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Tiffany Valentinsband Band 1

Tiffany Valentinsband Band 1

Titel: Tiffany Valentinsband Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen Leslie Kelly Stephanie Bond
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hier geschehen. Genau hier.
    Es war fast mehr, als man verarbeiten konnte, sodass sie einfach nur schweigend dastand.
    Lange stand sie dort, bis sie plötzlich ein seltsames Gefühl überkam. Der Raum hatte eine starke, fast schon magnetische Aura. Zunächst war ihr das vor Aufregung gar nicht aufgefallen, jetzt aber fühlte sie sich, als würde sie von unwiderstehlichen Kräften festgehalten.
    Sie fasste nach dem Bett, strich wie unter Zwang über die uralte Bettdecke. Zu ihrem Erstaunen fühlte sie sich ganz frisch und weich an. Kein Staub wirbelte von der Seide auf, die längst hätte verrottet und zerschlissen sein müssen. Aber nein. Sie schien ganz und gar intakt.
    Verzaubert .
    Der Raum musste verzaubert worden sein, von irgendeiner guten Fee, die dem König und der Königin geholfen hatte, während ihres langen Schlafes bei ihrer Tochter bleiben zu können. Dieses Bett war hergestellt worden, um Jahre – Jahrhunderte – zu überdauern, frisch und zart wie das Mädchen, das in ihm geschlafen hatte.
    Sie vermutete, es war der Zauber, der nun nach ihr griff. Irgendetwas jedenfalls tat es. Irgendetwas brachte sie dazu, ihr Bein zu heben und ein Knie auf das Bett zu setzen – weich, flauschig . Obwohl die pragmatische Historikerstimme in ihrem Kopf schrie, sie solle nicht einmal an so etwas denken, konnte sie nicht widerstehen und kletterte auf die Matratze. Noch nie hatte sie einen so wundervollen Stoff an ihren nackten Beinen gespürt.
    „Nur einen Moment“, sagte sie sich selbst. „Nur einmal.“ Dann würde sie wieder die kühle, analytische Forscherin sein. Aber für diese eine Sekunde gab sie sich dieser Magie hin.
    Sie legte sich auf das Bett, doch wenigstens legte sie den Kopf nicht auf das Kissen, so viel Verstand hatte sie noch; denn sie hoffte, dort später vielleicht noch ein goldenes Haar zu finden. Sie verschränkte die Hände über der Taille, schloss die Augen und versuchte, sich in die Vergangenheit zu versetzen. Sich vorzustellen, wie das junge Mädchen aufwachte, geweckt durch den Kuss eines attraktiven Mannes, den sie nie zuvor gesehen hatte.
    Diese Fantasie schien so real. Sie konnte fast seine Schritte auf dem Steinboden hören und das Gewicht seines Körpers, als er sich auf die Bettkante setzte.
    Dann küsste er sie. Warme, weiche Lippen wurden auf ihre gedrückt. Das fühlte sich real an. Sehr real.
    Denn das war es.
    Sie erstarrte eine Sekunde, ehe sie begriff, dass Raine sie gefunden haben musste, angezogen von der Magie, und ihr Spiel bereitwillig mitmachte. Lächelnd legte sie ihre Arme um ihn und öffnete langsam die Augen.
    Um in das Gesicht eines völlig Fremden zu blicken.
    „Oh, mein Gott!“, schrie sie und schubste ihn von sich. Sie rollte sich unter ihm weg, auf die andere Seite des Bettes, und sprang auf. Zitternd starrte sie den gut gekleideten, ansehnlichen Mann an, der sie mit glänzenden Augen betrachtete, seinen sinnlichen Mund zu einem Lächeln verzogen. „Wer seid Ihr?“
    „Ich bin gekommen, um Euch zu retten, meine Schöne“, sagte er und verbeugte sich höflich.
    Reichlich verwirrt starrte sie ihn an. „Ich muss nicht gerettet werden.“
    „Aber mein Kuss hat Euch geweckt …“
    „Nein, ich versichere Euch, ich war hellwach.“
    Er schüttelte den Kopf, schnalzte missbilligend mit der Zunge und kam um das Bett herum auf sie zu. „Aber doch nur, weil mein Kuss den Bann gebrochen hat.“
    „Da war kein Bann“, blaffte sie. „Ich bin nicht Dornröschen, keine schlafende Schönheit.“
    „Oh, aber eine Schönheit seid Ihr.“ Er machte einen weiteren, bedächtigen Schritt.
    „Ich bin nicht interessiert.“
    „Euer Kuss sagte etwas anderes.“
    Als er nur noch einen Schritt von ihr entfernt war, hielt sie abwehrend eine Hand vor seine Nase. „Nein heißt Nein, Mister.“
    „Prinz Philip von den Dry Lands“, erklärte er.
    Ihr fiel die Kinnlade herunter. Prinz Philip? Der begehrteste Junggeselle im südlichen Königreich? Der, um den sich jedes Jahr bei einer Art Turnier eine ganze Herde Prinzessinnen bewarben, indem sie ihm ihre musischen Talente zur Schau stellten? Der, der reihenweise willige Frauen vernaschte, seit er alt genug war, ein Zepter zu halten?
    Diese Begegnung wechselte grade von bizarr zu absolut verrückt.
    „Lass mich los, du Dreckskerl! Ashlynn!“, rief eine Stimme.
    „Raine!“ Sie machte kehrt und rannte zur Tür, sie wusste, dass er in Schwierigkeiten steckte. Dieser eingebildete Prinz, der offenbar zu viele Märchen las,

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