TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
Kuss aber lieber vergessen sollte, nahm er die sternförmige Plätzchenform und widmete sich dem Teig.
Während sie die Sterne auf dem Backblech arrangierte, die er ausstach, sagte sie: „Du musst meiner Mutter die Frage nach dem Schwulsein und der Unterschlagung verzeihen. Sie ist ein bisschen schräg.“
„Ich fand es eher lustig. Es klang, als hättet ihr eine recht gute Beziehung.“
„Haben wir auch – inzwischen. Bei der Scheidung meiner Eltern hatten wir aber auch unsere Probleme.“
Das kam Tom sehr bekannt vor, deshalb konnte er das gut nachvollziehen. „Wie alt warst du?“
„Vierzehn.“
Er stach einen weiteren Stern aus. „Ich war neun, als meine Eltern sich trennten.“
Sie tauschten einen Blick gegenseitigen Mitgefühls, dann sagte Merrie: „Heute weiß ich, dass die Scheidung das Beste war, aber damals – und noch bis zu meinem ersten Jahr auf dem College – war es das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Wie war es bei dir?“
„Ja, es war ziemlich schlimm.“
Nachdem sie die letzten Sterne auf das Backblech gelegt hatte, schob sie es in den Ofen und stellte den Timer ein. Dann setzten sie sich mit zwei Bechern frischem Kaffee an den Küchentisch, und Merrie fuhr fort: „Am unerträglichsten war für mich das Gezerre meiner Eltern um mich. An den Feiertagen, besonders Weihnachten, war es am ärgsten. Nach der Scheidung verwandelte es sich von einem fröhlichen Fest der Liebe zu einem Zankapfel zwischen meinen Eltern, die sich weiterhin stritten, lange nachdem die Tinte auf den Scheidungspapieren getrocknet war.“
Tom trank einen Schluck Kaffee und nickte. „Genau wie bei meiner Familie. Das Weihnachtsfest vor der Trennung meiner Eltern war das beste meines Lebens. Eine Woche vor dem Fest unternahm mein Vater eine Geschäftsreise nach New York, und ich und meine Mom begleiteten ihn. Wir sahen uns die Schaufenster in der Fifth Avenue an, liefen Schlittschuh am Rockefeller Center, aßen in der Carnegie Deli zu Mittag und sahen uns die Weihnachtsshow in der Radio City Music Hall an. Sie nahmen mich mit zum Weihnachtsmann bei Macy’s am Herald Square, und ich war furchtbar aufgeregt, weil ich den echten Weihnachtsmann sehen würde. Ich wünschte mir von ihm eine G.I.-Joe-Soldatenpuppe und ein neues Fahrrad, aber nicht irgendeines, sondern ein Trailblazer XP 5000 – damals der Lamborghini unter den Fahrrädern.“
Merrie lächelte ihn über den Rand ihres Kaffeebechers an. „Hast du es bekommen?“
„Na klar. Ich war das erste Kind in unserem Block, das eins hatte.“ Wehmut überkam ihn bei der Erinnerung daran. „Das war das letzte Weihnachten, das wir zusammen als Familie verbrachten.“
„Danach bist du hin- und hergependelt?“
„Oh ja. Meiner Mutter passte es überhaupt nicht, mich Weihnachten mit meinem Dad teilen zu müssen, vor allem wegen seiner neuen Frau Cindy, die sie nicht ausstehen konnte. Obwohl sie es nie aussprach, gab Cindy mir deutlich zu verstehen, dass sie mich nur meinem Dad zuliebe tolerierte. Mein Dad saß in der Zwickmühle, denn er konnte es nicht allen recht machen, so sehr er es auch versuchte. Deshalb wurden die Feiertage zu einer Tortur, und ich hoffte immer nur, Weihnachten möge rasch vorbei sein.“
Sie legte ihre Hand auf seine, die den Kaffeebecher hielt. „Wie traurig für dich. Es war schon schlimm genug, auch ohne dass du dich unerwünscht gefühlt hast.“
Ihr Mitgefühl war das eines Menschen, der Ähnliches erlebt hatte, und das fand Tom tröstlich. Er schaute auf ihre schmalen Finger, die auf seinem Handrücken ruhten. Er mochte es, wie ihre helle Haut sich von seiner abhob, mochte die sanfte Berührung ihrer Fingerspitzen. Er ließ seinen Becher los und verschränkte seine Finger mit ihren.
„Du empfindest Weihnachten immer noch als Tortur“, sagte sie.
Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe nur wenige gute Erinnerungen daran. Ich versuche es zu ignorieren, indem ich noch mehr arbeite als sonst. Das ist nicht allzu schwierig, weil ich am Ende des Jahres immer viel zu tun habe.“
„Wo verbringst du Weihnachten?“
„Normalerweise bei Freunden. Mein Dad und Cindy unternehmen in diesem Jahr eine Mittelmeerkreuzfahrt. Meine Mutter ist vor fünf Jahren an Krebs gestorben.“
Merrie drückte mitfühlend seine Hand. „Das tut mir leid. Ich habe meinen Vater vor drei Jahren verloren. Wie ist deine Beziehung zu Cindy heute?“
„Ganz gut, jetzt wo ich kein Kind mehr bin, das die Aufmerksamkeit seines Vaters braucht. Ich
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