Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)
Bloom. Ursprünglich war eine längere Szene geplant gewesen, die jedoch den Kürzungen zum Opfer fiel.) Burton war bei der Geburt seines Sohnes dabei.
Die Geburtsszene in BIG FISH war ziemlich prophetisch: Schrecken und Ehrfurcht halten sich tatsächlich die Waage. Eine echte Geburt ist so ziemlich das Merkwürdigste, was man erleben kann …
BIG FISH kam in den USA im November 2003 in die Kinos und wurde sehr positiv besprochen, auch wenn einige Kritiker den Film als zu sentimental bezeichneten. Viele haben darin einen Bruch mit Burtons Ästhetik sehen wollen, obwohl auch seine früheren Filme emotional anrührende Szenen enthalten hatten, sei es Martin Landaus herzzerreißende Darbietung in ED WOOD oder Johnny Depps in EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN .
Ich kann darüber nur lachen. Dieses ganze Gerede: »Er ist so ein düsterer Typ, und jetzt macht er so einen sentimentalen Film! Das passt nicht zu seinem Stil, blablabla …« NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS hatte auch ein paar traurige, emotionale Momente. Es ist alles eine Frage der Wahrnehmung – und genau darum geht es in dem Film: Wie nehmen wir die Realität wahr? Was begreifen wir als wirklich?
C harlie und die Schokoladenfabrik (1964) ist das zweite Kinderbuch des walisischen Autors Roald Dahl. Es erzählt die Geschichte des kleinen Charlie Bucket, der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und eine goldene Eintrittskarte für die Schokoladenfabrik des zurückgezogen lebenden Süßwarenproduzenten Willy Wonka gewinnt. Als er mit seinem Großvater Josef bei der Fabrik ankommt, trifft er dort auf einige andere Kinder, die ebenfalls Eintrittskarten gewonnen haben: Micky Schießer, Veruschka Salz, Violetta Beauregarde und Augustus Glupsch. Im Inneren der Fabrik werden die Kinder von dem verschrobenen und moralisch rigorosen Wonka auf die Probe gestellt. Burton hatte bei der Produktion von JAMES UND DER RIESENPFIRSICH das erste Mal mit einem Werk von Roald Dahl zu tun und war seit seiner Kindheit ein Fan von Charlie und die Schokoladenfabrik.
Das war eines der Bücher, die man uns in der Schule vorgelesen hat. Dr. Seuss kam natürlich an erster Stelle, aber Roald Dahl war der zweite Autor moderner Märchen, der mich sehr beeindruckt hat. Diese Mischung aus Witz und Düsternis – er hat einen politisch inkorrekten Humor, der bei Kindern sehr gut ankommt. Er hat auf seine Leser nie herabgeschaut, und das hat mir gefallen. Seine Bücher haben mich stark beeinflusst.
D ahls Buch wurde schon einmal 1971 verfilmt, unter der Regie von Mel Stuart. Das Drehbuch hatte Dahl selbst geschrieben, und Produzent war David L. Wolper. Der Film wurde zum Teil von der Quaker Oats Company finanziert und in München gedreht. Auch wenn er kein großer Kinoerfolg wurde, hat er inzwischen Kultstatus erlangt – was zum einen an Gene Wilders Darbietung als Willy Wonka liegen mag, zum anderen aber auch an Dahls unverwechselbarer Vorstellungskraft.
Ich war kein großer Fan des ursprünglichen Films. Obwohl er vielen Leuten gefallen hat, hat er mich nicht wirklich mitgerissen – besser kann ich es nicht beschreiben. Es ist ein seltsamer Film mit einem merkwürdigen Erzählton. Ich fand ihn damals ziemlich verstörend. Besonders diese verrückte Rückblende auf dem Boot. Und am Ende verwandelt sich Wonka aus heiterem Himmel in eine positive Figur. Ich weiß, dass der Film viele begeisterte Anhänger hat. Das ist so ein Film, mit dem man starke Erinnerungen verbindet, aber wenn man ihn sich als Erwachsener noch einmal anschaut … Ich frage mich, wann die Leute, die ihn heute als Klassiker bezeichnen, ihn das letzte Mal gesehen haben. Mit dem ersten Wonka-Film verbinde ich jedenfalls nicht so viel wie mit PLANET DER AFFEN , bei dem ich gewusst habe, dass ich in eine Falle laufe. Bei CHARLIE war der Druck dagegen weniger groß, einfach weil der Originalfilm mich nicht so stark angesprochen hat.
Als nach Dahls Tod 1990 die US -Rechte an dem Werk auf seine Erben übergingen, fasste Warner Bros. eine Neuverfilmung ins Auge. Dahls Witwe Felicity »Liccy« Dahl, die das Erbe verwaltet, war zunächst skeptisch, sagte jedoch zu, als ihr von Warner Bros. ein Mitspracherecht bei der Wahl des Regisseurs und Hauptdarstellers und der Auswahl des Drehbuchs zugesichert wurde. Als Erster versuchte sich Autor Scott Frank, der die Drehbücher zu Out of Sight und Schnappt Shorty geschrieben hatte, an einer Adaption des Romans.
Ich erhielt einen Anruf von Warner Bros., die mich fragten, ob ich bei dem
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