Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)
zurück!« Wahrscheinlich hat Coppola mal irgendeinen Anruf gemacht. So was passiert oft. Auch bei BATMAN bin ich den Executive Producern nie persönlich begegnet. Man arbeitet ein oder zwei Jahre an einem Film, und wenn man dann den Abspann liest, fragt man sich bei manchen Namen: »Wer zum Teufel ist das?«
Als SLEEPY HOLLOW am 19. November 1999 in den USA in die Kinos kam, erhielt Burton die bis dato besten Besprechungen seiner gesamten Karriere.
I m März 2000 reiste Burton nach Prag, um zwei Werbespots für Timex-I-Control-Uhren zu drehen. Die Filme wurden von der in Los Angeles ansässigen Agentur A Band Apart produziert und erinnerten an den Film Matrix . Die Kampfszenen wurden von Andy Armstrong choreografiert. Der erste Werbespot mit dem Titel KUNG FU handelt von einem Mann im Anzug, der von einigen in Leder gekleideten Bösewichten angegriffen wird. Er wurde im Mai 2000 in den US -amerikanischen Kinos vor Mission: Impossible II gezeigt und lief später auch im Fernsehen. Der zweite, mit dem Titel MANNEQUIN , zeigt Lisa Marie in einem hautengen schwarzen Catsuit, die von einem brutal aussehenden mit einer dunklen, futuristischen Brille maskierten Mann über Kopfsteinpflasterstraßen gejagt wird. Sie versucht, ihrem Verfolger zu entkommen, indem sie in einer Pfütze abtaucht, und versteckt sich schließlich in einem Lagerhaus voller Schaufensterpuppen. Der Werbespot wurde im Herbst 2000 ausgestrahlt.
Damals habe ich gemerkt, dass Werbefilme nichts für mich sind. Es heißt immer, sie seien schnell zu drehen und würden viel Spaß machen. Aber das kann ich nicht bestätigen. Es hat relativ lange gedauert und war auch ziemlich schwierig. Man arbeitet im Auftrag eines Klienten und soll dessen Produkt verkaufen. Das war so, als würde einem ständig ein Studio auf die Finger schauen.
Ich habe für die Produktionsgesellschaft A Band Apart gearbeitet, die schon mit einem fertigen Konzept an mich herangetreten ist. Allerdings gab es noch keine genauen Vorgaben, was die Figuren betraf, da habe ich versucht, mich ein bisschen einzubringen. Nach Prag zu fahren und die Kostüme herzustellen war natürlich interessant und hat auch Spaß gemacht – trotzdem dürfte es vorläufig das letzte Mal gewesen sein, dass ich einen Werbespot gedreht habe.
Eine Skizze von Burton für die Timex-I-Control-Werbespots
I m Oktober 2000 erschienen auf der Seite Shockwave.com die ersten sechs Trickfilmfolgen von THE WORLD OF STAINBOY . Die etwa dreiminütigen Folgen der Serie wurden von Burton selbst geschrieben (unter Verwendung von Figuren aus Das traurige Ende des Austernjungen ) und entstanden unter seiner Regie. Produziert wurde die Serie vom Flinch Studio in Santa Monica. Die Musik für die Serie stammte von Danny Elfman, und unter den Schauspielern, die den Figuren ihre Stimmen liehen, waren Lisa Marie und Glenn Shadix. In der letzten Folge mit dem Titel »The Birth of Stainboy« wurden eine Reihe neuer Figuren eingeführt, darunter Brie Boy und The Boy with Nails in His Eyes, die später zusammen mit Stainboy, Toxic Boy und Match Girl zu den Tragic-Toys-Figuren gehörten, die Burton in Zusammenarbeit mit Dark Horse entwarf.
Das war zu Beginn des Dotcom-Booms – eine interessante Zeit, in der eine regelrechte Goldgräberstimmung herrschte. Leute wurden über Nacht zu Milliardären, und im nächsten Jahr ging dann alles den Bach runter. Damals hatte ich noch nicht viel mit Computern zu tun, erhielt aber ständig alle möglichen Anfragen. Ich habe deshalb die Gelegenheit genutzt, mal etwas in einem anderen Medium zu machen – das war eigentlich der einzige Grund. Ich hätte mit den Figuren lieber Stop-Motion-Filme gemacht, weil ich denke, dass das besser zu ihnen passt. Es war also nicht unbedingt das beste Medium für sie. Aber es hat Spaß gemacht, einmal etwas Neues auszuprobieren. Die Zeichnungen waren sehr minimalistisch und grob animiert. Produziert wurden die Filme vom Flinch Studio, während ich Storyboards zeichnete und die Rahmenhandlung beisteuerte. Vielleicht werde ich mit den Figuren irgendwann einen Stop-Motion-Film drehen.
Der ursprüngliche Planet der Affen -Film kam 1968 in die Kinos und beruhte auf einer Romanvorlage von Pierre Boulle, dem Autor von Die Brücke am Kwai . Das Drehbuch stammte damals von Michael Wilson und Rod Serling, und Regisseur war Franklin J. Schaffner, der später auch bei dem preisgekrönten Film Patton – Rebell in Uniform Regie führte. Planet der Affen handelt von vier
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