Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)
äußerst talentierter Schauspieler engagiert, von britischen Charakterdarstellern w ie Michael Gambon und Miranda Richardson als Lord und Lady Van Tassel, Richard Griffiths als Magistrat Philipse und Ian McDiarmid als Dr. Lancaster bis hin zu einigen Schauspielern, die bereits aus anderen Burton-Filmen bekannt sind: Jeffrey Jones (aus BEETLEJUICE und ED WOOD ) als Reverend Steenwyck, Christopher Walken ( BATMANS RÜCKKEHR ) als hessischer Reiter und Martin Landau in einer Gastrolle. Darüber hinaus gelang es Burton, Hammer-Veteran Michael Gough, der in den BATMAN -Filmen den Alfred spielte, dazu zu überreden, die Rolle von Notar Hardenbrook zu übernehmen, obwohl er eigentlich schon in Rente war. Hinzu kommen relative Newcomer wie Casper Van Dien, der den Brom Van Brunt spielt.
Die Tochter, die Peter Lorre nie hatte: Christina Ricci als Katrina Van Tassel
Wir wollten wieder eine gute Mischung hinbekommen. Bei einem Märchenfilm versucht man, die Besetzungsliste so interessant wie möglich zu gestalten. Mit so vielen britischen Charakterdarstellern zusammenarbeiten zu können war einfach fantastisch!
F ür die zentrale Rolle der Katrina Van Tassel engagierte Burton Christina Ricci, eine Schauspielerin, die als Wednesday in den makaberen Filmen um die Addams Family brillierte und für Burtons Filme wie geschaffen schien.
Ich finde, sie sieht aus, als könnte sie Peter Lorres Tochter sein. Wenn Peter Lorre und Bette Davis zusammen ein Kind bekommen hätten, dann wäre das Christina. Sie hat etwas Geheimnisvolles. Man kann sie nicht sofort durchschauen, und sie hat die Ausstrahlung einer Stummfilmdarstellerin. Das gefällt mir.
Der Einfluss der Hammer-Filme ist auch darin zu erkennen, dass Christopher Lee für einen kurzen Gastauftritt zu sehen ist.
Als wir uns das erste Mal getroffen haben, haben wir uns bestimmt zwei Stunden lang unterhalten. Wenn man ihm begegnet, hat man selbst heute noch das Gefühl, Dracula vor sich zu sehen. Ich war von ihm wie hypnotisiert. Wenn ich ein Schauspieler wäre, wäre er mein großes Vorbild.
Teilweise als Reaktion auf die computergenerierten Effekte von MARS ATTACKS! entschloss sich Burton bei SLEEPY HOLLOW dafür, die Postproduktion schlicht zu halten.
Ich wollte wieder Kulissen bauen und mit echten Schauspielern arbeiten. Alles sollte weniger computerisiert und ein bisschen altmodischer sein. Das ist nicht ganz einfach, aber die Arbeit am Set macht viel mehr Spaß. Es herrscht eine tolle Atmosphäre, und es hat auch seine Vorteile, wenn man die meisten Effekte gleich beim Drehen erzeugen kann und möglichst wenig hinterher hinzufügen muss – dadurch hat man eine viel unmittelbarere Erfahrung. Beim Drehen kommen alle Elemente zusammen – die Schauspieler in ihren Kostümen, derRauch und die Beleuchtung –, das sind die wirklich inspirierenden Momente.
Bei Filmen wie diesem ist es nicht ganz einfach, weil man so vieles vorausplanen muss. Sich akribisch an die Storyboards zu halten geht allerdings auch nicht, weil sich der Dreh am Set verselbstständigt. Erst wenn man durch die Kulisse wandert, bekommt man ein wirkliches Gefühl für den Raum und wie man sich darin bewegt – etwas, das ein Storyboard nicht liefern kann. In bestimmten Situationen braucht man die Storyboards allerdings schon – besonders, wenn man mit so vielen Schauspielern zusammenarbeitet, denen man vermitteln möchte, was von ihnen erwartet wird.
Obwohl Burton seit BATMANS RÜCKKEHR seine Filme selbst produzierte, fungierten bei SLEEPY HOLLOW Scott Rudin und Adam Schroeder als Produzenten.
Scott ist ein sehr intelligenter Mensch. Ich habe ihn kennengelernt, als ich mit EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN zu Fox gegangen bin. Er ist ein wenig exzentrisch und leistet hervorragende Arbeit. Man hat das Gefühl, dass es ihm immer in erster Linie darum geht, dass ein Film gut wird. Ein Produzent mit Durchsetzungsvermögen kann sehr nützlich sein. Als Regisseur steht man sich da oft selbst im Weg. Man steckt zu tief in dem Projekt drin, um es gut verkaufen zu können. Deshalb braucht man jemanden von außerhalb, der etwas von seinem Job versteht. Bei MARS ATTACKS! und ED WOOD fehlte mir so jemand.
Einer der Executive Producer bei SLEEPY HOLLOW war Francis Ford Coppola, der Regisseur von Der Pate . Burton wurde erst während des Filmschnitts mit Chris Lebenzon darauf aufmerksam, als er eine Kopie des Abspanns erhielt und darin Coppolas Namen entdeckte.
Ich habe gesagt: »Moment mal, Chris, spul das noch mal
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