Tiffany Valentinsband Band 1
durfte er nicht vergessen, also biss er sich fest auf die Zunge, um nicht etwas zu sagen, was er später bereuen würde.
„Also kommen Sie her oder nicht?“, fragte Jorgensen ungeduldig.
„Ja, gut. Ich komme.“
„Vergessen Sie nicht, die Rothaarige mitzubringen.“
„Sie meinen Ginger? Unsere Lektorin?“
„Genau die. In einer halben Stunde, Fox. Kommen Sie nicht zu spät.“
Jorgensen legte auf, und Stephen starrte ungläubig auf sein Telefon. „Ja, Ihnen auch einen frohen Valentinstag, Arschloch.“
Sich wieder zu beruhigen, dauerte länger, als ihm lieb war. Schließlich rief er bei Ginger an, um ihr zu sagen, dass sie springen mussten, weil der Autor der Geheimnisse des blauen Monsters mit den Fingern schnippte.
„Huhu“, sagte sie.
Er musste lächeln. „Wann wirst du dich jemals mit ‚Hallo‘ melden?“
„Vermutlich nie.“
„Bist du schon zu Hause?“
„Nein, ich streune ziellos durch die Straßen, auf dem Weg dorthin.“
„War das eben ein Pfeifen?“, fragte er, als er am anderen Ende der Leitung etwas hörte.
Sie räusperte sich. „Jap.“
„Hat dir eben ein Kerl hinterhergepfiffen?“
„Ich errege anscheinend ein bisschen … Aufmerksamkeit.“
„Dann musst du heute Abend verdammt heiß aussehen“, meinte er grinsend. „Was hast du an?“
„Blödmann. Ich meine, ich glaube schon, dass ich heute ganz gut aussehe, aber … das hier ist … etwas anderes. Weißt du noch? Der Keks, von dem ich erzählt habe?“
„Dieser magische Keks?“
„Genau. Tja, du kannst mich gerne auslachen, aber ich glaube, da ist was dran. Seit ich den gegessen habe, scheint jeder Typ, dem ich begegne, auf mich zu stehen. Ich versuche das zu ignorieren.“
Gut, dachte er. Die Vorstellung, dass Ginger von diversen Männern angebaggert wurde, gefiel ihm gar nicht. „Ich brauche dich.“
„Wie bitte?“
Er schlug die Beine übereinander, um seine Erektion zu verbergen, die nur noch stärker geworden war, seit er Ginger am anderen Ende der Leitung hatte. „Wir müssen uns treffen. Jorgensen hat unser Meeting auf heute Abend vorverlegt, und er will dich dabei haben.“
Sie seufzte frustriert. Ein Laut, den er von ihr gewöhnt war, wenn es um diesen Autor ging. Aber heute Nacht durchfuhr ihn dieser gehauchte Laut regelrecht und erregte ihn noch mehr.
Verdammt. So eine Komplikation konnte er nicht auch noch gebrauchen. Er hatte einfach ignorieren wollen, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte, in der Hoffnung, dass es mit der Zeit nachlassen würde. Aber wenn überhaupt, dann war es bisher mit jedem verstreichenden Tag nur schlimmer geworden.
Es überraschte ihn nicht, dass andere Männer sie wollten – ob nun Magie im Spiel war oder nicht. Sie war einfach großartig: hatte ein hübsches Gesicht, mit einer süßen kleinen Sommersprosse direkt unter ihrem linken Auge, die ihn bei Meetings jedes Mal furchtbar ablenkte; einen umwerfenden Körper, der Blusen viel zu gut ausfüllte, was ihn noch mehr ablenkte; sie war großmütig und amüsant und konnte seine Stimmung selbst an miesen Tagen aufheitern, wenn etwa die Zahlen nicht gut aussahen.
Verdammt. Er wollte sie.
Aber er wollte sie nicht vergraulen. Sie durfte nicht einmal ahnen, was er wirklich empfand.
„Wie viel hast du getrunken?“, fragte sie.
Er warf einen Blick auf seine Autoschlüssel, steckte sie dann aber in die Tasche. Nach viereinhalb Bier innerhalb einer Stunde war es keine gute Idee, sich noch hinters Steuer zu setzen. „Zu viel, um noch zu fahren.“
„Okay. Ich bin nicht weit von dir. Treffen wir uns an der Ecke Adelaide und John. Von da aus können wir die U-Bahn nehmen.“
„Ist das wirklich okay für dich? Ein Meeting um diese Uhrzeit ist ja doch etwas ungewöhnlich.“
„Ich weiß, wie wichtig das für Red Fox ist … und für dich. Wir kriegen diesen Idioten schon dazu, den Vertrag zu unterschreiben, Stephen. Versprochen.“
„Ich hoffe, du hast recht.“
„Wir sind ein Team, Stephen. Zusammen können wir alles schaffen.“
Als das Gespräch beendet war, sah er auf sein Handy. Er hatte ein Bild von ihr gespeichert, das auf dem Display erschien, wenn er sie anrief. Einen Moment schaute er in ihre grünen Augen, dann steckte er das Telefon weg.
Wie es aussah, würde er den Valentinstag doch noch mit Ginger verbringen. Wenn sie bei ihm war, wäre es auch leichter, andere Männer von ihr fernzuhalten.
Sich ins Gedächtnis zu rufen, dass sie nur Freunde waren, wurde schwieriger, wenn sein Körper
Weitere Kostenlose Bücher