Tiffany Valentinsband Band 1
könnten.“
„Vermutlich hast du damit sogar recht.“
„Ab ins Bett mit Ihnen, Ms Redman. Das ist eine Anweisung. Und ich sehe Sie morgen früh.“
„Okay.“
„Und Ginger …“
„Ja?“
„Das mit Mr Perfect tut mir leid. Aber wenn er nicht genau so gewesen wäre, wie du es erhofft hättest, hätte er dich sowieso nicht verdient.“
Das klang so ehrlich, dass ihr der Hals ganz eng wurde. „Danke.“
Ginger legte auf und machte sich auf den Heimweg. Bis zu ihrem Apartment waren es nur wenige Blocks, keine zehn Minuten.
Doch es dauerte nicht lange, bis sie begriff, dass sie ein kleines Problem hatte. Die beiden Männer im Café waren erst der Anfang gewesen.
Jeder Mann, der an ihr vorbeiging, musterte sie von oben bis unten. Ein paar pfiffen ihr sogar nach.
Seltsam, sehr seltsam.
Anderthalb Blocks weiter ging ein anderer Mann unerwartet neben ihr her.
„Frohen Valentinstag“, sagte er mit einem breiten Lächeln.
„Oh … danke.“
„Kann ich Sie auf einen Kaffee einladen? Oder sonst etwas?“
Sie betrachtete ihn genauer. Groß, dunkelhaarig, definitiv gut aussehend. Und kein Ehering. „Danke, aber … ich bin auf dem Weg nach Hause. Ich hatte einen langen Tag.“
Er nickte. „Kein Problem. Aber hier ist meine Karte …“ Zögernd nahm sie die Visitenkarte an. Er war Anwalt. „Sie können mich jederzeit anrufen. Das meine ich ernst.“
Sich räuspernd steckte sie die Karte in die Tasche. „Ja, hm, vielleicht. Danke.“
Sie ging weiter. Was zum Teufel passierte hier?
Sie hörte einen weiteren bewundernden Pfiff.
Unglaublich. Sie hatte sich plötzlich zu der begehrtesten Frau in Toronto gemausert. Einen Moment lang glaubte sie, jemand wolle sich nur einen Scherz mit ihr erlauben. Aber wer hätte das anzetteln sollen? Niemand außer Stephen und der Frau im Café wussten, was sie sich gewünscht hatte.
Sie hatte sich gewünscht, von jedem Mann attraktiv gefunden zu werden. Plötzlich musste sie lächeln. So etwas konnte eigentlich nicht wahr sein. Aber was wenn doch?
Das wäre irgendwie der Hammer.
„Ginger!“, rief jemand. Sie drehte sich um und sah einen Mann langsam auf sich zukommen. Er sah gut aus – über eins achtzig groß, gut gebaut, mit dunklem Haar und hellbraunen Augen.
Das war Brad. Ihr Blind Date. Sie hatte ein Foto von ihm gesehen.
„Brad“, sagte sie überrascht, und ziemlich angesäuert, weil er sie im Café versetzt hatte. „Was war denn vorhin los?“
„Warte mal, du bist kein Ladenhüter“, meinte er irritiert. „Er hat mir gesagt, du wärst ein Ladenhüter, aber du – du bist wunderschön. Ginger, verzeih mir, dass ich nicht gekommen bin.“
Jemand hatte ihm gesagt, sie wäre ein Ladenhüter? „Wo warst du?“
„In einer Bar, was trinken. Tut mir leid, ich … ich hätte das nicht tun sollen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie wunderschön du bist.“
„Tja, danke, aber … du hast doch mein Foto gesehen. Ich habe es dir geschickt.“
Er zuckte mit den Schultern. „Bilder kann man bearbeiten. Wer weiß heutzutage schon noch, was echt ist?“
Das war allerdings wahr.
„Und jetzt willst du, dass ich dir verzeihe“, meinte sie langsam und zuckte zusammen, als ein Mann vorbeiging und schon wieder pfiff. Sie war es nicht gewöhnt, derart viel Beachtung zu bekommen, und sie fühlte sich ungemein befangen.
„Ja, verzeih mir. Lass es mich wiedergutmachen. Ich bin …“ er schüttelte den Kopf, als wolle er seine Gedanken klären. „Ich fühle ganz anders als vorhin. Du bist etwas ganz Besonderes, Ginger. Ich will diese Chance nicht vermasseln.“
Trotz seiner überzeugenden Worte war da etwas … seine Augen, sie wirkten irgendwie … wie abgeschaltet. Sein Blick war ein wenig glasig, und Ginger glaubte nicht, dass das von den paar Drinks kam. Es war mehr, als läge … ein Bann auf ihm.
Magischer-Keks-Alarm!
Ihr Wunsch … das hier war der eindeutige Beweis, dass er wahr geworden war. Brad hatte sich eben um hundertachtzig Grad gedreht. Erst hatte er sie feige sitzen lassen, jetzt entschuldigte er sich und nannte sie wunderschön. Nicht, dass es nicht nett war, das zu hören, aber …
Das ist nicht real .
Der Gedanke traf sie wie ein Schlag. Vor einer Minute noch war es ihr so toll und so voller Möglichkeiten erschienen, jetzt aber sah sie der Realität ins Auge. So gern sie auch glauben wollte, dass sich plötzlich sämtliche Männer zu ihr hingezogen fühlten, es war schlichtweg nicht die Wahrheit.
Die Einsicht wäre
Weitere Kostenlose Bücher