Tiffany Sexy Christmas Band 05
von Miss Etties Satellitentelefon aus Bescheid geben.“
„Ich muss eigentlich spätestens morgen früh zurückfahren“, sagte Alison. „Aber zur Not kann ich meinen Unterricht absagen. Genau genommen bin ich ja wegen der Arbeit hier.“
„Wir werden einen Weg finden, dich morgen rechtzeitig ins Tal zu bringen, das verspreche ich.“
Morgen, überlegte Alison. Darüber war sie eigentlich nicht enttäuscht. Sie hätten eine weitere gemeinsame Nacht. Eine weitere Chance, um auszuprobieren, wo ihre Grenzen waren. Sie verspürte sogleich ein süßes Ziehen, als sie sich Drew nackt vorstellte.
„Was machst du denn normalerweise an Wochenenden?“
„Ich mache Hausbesuche und erledige Papierkram, hacke Holz auf Vorrat und fahre für Einkäufe in die Stadt.“
„Hast du keine sozialen Kontakte?“
Er schüttelte den Kopf. „Das ist ein bisschen schwierig. Meine Patienten halten mich auf Trab. Manchmal fahre ich nach Knoxville, um Freunde zu besuchen, vielleicht einen Film anzusehen. Aber eigentlich bin ich ein Einzelgänger.“
„Warum hast du dich entschieden, hierher zurückzukommen und eine Praxis zu eröffnen? Außer Arbeit kann hier doch nicht viel los sein.“
„Ich wurde gebraucht“, erklärte er. „Ich habe in der Notaufnahme in einem Krankenhaus in Nashville gearbeitet. Ich habe vielen Patienten geholfen, aber ich kannte sie kaum. Ich habe sie verarztet und wieder weggeschickt. Hier aber kenne ich die Menschen, und sie kennen mich. Das gefällt mir.“
Plötzlich erinnerte sich Alison an etwas. „In welchem Krankenhaus in Nashville hast du gearbeitet?“
„Im Memorial“, antwortete er.
„Und wie lange warst du dort?“
„Zwei Jahre. Vor ungefähr einem Jahr habe ich gekündigt.“
„Vor einem Jahr war ich zu Weihnachten dort in der Notaufnahme. Meine Eltern stellen nämlich jedes Jahr eine sehr aufwändige Krippe auf, und als ich über ein Plüschschaf gestolpert bin, habe ich mir das Handgelenk verstaucht.“
„Ich habe dich nicht behandelt, oder?“
„Nein, ich bin sicher, ich würde mich an dich erinnern. Aber stell dir vor, wir wären uns schon damals begegnet. Wir müssen uns knapp verpasst haben, ohne dass uns das klar war.“
„Wie meinst du das?“
„Na ja, ohne dass uns klar war, wie … gut wir harmonieren. Fragst du dich nicht manchmal, an wie vielen Menschen du vorbeigehst, mit denen du dich gut verstehen würdest? Die Sterne müssen wohl schon die perfekte Konstellation haben, um genau die richtige Person zu treffen. Manche Menschen erleben das nie.“
„Ich vermute mal, die Sterne standen in unserem Fall äußerst günstig“, entgegnete Drew.
Seine Worte verhallten in der kalten Luft, doch Alison ließ sie sich noch einmal durch den Kopf gehen. Er redete, als wäre ihr Zusammentreffen der Anfang von etwas, auf das sie schon ihr ganzes Leben warteten. Vielleicht war es tatsächlich Schicksal, dass Drew ihr hier oben über den Weg gelaufen war. Trotzdem konnte aus ihrer Beziehung nicht mehr werden als eine zwanglose Affäre. Im Sommer würde sie vermutlich in Texas sein, bereit für ihre neue Arbeit – und ganz bestimmt wollte sie nicht auf irgendeinem abgelegenen Berg wohnen in einer Hütte ohne Strom.
Als sie nach einer Weile Etties Haus erreichten, kamen die Hunde heraus und begrüßten sie schwanzwedelnd und winselnd. Drew und Alison betraten die Veranda.
„Hör zu“, sagte Drew. „Ich möchte dir noch etwas sagen, bevor wir reingehen.“
„Sicher. Was ist denn?“
„Falls Miss Ettie dir nicht die Erlaubnis geben will, ihre Lieder zu verwenden, dann war es das. Ich will nicht, dass du sie unter Druck setzt oder versuchst, sie umzustimmen.“
Alison wollte gerade erklären, dass sie das niemals tun würde, als Ettie die Tür öffnete und sie aufforderte, hereinzukommen. Alison erkannte den Raum kaum wieder, er war noch behaglicher, noch heimeliger, denn jetzt war er weihnachtlich geschmückt. Alison ging zum Kamin und betrachtete die handgeschnitzte Krippe auf dem hölzernen Sims.
„Die ist ja wunderschön“, sagte sie leise.
„Ich habe mich hinreißen lassen“, erklärte Ettie. „Normalerweise schmücke ich nicht für Weihnachten, außer, wenn ich weiß, dass Gäste kommen. Ich dachte, Sie würden vielleicht gern einige meiner Schätze sehen. Ich sammle sie schon ziemlich lange.“
„Das ist alles handgearbeitet“, stellte Alison bewundernd fest.
„Ja. Manche Sachen sind sehr alt. Die Krippe hat mein Großvater für mich geschnitzt,
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