Tiffany Valentinsband Band 1
schon allein auf ihre Stimme und ihr Bild – ob auf dem Handy oder in seinem Kopf – derart heftig reagierte. Er wurde das Gefühl einfach nicht los, dass Magie im Spiel war, wenn es um Ginger Redman ging.
Er beschloss, es einfach auf das Bier zu schieben.
Ginger hatte langsam die Nase voll davon, dass ihr sämtliche Männer hinterherpfiffen. Bei dem Geräusch sträubten sich ihr inzwischen die Nackenhaare.
„Mann, ist die scharf“, sagte einer zu seinem Freund. „Wie heißt du, Schätzchen?“
„Geht dich nichts an“, murrte sie.
„Oh, komm schon. Musst nicht gleich gemein werden.“
„Was immer du auch fühlst, es ist nicht echt“, informierte sie ihn. „Das liegt alles nur an dem magischen Keks.“
Das brachte ihr einen verwirrten Blick ein. „Magischer Keks?“
Genau.
Bei einem weiteren Pfeifen, das hinter ihr ertönte, spannte sich alles in ihr an. Sie warf einen Blick nach hinten und rannte dabei geradewegs in eine große, starke Gestalt, die sie unsanft bremste.
„Autsch.“ Stephen rieb sich die Schulter und fasste Ginger am Arm. „So abgelenkt?“
Sie zuckte zusammen, entspannte sich aber gleich wieder, als sie sah, dass es Stephen war. „So könnte man das sagen.“
Er ließ seinen Blick über sie schweifen. „Ich weiß, warum die Männer alle auf dich abfahren. Dieses Kleid …“ Er sog scharf die Luft ein, dann sah er in ihre Augen. „Es ist … na ja, es ist …“
„Teuer. Eng. Und kurz.“ Sie grinste, dann schaute sie an dem kleinen Schwarzen hinab, das sie kürzlich erst gekauft hatte. Es saß wie eine zweite Haut und sah dennoch nicht billig aus. „Jeden Penny wert.“
„Und mehr.“ Er fasste nach ihrer Hand. „Lass uns zur U-Bahn gehen.“
„Gute Idee.“
Ginger warf ihm einen Blick zu. Er trug noch das weiße Hemd aus dem Büro unter seiner schwarzen Lederjacke, aber er hatte eine dunkelblaue Jeans angezogen. Für seine Verhältnisse war es sehr lässig. Aber es stand ihm gut. Sehr gut.
Und seine Hand in ihrer – normalerweise berührte er sie nie. Bis eben war ihr das noch nicht einmal bewusst gewesen. Im Vergleich zu ihrer war seine Haut warm in der kalten Nacht. Es ließ ihr den Atem stocken, und sie wusste nicht einmal, warum.
Das stimmte nicht. Sie wusste genau, warum. Und ihr Treffen zuvor mit Brad, hatte es ihr bestätigt. Brad hatte sie nicht im Mindesten interessiert, von Anfang an nicht. Aber Stephen schon.
Und jetzt hatte sie sich damit abgefunden, Valentinstag mit dem Mann zu verbringen, der nur mit ihr befreundet sein wollte.
Sie drängten sich zwischen den Menschen durch, die alle auf die nächste U-Bahn warteten. „Siehst du, was ich meine?“, fragte sie. „Die Männer hier unten – die starren mich alle an.“
„Ist mir aufgefallen.“
Sie biss sich fest auf die Unterlippe. „Während ich den Pfefferkuchen gegessen habe, habe ich mir das gewünscht. Und es ist wahr geworden.“
„Kekse erfüllen keine Wünsche, Ginger.“
„Dieser schon. Ich weiß, dass das verrückt klingt, aber es fing alles damit an – und du musst zugeben, dass das nicht normal ist – nachdem ich den Keks gegessen und mir das gewünscht hatte.“
„Dann hättest du vorsichtiger sein sollen mit dem, was du dir wünschst.“
Sie warf ihm einen schiefen Blick zu. „Klar. Das sagst du jetzt .“
„Wo ist eigentlich das Problem? Ich hätte gedacht, du wärst von so viel Aufmerksamkeit ganz begeistert.“
„Begeistert, hm?“
Er nickte. „Frauen mögen es doch, wenn Männer sie beachten.“
„Hübsch gesagt. Und so gar nicht sexistisch.“
„Ist nur die Wahrheit.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Es ist aber nicht normal. Ich schätze, ich muss Geduld haben und auf den Richtigen warten. Ohne Abkürzungen durch Magie.“ Sie blickte in seine Augen. Sie waren blau wie der Ozean. Manchmal klar, manchmal stürmisch. Im Moment waren sie stürmisch.
Er fuhr sich mit einer Hand durch sein hellbraunes Haar, das mal wieder einen Schnitt brauchte. Als sie in die U-Bahn stiegen, hielt er Ginger noch immer fest bei der Hand.
„Übrigens“, sagte sie. „Ich sollte dich erinnern, dass Jorgensen ein unmöglicher, unverschämt fordernder Mensch ist. Er glaubt, er muss nur mit den Fingern schnippen und bekommt, was immer er will. Aber wenn du ihm den Gefallen tust, wird er nie damit aufhören. Es ist mir egal, wer er ist, du darfst dich von ihm nicht herumschubsen lassen.“
„Mir gefällt das auch nicht, glaub mir.“
Stephen war stark,
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