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Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)

Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)

Titel: Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Burton , Mark Salisbury
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habe. Außerdem ist es ein Klassiker, und die erste Faustregel beim Filmemachen lautet: »Versuche nie, einen Klassiker neu zu verfilmen. Such dir lieber etwas, was schlecht ist, um es dann besser zu machen.« Zugleich fühlte ich mich aber von dem Material angesprochen, und es juckte mich in den Fingern, etwas zu versuchen, wovon ich wusste, dass ich es lieber bleiben lassen sollte. Das geht mir oft so. Wahrscheinlich hat es etwas mit meiner Persönlichkeit zu tun.
    Wenn man einen Film dreht, der auf einem anderen beruht, wird das Ergebnis natürlich automatisch mit der Vorlage verglichen. Der Druck war bei diesem Projekt vermutlich noch größer als bei BATMAN , weil es sich um eine bekannte Vorlage handelte, mit der hohe Erwartungen verknüpft waren. Aber natürlich geht man bei jedem Film ein Risiko ein, und ich versuche an alle meine Filme mit einer frischen, unverbrauchten Perspektive heranzugehen. Sonst würden sie mich nicht interessieren.
    Planet der Affen habe ich als Kind gesehen und war begeistert davon. Der Film hat mich stark beeindruckt. Natürlich habe ich mir auch alle Fortsetzungen angeschaut – ich war also ein Fan. Beruhigend fand ich die Tatsache, dass die Neuverfilmung kein Remake sein würde, weil man von diesem Film gar kein Remake machen kann. Wenn er einem gefällt, dann schaut man ihn sich einfach immer wieder an. Der Film ist und bleibt ein unerreichbares Meisterwerk. Aber das Wissen, dass es kein Remake werden würde, war für mich hilfreich, weil ich mich so besser auf das Material einlassen konnte. Sprechende Affen sind schließlich eine merkwürdige Sache …
    Die Schlichtheit der Idee, diese einfache Umkehrung der bestehenden Verhältnisse, hat mich fasziniert. Ich arbeite viel mit Masken und Make-up, aber diese Mensch-Affe-Geschichte hat so etwas Ursprüngliches. Es war spannend zu sehen, wie sich diese großartigen Schauspieler in Affen verwandelten – gleichermaßen absurd wie vertraut. Es geht auf einen viel älteren Schauspielstil zurück, noch vor der Erfindung des Films, als die Schauspieler mit Masken auftraten. Normalerweise verschwindet die Persönlichkeit unter der Maske, aber bei den Affen hatte man das Gefühl, dass der Mensch noch irgendwo im Inneren verborgen war …
    Obwohl Burton ursprünglich engagiert wurde, um Broyles’ Drehbuch zu verfilmen – das deutlich Science-Fiction-lastiger war und drei große Schlachtenszenen enthielt –, erklärte Fox das Projekt schlussendlich für zu teuer. Im August 2000, zwei Monate vor Beginn der Dreharbeiten, er h ielten deshalb die Autoren Lawrence Konner und Mark Rosenthal, die die Drehbücher zu Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil (1985) und Mein großer Freund Joe (1998, ein Remake des Films Panik um King Kong aus dem Jahr 1949) verfasst hatten, den Auftrag, das Drehbuch noch einmal komplett umzuschreiben. Währenddessen wurden bereits die ersten Kulissen gebaut.
    Ein Projekt, über das schon so lange geredet wurde, kann problematisch sein. Das Studio war absolut versessen darauf. Der Filmstart war schon genau festgelegt, und man hatte sich auf ein bestimmtes Drehbuch eingeschossen. Ich hatte damit kein Problem, aber dann stellte sich heraus, dass das Budget für den Film bei etwa 800 Millionen Dollar liegen müsste. Und am Ende habe ich dann wieder Monate damit zugebracht, ein realistisches Budget auszuhandeln. In Hollywood passiert so etwas ständig – warum ich selber allerdings aus der Vergangenheit bisher keine Lehren gezogen habe, weiß ich auch nicht. Ich hoffe jedenfalls, es war das letzte Mal. So etwas passiert anscheinend immer nur bei Filmen mit großem Budget – bei BATMAN war es auch so.
    Eine Skizze von Burton für die Figur des Limbo
    Im Nachhinein würde ich sagen, dass mich eher die Idee des Projekts angesprochen hat. Und wenn ich noch einmal von vorn anfangen könnte, würde ich wahrscheinlich einen ganz anderen Film daraus machen, mit völlig anderen Figuren. Vielleicht aber auch nicht. Ich weiß nicht …
    Irgendwie ist das typisch Hollywood. Inzwischen ist es so schwierig, dort überhaupt etwas auf die Beine zu stellen, dass man unheimlich froh ist, wenn ein Projekt endlich ins Rollen kommt. Man lässt sich dann schnell von der allgemeinen Begeisterung mitreißen. Als die Diskussionen um das Budget losgingen, war ich deshalb stinksauer. Das Studio verlangte, die Kosten zu senken. Und ich habe gesagt: »Ihr seid eine Filmgesellschaft, ihr habt ein großes Produktionsteam – ihr wisst doch, wie viel so

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