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Tiffany Valentinsband Band 1

Tiffany Valentinsband Band 1

Titel: Tiffany Valentinsband Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen Leslie Kelly Stephanie Bond
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erzählt“, erklärte sie ihm. Ihre Stimme zitterte.
    Sie zeigte auf ein Bild nach dem anderen. Er begriff, was sie meinte. Es begann mit dem Bild einer glücklichen Familie – der König, die Königin und ein kleines Mädchen. Dann eine Sturmwolke, eine dunkle Fee und eine Spindel. Dann eine schlafende Prinzessin, die trauernden Eltern und schließlich der gesamte schlafende Königshof.
    Gott, das ist alles wahr?
    Nach allem, was er über Elatyria wusste, sollte ihn das nicht so überraschen. Aber, verdammt, das war eine ganz große Sache. Das musste er erst einmal verdauen.
    „Jemand ist hier zurückgeblieben, um die Geschichte zu erzählen“, erklärte sie, während sie zu der letzten Bilderreihe eilte. „Meine Güte, das hier alleine ist schon ein unbezahlbarer Schatz – das Rätsel um den verschollenen Königshof wird hier ganz genau erklärt!“
    Er betrachtete die Bilder und versuchte zu sehen, was immer sie dort sah. Es dauerte eine Weile, ehe es ihm dämmerte. Die Gemälde zeigten Dornröschen, glücklich – wach – und in den Armen eines schönen Mannes, der am Bug eines Schiffes stand. Das Gefolge hinter ihnen an Deck feierte, während das Schiff im wahrsten Sinne des Wortes über das Ende der Welt in einen dunklen, blauen Abgrund fiel.
    Einen Abgrund, der ziemlich seltsame Formen hatte – Landmassen.
    Mit ziemlich vertrauten Umrissen.
    „Heilige Scheiße, das ist die Erde!“, stöhnte er. Jetzt machte das alles Sinn.
    Der gutaussehende Prince Charming, der die Schönheit rettete, kam von der Erde und hatte seine Geliebte und deren Gefolge mit sich zurückgenommen. Raine erkannte die vertrauten Umrisse der Kontinente, die man mit Elatyrias geografischer Beschaffenheit nicht verwechseln konnte. Es sah ganz so aus, als hätte Elatyrias Bevölkerung damals die Erde besser gekannt als die Erdlinge selbst.
    Lachend klatschte Ashlynn in die Hände. „Ja! Deshalb sind sie für immer verschwunden, ohne eine Spur, ohne Nachfahren zu hinterlassen … außer demjenigen, der diese Bilder gemalt und vermutlich auch die Karte gezeichnet hat.“
    Und daher hatte sich die Legende in beiden Welten zu einer der meisterzählten, beliebtesten Geschichten entwickelt.
    Raine schloss die Augen, ihm fehlten die Worte. Seit Jahren bezeichnete er sich als großen Entdecker, als Finder von Schätzen. Aber heute fühlte er sich, wie der Entdecker einer tiefgründigen, unumstößlichen Wahrheit. Und er erkannte, was wahre Schätze sind.
    Es war ein mächtiges Spiel, das Ashlynn spielte – in den abgründigsten Geheimnissen Wahrheit und Klarheit zu suchen. Das fand er spannender als alles, was er je gemacht hatte.
    Als er sie in seine Arme zog, sah sie mit vor Aufregung und Freude strahlenden Augen zu ihm auf.
    „Ich freue mich so für dich“, sagte er, ein wenig überwältigt vom Ernst des Augenblicks. Auch wenn es als Abenteuer begonnen hatte, es hatte mit einer Entdeckung geendet, die ihn aufwühlte.
    „Danke. Hier ist mein Traum in Erfüllung gegangen“, antwortete sie. Dann schlang sie die Arme um seinen Hals, gab ihm einen langen Kuss.
    Er drückte sie an sich und vertiefte den Kuss so leidenschaftlich, als müsste er sich ihren Geschmack ins Gedächtnis brennen. Während sie sich noch küssten, begriff er plötzlich, weshalb.
    Ihr Traum war in Erfüllung gegangen. Sie hatten ihren Heiligen Gral gefunden.
    Aber jetzt begann erst die eigentliche Arbeit. Sie war nun an diesen Ort gebunden und würde sich, vielleicht sogar für Jahrzehnte, in diese Arbeit stürzen.
    Sie brauchte ihn nicht mehr. Genaugenommen hatte sie in ihrem Leben gar keinen Platz für einen Abenteurer mit zweifelhaftem Ruf. Sie war dabei, wieder die ordentliche, respektierte Historikerin zu werden. Was sollte sie mit einem Kerl, der erst wenige Minuten zuvor überlegt hat, mit seinem Messer Diamanten aus einem antiken, wertvollen Thron zu stemmen?
    Sie passten nicht zusammen. Das kleine romantische Zwischenspiel war vorbei. Jetzt war es für sie beide Zeit, sich wieder der Realität zu stellen – eine Realität, in die sie nicht gemeinsam passten. Sie konnten nicht zusammen sein. Nicht in ihrer Welt. Nicht in seiner.
    Er würde sie gehen lassen müssen.

7. KAPITEL
    Ashlynn spürte die Verzweiflung in Raines Kuss und fragte sich, woran er wohl dachte. Vielleicht war er nur ein wenig überwältigt, genau wie sie. Glücklich. Aufgeregt.
    Lass es nur kein Lebewohl sein. Bitte lass ihn nicht Lebewohl sagen .
    Aber irgendwo, tief drinnen,

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