Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)
amerikanischen Astronauten – Taylor (Charlton Heston), Landon (Robert Gunner), Dodge (Jeff Burton) und Stewart (Dianne Stanley) –, die mit ihrem Raumschiff in eine Raum-Zeit-Falle ge r aten und einige Jahre in die Zukunft befördert werden. Sie müssen auf einem namenlosen Planeten notlanden, auf dem intelligente, sprechende Affen herrschen und die Menschen eine primitive, stumme und körperlich unterlegene Spezies sind. Nachdem ihr Schiff in einen See gestürzt ist, durchqueren Taylor, Landon und Dodge (Stewart ist während der Reise gestorben) auf der Suche nach etwas Essbarem eine Wüstenlandschaft. Sie stoßen auf Menschen, die gerade ein Maisfeld plündern und von einer Gruppe bewaffneter Gorillas auf Pferden gejagt werden. Dodge wird dabei getötet, während Landon, der später einer Lobotomie unterzogen wird, und Taylor – mit einer Schusswunde am Hals, die ihm zwischenzeitlich die Sprache raubt – gefangen genommen und in die Stadt der Affen gebracht werden. Taylor macht die Bekanntschaft zweier menschenfreundlicher Schimpansen: der Wissenschaftlerin Zira (Kim Hunter) und ihres Mannes, des Archäologen Dr. Cornelius (Roddy McDowall). Fasziniert von Taylors Fähigkeit, zu sprechen und logisch zu denken, stellen sie die These auf, er könnte das fehlende Bindeglied zwischen Mensch und höheren Primaten sein. Ihre Theorie wird vom Rat der Affen jedoch abgelehnt, der Taylor als Bedrohung empfindet und ihn einer Kastration unterziehen will. Mit der Hilfe von Zira und Cornelius gelingt Taylor und einer Menschenfrau namens Nova (Linda Harrison) die Flucht in die verbotene Zone – ein unerforschter Landstrich, den die Affen nicht betreten dürfen. Dort wollen die Flüchtlinge Beweise dafür finden, dass der intelligente Mensch vor dem intelligenten Affen da gewesen sei, und lüften ein Geheimnis, das weitreichende Konsequenzen hat.
Planet der Affen (1968): Nova (Linda Harrison) und George Taylor (Charlton Heston)
Planet der Affen galt lange Zeit als Meilenstein der Filmgeschichte und Science-Fiction-Klassiker, nicht zuletzt weil er das gesellschaftliche und politische Klima seiner Zeit (Vietnamkrieg, Bürgerrechtsbewegung, Rassismus, Kalter Krieg und nukleare Bedrohung) so überzeugend einfing. Es gab insgesamt vier Fortsetzungen – und außerdem eine Fernsehserie in zwei Staffeln und eine Zeichentrickserie.
D ie Idee, Planet der Affen neu zu verfilmen, kursierte bei Twentieth Century Fox schon seit annähernd zehn Jahren, bevor Burtons Name ins Spiel gebracht wurde. Eine ganze Reihe von Regisseuren hatten mit dem Projekt geliebäugelt, darunter Oliver Stone, James Cameron, Chris Columbus und die Brüder Hughes. Und nicht wenige Autoren – unter anderem Terry Hayes ( Todesstille ) und Sam Hamm ( BATMAN ) – hatten sich erfolglos daran versucht, ein Drehbuch zu schreiben. Erst als William Broyles Jr., der Co-Autor von Apollo 13 , sich 1999 der Herausforderung annahm, kam das Projekt in Fahrt. In dem Versuch, sich vom Original abzusetzen, ließ Broyles die Geschichte auf einem anderen Planeten als der Erde spielen und warf auch den zynischen menschlichen Protagonisten über Bord, der so verbittert und von der Menschheit enttäuscht ist, dass er in den Weltraum fliegt, um nach einer besseren Spezies zu suchen. »Es sollte kein Neuaufguss des ersten Films werden«, so Broyles. Stattdessen ist sein Held deutlich jünger und macht einen Selbstfindungsprozess durch.
Als Burton sich 2000 bereit erklärte, Broyles’ Drehbuch (das den Arbeitstitel »The Visitor« trug) zu verfilmen, verpasste Tom Rothman, der Produktionsleiter bei Fox, dem Film sofort eine hohe Priorität. Er sollte schon im Sommer 2001 in die Kinos gelangen. »Um eine so starke Marke wiedereinzuführen und eine vertraute Idee neu zu beleben, braucht man einen ungewöhnlichen, individuellen und ikonoklastischen Filmemacher«, sagt Rothman im Interview. »Tim ist in der Lage, die Gratwanderung zwischen kommerziellem und künstlerisch anspruchsvollem Film zu vollziehen.« Fox legte deshalb Wert darauf, Burtons Film nicht als Fortsetzung oder Remake zu bezeichnen, sondern als genuine »Neuschöpfung«.
Das war wieder so ein Projekt, über das schon seit Jahren geredet und ewig nach einem Regisseur gesucht wurde … bis es schließlich bei mir landete. Es war das erste Projekt, bei dem ich von Anfang an wusste, dass es – ich will nicht sagen, ein Fehler – aber zumindest riskant war, weil es auf einem Film basierte, den ich als Kind sehr gemocht
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