machte er sich auf den Weg ins Badezimmer, wo er sich im Spiegel betrachtete, verblüfft über den weißbärtigen Fremden, der ihn daraus ansah.
Nicht einmal seine eigene Familie würde ihn erkennen. Er erkannte sich ja selbst nicht wieder – nicht nur wegen des Kostüms. Nein, was er empfand, war sehr ungewohnt. Er vermochte es nicht richtig zu benennen, er wusste nur, dass es ihn erstaunte. Vor allem überraschte ihn, dass ihm etwas, wovor er sich regelrecht gefürchtet hatte, solchen Spaß gemacht hatte. Ebenso verblüffte ihn, wie gern er mit Merrie zusammen war. Bis heute Morgen hätte er es nicht für möglich gehalten, dass eine Frau und eine Aktivität, die so weit außerhalb seines Erfahrungsbereiches lagen, dieses angenehme Gefühl in ihm auslösen könnten. Es hatte ihm Spaß gemacht, für die Kinder da zu sein, ihre Ehrfurcht und ihre unschuldigen Gesichter zu sehen. Besonders Andy hatte ihn sehr gerührt, wahrscheinlich weil er sich selbst in dem Jungen wiedererkannt hatte.
Tom nahm die Weihnachtsmannmütze ab, die Perücke und den Bart und sah sich lange im Spiegel an, während er sich an weit in der Vergangenheit liegende Ereignisse erinnerte. Vielleicht war er jetzt bereit, seine Einstellung zu Weihnachten zu überdenken.
Er zog seine Straßenkleidung an und ging zu Merrie in die Küche. Alle Spuren der Party waren bereits beseitigt, die Arbeitsflächen glänzten und ihr gesamtes Zubehör war ordentlich in großen quadratischen Plastikkisten verpackt.
„Ich bin so weit“, sagte sie und kam mit bimmelnden Elfenschuhen auf ihn zu. „Vielen Dank noch mal für deine Hilfe. Du warst ein
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